in den Heidelberger Jahrbüchern von 1850 auf S. 1 3 Handstücke vom Puntal auf Graciosa, die ihm unter der Etiquette „Schiefer“ übersandt wurden, für Phonolith erklärt. Und allerdings nimmt die schieferig abgesonderte Trachy t- lave am Puntal, wo ihr Einmengungen fehlen, bei dichter Grundmasse oft ein phonolithartiges Ansehen an. Doch schwindet einestheils schon in geringer Entfernung die Aehnlichkeit in denselben schieferigen Lagen, während die hharacteristischen Merkmale der in den Azoren weit verbreiteten Trachy tabän- derung hervortreten; und dann stehen diese.schieferigen dem Phonolith ähnlichen Massen überhaupt in so engem Zusammenhang mit den vorhin beschriebenen Trachytlaven, die ein kleines- Gebirge zusammensetzen, dass wir sie entschieden zu den letzteren zählen müssen. Die Bergmasse des Serro do Facho erhebt sich bis zu 1236 Fuss oberhalb des Meeres, überragt also die Einsattelung des Puntal um etwa 700 Fuss, und wölbt sich, ob man sie in der 'Richtung der Längen- oder Breitenachse der Insel betrachtet, nach der Art eines Domes mit abgeflachtem Gipfel, wie dies in den mit Angabe der Neigungswinkel versehenen Umrissen der Tafel X I. Fig. 1. und 2. angedeutet ist. An der Seite des Gebirges, die in dem durch die Längenachse der Insel von NW. nach SO. gelegten Durchschnitte Fig. 1. nach SW. gekehrt is t, fallen die Schichten hauptsächlich in nordwestlicher Rich- tung ab und bilden über einander anstehend nach Südwesten einen Abhang von etwa 30 Grad Neigung, der im Querdurchschnitt in Fig. 2. hervortritt. Ebenso besteht theilweise auch die südöstliche der Caldeira zugekehrte Seite, die sich unter Neigungswinkeln von 30 bis 35 Graden abdacht, aus übei einander anstehenden Lavabänken, die nach oben immer mehr zurücktretend in treppenartigen Absätzen auf einander folgen. Ueber diese ausgehenden Enden sind andere Laven geflossen und an steilen Gehängen zu steinigen Bänken erkaltet. Im Uebrigen sind die Schichten im Allgemeinen übereinstimmend mit der Oberflächengestaltung geneigt. ,Da es durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, dass in Folge der Ueberlagerung mehrerer Ströme rechtwinklig zur Richtung ihres Fliessens Abhänge mit treppenartigen Absätzen entstehen können, so sehen wir uns in diesem Falle nicht veranlasst, einer anderen Ursache nachzuforschen, welche die Seiten von einer Reihe über einander anstehender Lager blosgelegt haben könnte. Eine solche Ursache aufzufinden, würde bei Berücksichtigung aller Verhältnisse sehr schwer fallen und Annahmen herbeiführen, die noch kühner sein dürften als die.oben aufgestellte, für die ausserdem manche anderweitig beobachtete Thatsachen sprechen. Doch mag man immerhin in dieser Hinsicht Zweifel hegen, so steht wenigstens fest, dass hier wie bei Tra da Serra die trachydoleritischen Laven den trachy tischen aufgelagert sind. Denn wenn auch eine bedeutende talusartige Anhäufung von mit E rd e gemischten Trümmermassen die Stelle verbirgt, an welcher die trachydoleritischen Schichten des Serro do Facho auf den Trachytlaven aufruhen, so treffen wir die ersteren in der Einsattelung selbst bei Guadeloupe in einer Weise oberhalb der letzteren, dass in Betreff der Ueberlagerung und des Alters der beiden Glieder jeder Zweifel schwinden muss, den eigentlich schon ein Blick auf die Oberflächengestaltjung beseitigt. Die Zusammensetzung der Bergmasse des Serro do Facho können wir aus dem Durchschnitt entnehmen, der-sich in folgender Weise darstellt, wenn wir vom Puntal zu der Höhe des Gebirges hinaufsteigen. Man unterscheidet von unten nach aufwärts die folgenden Schichten. 1. Eine Anhäufung von tuffartigen erdigen Massen und von Trümmern, die angebaut wird und als Talus etwa 400 Fuss hoch hinauf reicht. 2. Ein gelbliches Agglomerat oder eine Tuffe mit kleinen, Lapillen zu vergleichenden Bröckchen und mit Stückchen von Feldspath, Augit und Olivinkrystallen. Darin liegen vorherrschend eckige Bruchstücke von % Zoll bis..% Fuss im Durchmesser, die theils aus Trachytlaven bestehen, wie sie am Puntal und an der Tra da Serra Vorkommen, und theils mit den trachydoleritischen Laven übereinstimmen, die tiefer unten bei Guadeloupe und höher oben im Serro do Facho anstehen. Gleichzeitig -tiitt eine den letzteren ähnlich zusammengesetzte gangartige Masse hervor, die sich nicht weiter nach oben verfolgen lässt. 3. Eine Lavabank mit grauer matter und rauher Grundmasse, mit zahlreichen kleinen Feldspathkrystallen und mit Einmengungen von Augit und O liv in , die zwar viel seltener als die ersteren, aber immer noch in ziemlicher Anzahl auftreten. 4. Darüber steht in einer Höhe von 457 Fuss oberhalb des Puntal eine Lavabank von 10 bis 15 Fuss Mächtigkeit an. Die Grundmasse erscheint wie in der vorigen unter 3 aufgeführten Schicht und enthält sparsame E in mengungen von Feldspath, denen sich nur ganz sporadisch ein kleines Körnchen von Augit und von Olivin beigesellt. 5. Eine Lavabank mit grauer feinkörniger Grundmasse von doleritischem Ansehen. Mit Hülfe der Loupe unterscheidet man eine graue und matte Grundmasse, die dicht mit kleinen länglichen tafelartigen Feldspath- theilchen erfüllt ist und ausserdem einzelne grössere Feldspathkrystalle umschliesst. Augit und Olivin sind nicht nachgewiesen. Während die vorher angeführten Lavabänke äusserst compact erscheinen oder hur hier und dort kleine hohle Räume aufzuweisen haben, ist diese hier von zahlreichen feinen Poren und grösseren Blasenräumen erfüllt, während die Krystalle nicht überall dicht von der Grundmasse umschlossen werden, sondern oft nur lose darin zu stecken scheinen. 6. Eine Lavabank mit säulenförmiger Absonderung, die 20 Fuss mächtig
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