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lagmiten, die gerade so aussehen , als wenn sie durch allmählich herabfallende Laventropfen von unten nach aufwärts allmählich zu ihrer gegenwärtigen Höhe angewachsen wären. Die Lave der Höhle ist basaltisch und umschliesst zahlreiche Einmengungen von Augit und Olivin. Doch ist die graue Grundmasse feinkörnig wie die mancher Trachydoleritlaven, und dann kommen auch hier und dort sehr seltene undeutliche Feldspathkryställchen vor, die wahrscheinlich Labradorit sein dürften. In der Masse, welche die Röhren bildet, treten die einzelnen B e stan d te ile noch deutlicher aus einander und der innere Raum ist dicht mit äusserst feinen Kryställchen besetzt, in denen man Augit, Olivin und Feldspaththeilchen erkennt. Dazwischen blitzen metallisch leuchtende Pünktchen, welche, da sie ebenfalls die den Magnet anziehende äussere Rinde der Röhren bilden, wahrscheinlich Magneteisen sein dürften. Wenn man an den in der Ansicht Tafel XV. Fig. 1. dargestellten Abhängen von Pico hinaufsteigt, schreitet man zunächst ü b e r Lavenfelder von frischerem Ansehen. Auf der dürren mit Lavengeröllen gemischten E rdschicht, welche die Oberfläche bedeckt, wachsen die Reben in ausgedehnten Weinbergen und dazwischen ragen zahlreiche parasitische Kegel empor. Es sind einmal echt basaltische durch zahlreiche Olivin- und Augitkrystalle ausgezeichnete Laven und dann solche, die in einer basaltischen oder trachydoleritisphen Grundmasse neben vorherrschenden Labradoritkrystallen ebenfalls zahlreiche Einmengungen von Augit und Olivin enthalten. Zwischen diesen mit Wein bepflanzten jüngeren Lavenfeldern tritt stellenweise die mächtigere mit Feldern und Bäumen bedeckte Erdschicht hervor, welche den älteren Laven aufgelagert ist. In einer Höhe von etwa 800 bis 1000 Fuss oberhalb des Meeres verschwinden die Weinberge und Lavenfelder von frischerem Ansehen, während die Felder und Bäume sich über der gelblich oder röthlich gefärbten Erdschicht ausbreiten. Und noch höher hinauf, wo die Felder und Fruchtbaume verschwinden, nehmen wild wachsende Gesträuche und Bäume ihre Stelle ein, breitet sich ein dichter Rasen aus, wächst niederes Gestrüpp bis dahin, wo die Vegetation, wenige am Gipfel aushaltende Pflanzen abgerechnet, aufhört. Den a n der Pflanzendecke beobachteten Unterschied dürfen wir kaum einzig und allein der mehr oder weniger feuchten Lage zuschreiben. Es scheint vielmehr, dass die späteren Laven ebenso'wie diejenigen, die seit der Entdeckung des Archipels flössen, in einer gewissen Entfernung vom Brennpunkte des Pik abgelagert wurden. Doch sind selbst die früher entstandenen Laven, welche höher hinauf ausschliesslich die Oberfläche bilden, von verhältnissmässig nicht hohem Alter, und wenn sich auch in dem milden und feuchten Klima ein üppiger Pflanzenwuchs über den vulkanischen Erzeugnissen ausbreitete, so hat doch die Erosion auf die Gehänge nur in einem ganz unbedeutenden Grade einwirken können. Ueber den innern Bau des oberen kegelförmigen Theils des Pik ertheilt kein Durchschnitt Aufschluss. Doch können wir aus manchen an der Oberfläche angestellten Beobachtungen abnehmen, wie die Masse des Kegels allmählich vermehrt ward. An den unter Winkeln von 35 Grad geneigten Abhängen unterscheidet man wulstförmige Erhabenheiten, die der Oberfläche, wenn wir dieselbe in der Richtung der wagrechten Gürtel betrachten, eine wellenförmige Gestaltung ertheilen. Solche durch einzelne Ausbrüche, hervorgerufene Anschwellungen des Bodens sind mitunter nur 15 Schritte breit und in der Mitte 4 bis 6 Fuss hoch. Andere dagegen erheben sich mit abgerundetem oder mehr scharf zulaufendem Kamme 30, 40 oder gar 50 Fuss über .einer Grundlage von 80 bis 100 Schritt Breite. An ihrer Oberfläche sind sie mit kleinen Wülsten bedeckt, die bunt durch einander. laufen und sich mit den Hälften von gewaltigen Tauen von ein paar Zollen bis einen Fuss Durchmesser vergleichen lassen. Auf einer dieser gewölbten Laven, die auf Tafel X V I. in Fig. 3, dargestellt sind, ragt eine Esse von 30 bis 40 Fuss Höhe mit jähen, beinah senkrechten Wänden empor, die ganz aus schwarzen oder rothbraunen nur leicht zusammengeschmolzenen Schlacken besteht. Wo die eine Seite nie- dergebrüchen is t, kann man in eine Höhle oder Grotte hinabsteigen, die mit ähnlichen porösen an der Aussenseite wie gefirnisst glänzenden Schlacken ausgekleidet is t, und sich unter der Esse und der gewölbten Lavendecke ausbreitet. An dem Boden gewahrt man ausser zwei Oeffnungen, von welchen die grössere trichterförmige oben 10 Fuss weit aber nur 6 Fuss tief ist, eine Spalte, die in der Richtung verläuft, in welcher die Lave sich am Abhange herabzieht. Diese Spalte klafft oben 4 bis 6 Fuss aus einander, wird aber nach unten etwas breiter, wo man in einer Tiefe von etwa 50 Fuss den Grund mit Lavengeröllen und Bruchstücken bedeckt sieht. Xur an einer Stelle scheint, so viel man aus dem Geräusch herabgeworfener Steine beurtheilen k an n , eine enge Oeffnung sich in beträchtliche Tiefe fortzusetzen. Von dieser Grotte und Esse setzt sich nun für viele 100 Schritte weit gegen den Gipfel des Pik eine Spalte fo rt, die oft verschwindet oder vollkommen verstopft ist und dann wieder ein paar Fuss breit über Vertiefungen von 10, 20, 30 oder 50 Fuss aus einander klafft. Zu beiden Seiten beobachtet man eine Anhäufung von Schlacken o als Andeutungo dps Lavenrückens, der von der S telle, wo die Esse auf ihm emporragt, bis zu dem Punkte, wo die Spalte unter gewölbten Lavenmassen wieder verschwindet, nur unvollkommen ausgebildet auftritt oder auch ganz fehlt. Aus dem Vorhandensein dieser Spalte können wir schliessen, dass, nachdem die Seite des Berges geborsten war, die Lave aus den Oeffnungen hervorbrach und theils über den Stellen des Austritts, theils im Herabfliessen jene gewölbten Massen * entstehen liess. Während die Feueressen vielen Lavenrücken fehlen, ragen sie auf manchen anderen empor, wie z. B. auf einem, wo in geringen Zwischen


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