Massen in den Umgebungen von älteren vulkanischen Erzeugnissen in Trachyt- und Bimsteinagglomerate umgewandelt worden. Doch dürfte dies nicht die einzige Art der Entstehung der letzteren sein. Das Bixnstein- oder Trachyt- agglomérat, welches in der Caldeira das Sete Cidades an dem Seara-Krater wie die Backofensteine des Siebengebirges gebrochèn w ird , und welches oberhalb einer domitartigen Trachytlave anstehend, von losen Bimstein- und Obsidianmassen bedeckt, den Kraterberg mit zusammensetzt, könnten wir uns vielleicht eher während des Ausbruchs als durch spätere Einwirkungen entstanden denken'. • Alle die oben geschilderten auf Terceira abgelagérten Trachytlaven, die an Abhängen von 15 Grad Fall in mächtigen Massen haften blieben und an Flächen, die-unter Winkeln von 10 Graden geneigt sind, in Wülsten von 50 bis 300 Fuss Mächtigkeit erstarrten, alle diese Laven unterscheiden sich auffallend von den übrigen basaltischen und trachydoleritischen Strömen,- die auf den Azoren an der Oberfläche Vorkommen und sich gewöhnlich dort weiter ausbreiteten. Wenigstens steht fest, dass sich diese Trachytlaven durch die ganze (krt ihres A uftretens von der grossen Zahl von Strömen, die in diesem Archipel und in den Canarien aus Schlackenkegeln hervorbrachen, viel wesentlicher als von den Trachyten des Siebengebirges unterscheiden. Hiebei muss ich jedoch sogleich bemerken, dass das e igentüm liche Verhalten jener Ströme nicht, wie es beinah den Anschein h a t, ausschliesslich nur Trachytlaven auszeichnet, sondern, dass es sogar bei solchen trachydoleritischen Laven beobachtet wurde, ' die den basaltischen Bildungen' nahe stehen. Ich erinnere an die leicht aufgeblähte doleritische Lave von S. Miguel, die durch den im Jahre 1652 aufgeworfenen Schlackenrand mit einem nahe gelegenen parasitischen Kegel zu dem je tzt als Pico do Fogo bekannten Berge vereinigt ward. (Taf. IV. Fig. 6.). Und dann werden wir im Verlaufe der Beschreibung am äussern Abhang der Caldeira von Graciosa einen Strom zu schildern haben, der, obwohl er unter denselben Verhältnissen wie die Trachytlaven von Terceira au ftritt, dennoch aus einer Lave besteht, die sich sehr wesentlich von trachytischen Bildungen unterscheidet, da die Feldspathkrystalle umschliessende graue Grundmasse entschieden basaltischer Natur ist. Die Oberflächengestaltung des erhabenen Tafellandes, das den Bergdom der Caldeira de Santa Barbara nach Osten begrenzt, veranschaulicht die Ansicht • Tafel IX . Fig. 1., die von dem westlichen Bande des centralen Gebirges aufgenommen ist. Diese leicht geneigte Hochebene bildet eigentlich einen Sattel zwischen den Gebirgsmassen, die in der-Mitte und im Westen der Insel emporragen , einen Sattel mit einer breiten ausgedehnten Oberfläche, die sich von der Wasserscheide sanft nach Norden und. Süden abdacht und die gleichzeitig allmählich nach Osten und Westen ansteigt.’ An den Nordabhängen stehen Irachydoleritlaven an, über welchen die jüngeren trachytischen Ströme so wie an den Seiten des Bergdomes von Santa Barbara abgelagert sind. Die ersteren bestehen hauptsächlich aus jenen Abänderungen, die in einer mehr dunkelgrauen höchst feinkörnigen bis dichten Grundmasse von vorwiegend basaltischem oder anamesitischem Ansehen sehr zahlreiche Krystalle von Feldspath und neben diesen in zweiter Eeihe Einmengungen von Augit und Olivin enthalten. Die Ueberlagerung der jüngeren Trachytlaven lässt sich nicht durchweg mit Sicherheit nachweisen, da dieselben .hier und dort nicht gerade über sondern neben den trachydoleritischen Laven auftreten, weshalb es in diesem Theile der Insel zuweilen unentschieden bleibt, ob die ersteren immer jünger als die letzteren sind, oder ob nicht beide theilweise gleichzeitig entstanden sein, dürften. Daher ist die Thatsache von Wichtigkeit, dass ich an der Oberfläche des centralen Gebirges mitten unter den mächtigen wulstförmigen Trachytlaven einen Strom von 50 bis 60 Fuss Mächtigkeit traf, der sich von allen den ändern in seiner unmittelbaren Nähe abgelagerten nur dadurch unterschied, dass er aus einer trachydoleritischen Lave bestand, die in einer ziemlich dunkelgrauen höchst feinkörnigen Grundmasse neben den Feldspathkrystallen Augit und Olivin umschloss. Denn diese Thatsache macht es erstens w ahrscheinlich, dass jene mächtigen an der Oberfläche abgelagerten Trachytströme theilweise gleichzeitig mit den Ergüssen traphydoleritisc.her Laven erfolgten, und sie deutet zweitens an, dass an dieser Stelle wenigstens der in Tafel IX . Fig. 2. dargestellte Unterschied in der A rt der Ablagerung der trachydoleritischen und dpi jüngern trachytischen Laven nicht hervortrat, da auch die ersteren hier in einer Form Vorkommen, die, wie wir gesehen haben, die letzteren auszeichnet. Auf dem Hochgebirgstafellande ragen inmitten von Laven von zum Theil noch frischem Ansehen zahlreiche Schlackenkegel empor und von dort aus ziehen sich an den südlichen Abhängen Ströme herab, die sich zu einem Lavenfelde,vereinigen, das bei allmählich anwachsender Breite an der Küste eine Ausdehnung von .mehreren Minuten erlangt. Obschon dieses Lävenfeld bereits stark mit Erde und daher auch mit Wohnungen, Feldern und Waldungen bedeckt istj so hebt es sich dennoch aus einiger Entfernung hetrachtet deutlich von den Umgebungen ab, wie dies in der Ansicht Tafel IX . Fig. 5. angedeutet ist. In der Nähe aber können wir im Grossen und Ganzen Parthien verschiednen A lters unterscheiden. Die älteren bestehen aus Ausbruchskegeln, deren Oberfläche mit den rothen aus der'Zersetzung der Schlacken hervorgegangenen lu ffen bedeckt is t, während die Laven überwiegend basaltischer Natur sind und in einer dunkelgrauen höchst feinkörnigen bis dichten Grund- jnasse neben den vorherrschenden Einmengungen von Augit und Olivin einzelne Feldspathkrystalle enthalten. An ihrer östlichen Grenze, wo die Abhänge des lafellandes und'des centralen Gebirges zusammenfliessen, treten unter ihnen
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