Page 131

27f 34-1

röthlich gefärbter Schlackenagglomerate und mit Tuffen abwechseln, und die an der Stelle nicht zugänglich sind. 6. E in Lager von 4 bis 5 Fuss Mächtigkeit, das aus einer den oben angeführten ähnlichen trachydoleritischen Lave besteht, die aber lichter grau gefärbt is t, und etwas grössere, jedoch immer noch sehr kleine Einmengungen von Olivin, Augit und Feldspath enthält, der wie in kaolinartiger Umwandelung begriffen, matt und weiss erscheint. 7. Eine Schicht gelber Tuffe, die zwischen zwei Laväbänken eingeschlossen, an ihrer oberen Fläche, wo sie mit den ihr aufgelagerten vulkanischen Erzeugnissen in Berührung kommt, ein ziegelroth gefärbtes Saalband hat. 8. Die jüngeren Laven, welche die Oberfläche bedecken und sich dem Abfall der Gehänge anschmiegen, die auf der rechten Seite des Profils VI. in Fig. 4. angedeutet sind. 9. Eine dünne Schicht Erde, die angebaut ist. Die jüngeren bei 8. angeführten Laven unterscheiden sich von den vorigen einmal schon durch eine gewisse Frische des Ansehens, dann aber auch dadurch, dass sie nicht mehr das Gepräge von Grausteinen tragen, sondern sich, was den Gesammteindruck betrifft , jenen trachydoleritischen Laven anreihen , die in einer grauen basaltischen, zuweilen Feiler gefärbten und dann feinkörnigen Grundmasse, grössere Krystalle von A u g it, Olivin und Feldspath in mehr oder weniger zahlreichen Individuen umschliessen. Eine dieser Laven hinterliess bei Ribeira seca einen offenen Kanal von 53 Schritt B reite, dessen glatt geschliffener Boden gegenwärtig dem herabströmenden Regenwasser als Flussbette dient. Die Seitenwände, welche die Lave selbst schuf, u n d zwischen welchen sie, eine .Lavendecke zurücklassend, abfloss, fehlen bald auf der einen bald auf der anderen Seite, sind aber wo sie vorhanden 5, 10 bis 15 Fuss hoch und mit aufgerichteten Platten von 1% bis 3 Zoll D icke bekleidet, von welchen ich an einer Stelle 5 hinter einander beobachtete. Die Lave selbst ist mit Blasenräumen erfüllt und besteht aus einer grauen basaltischen Grundmasse, die überaus zahlreiche Einmengungen von Labradorit, Olivin und Augit um- schliesst. Höher hinauf gegen den in Profil VI. Fig. 4. gezeichneten Gebirgspass tritt eine andere trachydoleritische Lave an der Oberfläche auf, die in einer grauen feinkörnigen Grundmasse die oben genannten Einmengungen nur sparsamer enthält und einzelne rundliche hohle Räume aufzuweisen hat. An der südlicheren Küste bei I. Fig. 5. bietet die Klippe, an welcher ich jedoch nicht ganz bis zum Meere herabstieg, einen ähnlichen Durchschnitt. Unterhalb Laven, die, wie die zuletzt erwähnten, reich an Einmengungen von Labradorit, Augit und Olivin sind und an der Oberfläche anstehen, treten dort in dem Absturz Schichten, von geringerer oder bedeutenderer Mächtigkeit auf, die ebenso wie die oben unter 2.', 3. und 4. beschriebenen, denen sie vollkommen gleichen, das Gepräge von Grausteinen haben. Berücksichtigen wir ferner, dass die LaVen, welche ich bei der Reise um den bei weitem grössten Theil der Insel an der Oberfläche traf, und welche an der Nordklippe bei S. Antonio zwischen Profil II. und I II . Fig 5 ., sowie an der Südküste bei Villa Vellas tiefer herabreichen, dass mit einem Worte die in dem obersten Theile der Insel anstehenden Laven aus Abänderungen trachydoleritischer Erzeugnisse bestehen, die zahlreichere Einmengungen einschliessen, so könnte man aus den beiden oben angeführten Fällen den Schluss ziehen, dass die tieferen und älteren Schichten überhaupt aus Grausteinlaven bestehen. Doch bleibt die Annahme gewagt, wenn wir die früher gemachten Erfahrungen erwägen, dass Laven von der verschiedensten Zusammensetzung in mannichfachem Wechsel über einander auftreten. Wir dürfen daher die Grausteinlaven nur in den angeführten Fällen als die älteren betrachten und müssen dahin gestellt sein lassen, welche Zusammensetzung die tieferen Schichten an solchen Stellen haben mögen, die nicht durch Beobachtungen erforscht wurden. Da auf S. Jorge keine Kraterkessel und n u r an dem südöstlichsten E nde Thalspalten Vorkommen, so gewählt die Insel keine Verhältnisse, welche das Studium ihres innern Baues begünstigen. Dagegen bietet aber die Oberfläche- des Gebirges, da wo dasselbe am breitesten ist und am höchsten emporragt, ein um so grösseres Feld zu Beobachtungen über die A rt und Weise, in welcher Laven an stark geneigten Flächen und an Abstürzen, über die sie hinweg- flossen, abgelagert wurden. Sehr beachtenswerth ist in dieser Hinsicht der Durchschnitt, der auf Tafel XIV. Fig. 3. dargestellten Felswand, an deren Fuss der Hauptort Villa Vellas auf einem kleinen Vorlande erbaut ist, das von Laven gebildet wird, die höher oben hervorbrächen, über die Klippen wand stürzten und im Meere zu Riffen erstarrten. A n dem westlichen Ende des Vorlandes erhebt sich, auf drei Seiten vom Meere bespült, ein mächtiger Tuffkegel, der-Morro Grande, und noch weiter nordwestlich bilden Tuffmassen, wahrscheinlich als die Ueberreste eines ähnlichen Berges, eine, Morro do Lerne genannte, vorspringende Spitze mit steilen Uferwänden. Die Tuffmassen des Morro Grande tragen keineswegs ein trachytisches Gepräge, sondern schliessen sich den trachydoleritischen Laven a n , die auf der Insel anstehend gefunden werden. Man unterscheidet feinkörnige Lagen, die mit grobkörnigeren abwechselnd geschichtet einen Tuffsandstein bilden, in welchem wir eckige oder rundliche, compacte oder blasige Stücke .von den bereits beschriebenen Laven und Theile von Augit, Olivin und Labrädoritkrystallen antreffen. Beide Hügel sind auf der linken Seite der Tafel XIV. Fig. 1. angedeutet. Die Felswand, welche in Tafel X lV . Fig. 3. dargestellt is t, verläuft von links..nach.rechts in nordwestlich südöstlicher Richtung, während die vorspringende Spitze auf der rechten Seite sich mehr nach Süden wendet, wodurch zwischen ihr und dem


27f 34-1
To see the actual publication please follow the link above