[ Fig. 4. und 6. die sanfter geneigten Küstengehänge soweit zusammensetzen als dieselben der Beobachtung aufgeschlossen sind. Aus dem Umstande aber, däss die jähen Klippenwände in Taf. IX . Fig. 3. aus mit Schlacken und Tuffen geschichteten trachydoleritischen Lavenbänken bestehen, können wir schlossen, dass die letzteren nach abwärts eine grössere Gesammtmachtigkeit erreichen und die älteren Gebirgsmassen wie ein Mantel umgeben, dessen senkrechter Abstand gegen das Ufer allmählich zunimmt. Es bleibt nun noch das östliche Drittheil der Insel mit dem ausgebreiteten Tafellande und den schmalen Höhenzügen zu betrachten übrig. Die Lagerungsverhältnisse gestalten sich im Allgemeinen in folgender Weise. Die tiefsten sichtbaren Schichten bilden auch hier die älteren trachytischen Laven, die auf der südlichen, nördlichen und der nordöstlichen Seite zu Tage gehen. Ueber ihnen sind trachydoleritische Laven abgelagert, die endlich basaltischen an der Oberfläche ausgebreiteten Strömen als Grundlage dienen. Diese drei Glieder stehen jedoch nicht überall in gleicher Mächtigkeit über einander an, sondern treten an verschiedenen Stellen in verschiedener V erbreitung auf, und diese ungleiche Vertheilung der Massen hat auch in diesem Theile der Insel die gegenwärtige Oberflächengestaltung hervorgerufen. Von den trachydoleritischen Laven sind diejenigen die ältesten, die in den drei Höhenzügen anstehen. Der eine, welcher hart an der Nordostküste der Insel etwa 4 Minuten weit von NW. nach SO. streicht, läuft bei Praia in der Ponta do Malmerendo aus. Mit ihm parallel erstrecken sich theilweise auch die beiden ändern Höhenzüge, die' nach Südwesten zu quer durch die Insel in Zwischenräumen von 3 bis 4 Minuten auf einander folgen. Doch wendet sich der mittlere, die Lomba da Praia, mit seinem unteren Ende nach Süden, während der südwestlichste, die Serra da Ribeirinha, etwas nach Osten umbiegt. An der Ponta do Malmerendo ist ein Durchschnitt mit Lavabänken von mehreren Füss Mächtigkeit blosge- le g t, die hier in der Richtung abfallen, in welcher der Höhenzüg streicht. Die Neigung der oberen Lager beträgt 2%, die des darunter anstehenden 8 G rad, und dann verbirgt eine talusartige Anhäufung von Bruchstücken die unterste Hälfte des Durchschnittes. Die Lager bestehen aus trachydoleritischen Laven von grauer höchst feinkörniger Grundmasse, die zuweilen etwas fleckig sowie körnig eckig erscheint und frei von Einmengungen ist. In der muldenförmigen Einsenkung zwischen diesem Höhenzug und dem folgenden steht am Wege eine ganz ähnliche Lave an. Unter derselben tritt die ältere Trachytfor- matioii in Agglomeraten und mit Trachytlaventrümmern erfüllten Tuffen hervor, bildet hier und dort die Oberfläche und wird etwas weiter nach Westen von Basaltlaven bedeckt, die in einer schwarzgrauen Grundmasse zahlreiche Emmen- gangen von frischem lauchgrünem Olivin neben etwas Augit umschliessen und nur sporadisch Feldspaththeilchen auf zu weisen haben. Es scheinen zum Theil dieselben Ströme-zu sein, die aus der östlichen Oeffnung des Caldeiraö heraustretend entweder in nördlicher, oder über das Tafelland in südlicher Richtung abflossen. Doch sind die meisten Laven wohl an den Nordabhängen selbst hervorgebrochen und haben sich über den älteren Trachyten in mehreren mit Tuffen und Schlacken geschichteten Lagern ausgebreitet, unter welchen vielleicht manches sich in Folge einer umfassenderen Untersuchung als trachydo- lentisch erweisen dürfte. Selbst die jüngsten und obersten dieser Laven sind bereits ziemlich stark mit Dammerde bedeckt, angebaut und bewohnt. In einer am östlichen Abhang der Lomba da Praia abgelagerten Lave tritt der Feldspath ebenso häufig als der Augit und der Olivin in einer dunkelgrauen Grundmasse von basaltischem Ansehen auf. In dem Höhenzuge selbst steht dagegen, da wo sich derselbe nach Süden wendet, eine trachydoleritische Lave mit grauer dichter Grundmasse a n , die zuweilen feinporig erscheint und wie keine andere auf Terceira den Grausteinen der Liparen gleicht, während sie sich mit der an der Ponta do Malmerendo vorkommenden denjenigen Abänderungen trachydoleritischer Laven anschliesst, die in S. Miguel eine grosse Verbreitung erlangten und sich vor anderen durch fehlende oder sehr sparsame Einmengungen auszeichnen. Hieher gehört auch die in dem dritten Höhenzuge, in der Serra da Ri- bemnha anstehende L ave, die in einer ganz ähnlichen grauen dichten Grundmasse im Ganzen nur spärliche Einmengungen von Feldspath enthält, dem sich Augit- und Olivinkörnchen anschliessen. Unterhalb derselben tritt nach landeinwärts, wo der H öhenzug sich, wie in Tafel IX . Fig. 5. angedeutet ist, am A bhang des centralen Gebirges erhebt, eine ältere Trachytlave hervor, die ebenfalls an der. Südküste bei Feiteiräs sichtbar wird und aus der in dem Archipel weit verbreiteten licht gefärbten Abänderung besteht, deren feinkörnige feldspathige Grundmasse m it schwarzen oft mikroskopisch kleinen, von Prof. G. Rose als A ugit erkannten Theilchen erfüllt ist. ’ Nun machen namentlich die in den letztgenannten Höhenzügen anstehenden Laven, sowie theilweise diejenigen, die von Erosionsspalten durchfurcht weiter westlich gegen Angra auftreten, den Eindruck, als müssten sie bei dem vorherrschend matten Ansehen der Grundmasse und bei der Undurchsichtigkeit der Feldspathkrystalle den älteren vulkanischen Erzeugnissen angehören. Diese Annahme, die allerdings täuschen könnte, regt den Gedanken an, dass jene Höhenzüge Hervorragungen der älteren Gebirgsoberfläche bildeten , zwischen welchen der Boden mit jüngeren Erzeugnissen so erfüllt ward dass ein geebnetes sanft abgedachtes Tafelland entstand. Dass aber ein solcher Vorgang wirklich stattfand, dafür sprechen manche andere Beobachtungen. Es treten nämlich an dem südlichen Rande des Tafellandes, das von keinen Erosionsspalten durchzogen is t, zwischen den eben genannten Höhenzügen
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