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schnitten sind. Doch ist der ganze auf der mantelartigen Lavendecke ausgebreitete Landesstrich wasserarm und trocken. Nur am Meere treten einzelne Quellen mit ungesundem salzigem Wasser h ervor,, wesshalb die Einwohner überall das Regenwasser in künstlichen Behältern auffangen und haushälterisch benutzen. Diese aus verhältnissmässig jüngeren Laven gebildete Decke, welche den unteren Abhang des Berges umgiebt, ist sowohl auf der nördlichen als auch auf der südlichen Seite ziemlich scharf begrenzt. Im Profil VI. Taf. XVI. Fig. 2. bilden den auf der linken Seite angedeuteten Absturz von 40 Grad Neigung die älteren vulkanischen Massen der Grundlage des Pik. . Dieselben bestehen, so viel man aus den nicht sehr tiefen vom Regen ausgewaschenen Klüften abnehmen kann, in einem überwiegenden Verhältnisse aus Schlacken- agglomeraten und Tuffmassen sowie ausserdem auch theilweise aus steinigen Laven. Unmittelbar nordwestlich von dieser Stelle erblicken w ir im Profil V II. Tafel X V I. Fig. 2. den Anfang des Lavenmantels, der sich von dort aus rings um das nordwestliche Drittheil der Insel herumzieht , und an der Nordküste, wo er etwas weiter östlich hinausreicht, ebenfalls deutlich in der'Gegend von S. Roque begrenzt is t, was in der Ansicht Tafel XV. Fig. 2. hervortritt. Die Abhänge der älteren die Grundlage des Gebirges bildenden vulkanischen Massen sind hier nicht so steil geneigt, als auf der Südseite bei VI. Tafel XVI. Fig. 2 ., doch ist ihre Abdachung so wie dort augenscheinlich durch die den Lavenmantel zusammensetzenden später abgelagerten Erzeugnisse entschieden vermindert worden. Eines der jüngsten Lavenfelder in diesem Theile der Insel ist dasjenige, welches an der nördlichen Küste, bei Porto do Cachorro die Oberfläche bedeckt. Die niedere 20 bis 50 Fuss hohe Klippe wird von mit Schlackenmassen geschichteten Lavenbänken gebildet, die in einer grauen dichten nur hier und dort verwischt feinkörnigen Grundmasse feine weisse undeutliche Kryställchen enth ä lt, die wohl Labradorit sein dürften, während nur hier und dort einzelne kleine hohle Räume Vorkommen. Die meisten Lavenbänke verlaufen wagrecht in der Klippenwand und steigen nach landeinwärts sanft an. Eine von 10 Fuss Mächtigkeit fällt jedoch plötzlich unter einem Winkel von 18 Graden auf eine Entfernung von 15 Schritten gegen das Meer ein. Unmittelbar östlich von der Stelle wird die oberste Schicht der Klippe durch die jüngere Lava gebildet, die ebenso wie die unteren ein von senkrechten Fugen zerklüftetes steiniges Lager darstellt, das an seiner oberen Fläche in rauhe Schlackenmassen übergeht. Verfolgt man von hier aus den Strom nach landeinwärts, so sieht man nichts als ein Haufwerk rauher mit Moos bedeckter Schlacken, d ie , obschon wir keine Nachricht über den Ausbruch besitzen, noch so scharf sind, als wären sie vor wenig Jahren geflossen. Ueber die L av e, von welcher ich Professor G. Rose ein Handstück mittheilte, sagt derselbe: „E s ist ein sehr schönes ,, Gestein von grünlich schwarzer matter und dichter Grundmasse mit vielen in „ d ie Länge gezogenen runden grössern und kleinern Poren. In der Grund- „masse liegen oft 3 bis 4 Linien grosse scharf begrenzte wasserhelle auf der ,, P-Fläche deutlich gestreifte Labradoritkrystalle, über einen halben Zoll grosse ,, schwärzlich grüne Augitkrystalle, bis 3 Linien grosse Olivinkrystalle und „einzelne 3 Linien grosse Hornblendekrystalle mit starkglänzenden glatten , , Spaltungsflächen.“ Der grösste Augitkrystall, den ich fand, ist vollkommen ausgebildet und misst 1 y4 Zoll im Durchmesser. Ausserdem kommen noch an den verschlackten Zacken der Oberfläche krystallinische Aggregate vor, die hauptsächlich aus schlackigem Augit, etwas Olivin und noch weniger Labradorit bestehen, während man sie nach der Art ihres Auftretens mit den Olivinklumpen der im vorigen Jahrhundert auf Lanzarote abgelagerten Laven, sowie mit den krystallinischen Aggregaten vergleichen k a n n , die in den Schlackenmassen des an der Nordwestküste von S. Miguel aufgeworfenen Pico das Ca- marinhas eingeschlossen sind. Auf der ändern Seite des Porto do Cachorro etwas weiter nach Westen und nach landeinwärts umschliesst eine ältere Lave eine unterirdische Gallerie, die wegen ihrer merkwürdigen stalactitischen Bildungen erwähnt zu werden verdient. Die Oberfläche des Stromes, die grossentheils mit Dammerde bedeckt und angebaut ist, lässt noch hier und dort die eigenthümliche Kräuselung erkennen , die man mit gewundenen unregelmässig neben und über einander liegenden Tauen verglichen hat. Die Höhle ist anfangs 20 bis 30,Fuss breit und anscheinend eben so hoch. Von der Decke tröpfelt fortwährend Wasser herab und aus Spalten und Ritzen dringen die Wurzeln der an der Oberfläche wachsenden Feigen in das Innere der Höhle ein. E in Seitenarm endigt bald sackartig, während auch der Haupttunnel, der sich so zusammenzieht, dass man auf Händen und Füssen durchkriechen muss, in nicht bedeutender Entfernung in ähnlicher Weise'geschlossen ist. Ehe man ans Ende gelangt, bleibt auf der westlicheren Seite über Schlacken und Trümmermassen eine kleine Oeffnung frei, die der die Fackel tragende Führer nicht kannte und die ich nur in Folge der mir von Herrn Dabney in Faial ertheilten Anweisung auffand. Die Oeffnung führt in einen ändern Seitenarm, der sich etwas weiter ausdehnt und der da, wo er ebenfalls sackartig endigt, mit eigenthümlichen Lavenstalactiten ausgekleidet ist. Von der Decke hängen hohle Röhren von etwa einem Viertelzoll im Durchmesser herab, d ie , Während die längste 1 Fuss 5 Zoll maass, gewöhnlich eine Länge von ein paar Zoll bis einen Fuss erreichen. Die Masse, welche die Röhren bildet, ist gewöhnlich kaum dicker als ein Kartenblatt, dann nimmt sie aber auch an Stärke zu und oft so sehr, dass sie stellenweise die ganze Höhlung schliesst. Am Boden erheben sich unter diesen Stalactiten massenhaftere traubenförmig gestaltete, aber nach oben spitz zulaufende Sta


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