kleineren Raum beschränkten Abtheilung dagegen sind die Schichten nur da, wo der höchste Gipfel emporragt, annähernd wagerecht und fallen seitwärts von diesem Punkte unter W inkeln von 10 bis 15 Graden gegen die unter ihnen auftretenden horizontalen Lager ein. Eine Hebung, welche die unteren Schichten des Gebirgsdomes so aufrichtete, dass sie in dem ausgehöhlten Gipfel wagerecht verlaufen und von da au s, den äussern Abhängen entsprechend, nach allen Seiten abfallen, eine solche Hebung konnte unmöglich auch die oberen Schichten in d ie geneigte Lage bringen, die sie gegenwärtig behaupten. Und auf der anderen Seite konnte eine H ebung, welche die oberen Schichten aufrichtete, nicht stattfinden, ohne auch gleichzeitig die unteren in derselben Richtung emporzuheben. W ir müssen daher annehmen, dass jene oberen steinigen Laven in der L ag e, die sie gegenwärtig einnehmen, abgelagert wurden und erkalteten. Die Schichtungsverhältnisse dieser oberen Abtheilung der Caldeira treten auf Tafel X L Erg. 1., 3. und 5. in den lichter schattirten Durchschnitten hervor, die durch die Umfassungswand gelegt sin d , während die dunkler gehaltenen Hauptschnitte durch die Mitte des Kraters gehen. Wo das obere Stockwerk des Domes an dem südöstlichen Rande am höchsten emporragt Tafel X I. Fig. 5 .), bilden, namentlich unter dem 1305 Fuss hohen Gipfel, Schlackenagglomerate und Tuffen die Hauptmasse, zwischen welchen einige Schichten steiniger Laven Vorkommen. Zu beiden Seiten von dieser Stelle treten jedoch umgekehrt die steinigen Laven, die mit Agglomerat- und Tuff- schichten wechseln, neben diesen entschieden in den Vordergrund. Wir finden also hier dieselbe Erscheinung wieder, die wir in manchen Bergmassen der übrigen Inseln des Archipels beobachteten, die Erscheinung nämlich, dass in dem am bedeutendsten hervorragenden Theile des betreffenden Berges die Tuffen und Agglomerate vorherrschen, während seitwärts von diesem centralen Punkte die geschichteten Lavabänke die Hauptmasse bilden. Berücksichtigen wir in dem vorliegenden Falle ausserdem die Richtung, in welcher diese Schichten abfallen, so erkennen wir in der oberen Abtheilung des Caldeiragebirges einen kleineren Dom a—- b. Tafel X I. Fig. 1. und 3 ., der dem flach ausgebreiteten Gipfel des unteren aus breiter Grundlage emporsteigenden aufgesetzt ist. Wenn nun in diesem oberen Dom die Gänge fehlen, die, wie namentlich in Santa Maria (vergl. Tafel I. Fig. 3 .), jene centralen Agglomerat- und Tuffmässen gewöhnlich durchsetzen, so dürfen wir nicht vergessen, dass wir nur ein Bruchstück der ursprünglichen Formation vor uns haben und dass die Stelle, an welcher die oberen Laven aus der Tiefe an die Oberfläche drangen, wahrscheinlich in die Luft flog, als der Krater ausgeblasen wurde. Schliesslich mache ich nochmalsauf die Schichtung aufmerksam , die in dem Durchschnitte des Hintergrundes der Tafel X I. Fig. 5. mit Genauigkeit eingetragen ist. Ich habe dieselbe, da die Abstürze zu steil sind, nicht in unmittelbarster Nähe beobachten können, allein ich habe, als ich sie von drei verschiedenen Punkten aus sorgfältig zeichnete und die Winkel bestimmte, stets dasselbe Resultat erhalten. Der Durchschnitt zerfällt in die 2 Abtheilungen I. und II. Die untere I bilden die Agglomeratmassen mit den beiden gewölbten Lagern steiniger Laven, die unterhalb des 1305 Fuss hohen Gipfels hervortreten , sowie die mächtige Felsmasse und die annähernd wagerechten oder nur leicht geneigten Schichten, die weiter rechts unterhalb des 1349 Fuss hohen Gipfels anstehen. Die obere Abtheilung I I besteht auf der linken (nordöstlichen) Seite hauptsächlich aus Agglomeraten und Tuffen, auf der rechten (südwestlichen) aber aus Lavabänken, die nach SW. zuerst annähernd wagerecht liegen, und dann unter Winkeln von 12 Graden einfallen, also ganz d ie Lage einnehmen, welche Ströme behaupten würden, die an der von den Laven der unteren Abtheilung I gebildeten Oberfläche herabflossen und erkalteten. Dass die Felsmasse und einzelne der tieferen Lavenschichten erst nach Entstehung der oberen durch Injection gebildet wurden, dürfen wir nicht annehmen, da nirgends Spalten oder Verschiebungen Vorkommen, die bei der unbedeutenden Mächtigkeit der in Rede stehenden Gesammtmasse während solcher Vorgänge nicht ausbleiben konnten. Wenn dergleichen Injectionen in anderen Gegenden nachgewiesen sind, so folgt keineswegs daraus, dass sie überall, wo vulkanische Erzeugnisse eine Bergmasse bilden, stattgefunden haben müssen. Und was die Azoren überhaupt betrifft, so thun wir besser, diese A rt von Injectionen, d ie, soweit ich die 9 Inseln zu sehen Gelegenheit h a tte , nirgends angedeutet sind geschweige denn nachgewiesen werden können, vorläufig ausser Acht zu lassen und uns an die zahlreichen positiven Beobachtungen zu halten, die, wie unter anderen namentlich die in Taf. II. Fig. 2. mitgetheilte, darthun, dass die L av en , wenn sie in Folge der Gestaltung der Oberfläche über stärker geneigte Abhänge flössen, auch an diesen zu steinigen Schichten erkalteten, und dass in Folge dessen Durchschnitte wie der in Frage stehende auf Tafel X I. 5- gebildet wurden. Alles, was soeben angedeutet w u rd e, weist-darauf hin, dass in dem oberen Dom a—b. Taf. X I. Fig. 1. und 3. die Neigung der Schichten nicht einer Hebung, sondern der A rt und Weise zuzuschreiben sei, in welcher die Ablagerung der einzelnen Glieder erfolgte. Getreu dem Grundsätze , die Erscheinungen wo möglich durch die an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen zu erklären, müssen wir dann ferner annehmen, dass der untere Ih e il des Gebirges in derselben Weise, nur in anderemUmfang entstanden sei, und dass, wenn eine Hebung stattfand, dieselbe die ganze Bergmasse in der Art emporschob, die ich bei Beschreibung der Insel Santa Maria zu erörtern versuchte. F ü r diese Annahme spricht ausserdem vernehmlich genug die That- sache, dass der Rand zwar in ungleicher Höhe, aber durch keine , wenn auch noch so kleine Spalte unterbrochen den Krater umgiebt, während die abge
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