Durchschnitte von dieser bekannten Oertlichkeit beigefügt, welche mit der danebenstehenden Fig. 3. in gleichem Maassstabe gezeichnet sind. Bei Anfertigung derselben habe ich mich an die erschöpfenden Beobachtungen gehalten , die Berghauptmann v. Dechen in seinem schon lange als vortrefflich anerkannten Werke niedergelegt hat-, das bei der von mir selbst flüchtig abgehaltenen Rundschau als Richtschnur diente und auf das ich mich im Folgenden in allen Punkten stütze. Die Oberfläche der Grauwacke, welche unter den Trachyten ansteht, senkt sich einmal ganz allmählich von Osten und nach Westen. Bei Ittenbach (Taf. V III. Fig: 2.) erreicht sie eine Höhe von 802 F ., und am Rhein erhebt sie sich südlich vom Drachenfels bis etwa 650 Fuss, so wie nördlich von demselben im Kuckstein bis 582 Fuss, also im mittleien Durchschnitt bis etwas über 600 Fuss, immer, oberhalb des Meeresspiegels gerechnet. Zwischen diesen Punkten sinkt die Oberfläche der Grauwacke zwar etwas e in , da sie im Rhöndorfer Thal in einer Höhe von 550 Fuss unter dem Traehyt verschwindet; allein dadurch entsteht nur eine unbeträchtliche örtliche Einsenkung. Dann fällt die Grauwacke aber auch gleichzeitig von Süden nach Worden ab und in dieser sowie in der vorhin angegebenen Richtung von Osten . nach Westen haben die. Trachytmassen ihre grösste Längenausdehnung von 1300 und 1250 Ruthen erlangt, während sie die grösste Breite im oberen Theile des Gebirges etwa da erreichen, wo sich der nördliche Arm nach dem Stenzeiberge abzweigt. Die Trachyte bilden demnach eine Masse, die sich bei einer Breite von etwa 500 Ruthen in der Richtung von Osten nach Westen gegen 700 Ruthen weit erstreckt, und über welche zwei verhältnissmässig schmale Zweige 500 bis 600 Ruthen nach Westen und Norden hinausreichen. Fassen wir diese in ihrem bei weitem grösseren Theile zusammenhängende Parthie ins Auge und lassen wir die kleinen Trachytmassen, welche unter der Decke des Trachyt- conglomerates in einer vielleicht nicht bedeutenden Tiefe mit der Hauptmasse in Verbindung stehen mögen, vorläufig ausser A cht, so lässt sich nicht läugnen, dass die letztere in der A rt ihrer Ablagerung eine gewisse Aehnlichkeit mit den Traehytlaven v e rrä th , die an der Westküste von Terceira anstehen und die Ponta da Negrita sowie die Ponta de Sereta bilden. (Tafel IX . Fig’. 3.). Denn diese beiden vorspringenden Felsenspitzen bilden die Endpunkte von zwei Armen, die sich über die Hauptmasse hinauserstrecken, und die wir mit den verschmälerten Verlängerungen der ausgebreiteten Trachytparthie des Siebengebirges vergleichen könnten, obschon sie nicht gerade unter einem rechten sondern mehr unter einem spitzen Winkel von einander auslaufen. In dei’ Hauptmasse des Siebengebirges erlangt der Traehyt seine grösste Mächtigkeit in dem centralen Punkte am Lohrberge. Diese Annahme, die sich freilich nicht durch Beobachtungen nachweisen lässt, gewinnt wenigstens an Wahrscheinlichkeit, wenn wir die festgestelltep Punkte berücksichtigen und dann die dazwischenliegenden in einer Weise ergänzen, die durch die Summe der Thatsachen angedeutet erscheint. Thun wir dieses wie in Taf. V III. Fig. 1. u n d .2. geschehen ist, so stellt sich heraus, dass, während die Oberfläche der Grauwacke nach Norden und Westen gesenkt ist, auch die absolute Höhe der Trachyte oberhalb des Meeres und ihre Mächtigkeit von dem natürlichen Mittelpunkt des Gebirges in denselben Richtungen abnehmen. Dadurch aber werden wir darauf hingewiesen, die Stelle, an welcher die Trachyte hauptsächlich und am massenhaftesten heraufdrangen, in jenem centralen Punkte zu suchen und anzunehmen, dass sie wenigstens theilweise an den sanft geneigten Abhängen der Grauwacke herabflossen. Die beiden Arme, die sich von der Hauptmasse nach Norden und Westen erstrecken, unterscheiden sich von den mächtigen Trachytströmen der Insel Terceira durch die ungleiche Höhe ihres ausgedehnten Kammes. Dies ist namentlich bei dem letzteren der F a ll, der aus einer Reihe von Kuppen besteht, deren Höhe zwar vom Lohrberge nach Westen stetig von 1355'zu 1330, 1279, 1013, 1009 und 1001 Fuss abnimmt, zwischen welchen aber Sättel von 865, 889, 740 und 810 Fuss Höhe Vorkommen. Wenn wir hiebei berücksichtigen, dass, wie ein Blick auf die v. Dechen- sche Karte zeigt, an solchen tiefer gelegenen Punkten, wie namentlich zwischen dem Geisberg und der Wolkenburg, sowie zwischen dieser und dem Drachenfels, Thalspalten emschneiden und dass dort gleichzeitig mit der Höhe und der Mächtigkeit auch die Breite der Trachytmassen bedeutend abnimmt, so wird es wahrscheinlich, dass das zersägte Ansehen dieser Trachytparthie in einem nicht unbedeutenden Maasse. durch die Erosion bedingt sein könnte. Ausserdem spricht eine andere Thatsache für die Möglichkeit, dass die Trachyte theilweise m dieser Richtung geflossen sein könnten. Von dem centralen Punkte, vom Lohrberge, nimmt die Höhe der Trachyte bis zum-Geisberge von 1355 zu 1330, 1279 bis 1013 F ., also in bedeutenderem Maasse ab, als von dort aus über die Wolkenburg zum Drachenfels, deren Höhe 1009 und 1001 F. beträgt. Da aber andere Beobachtungen erwiesen haben, dass die Oberfläche der Grauwacke gerade in der Gegend des Geisberges etwas tiefer liegt, als weiter westlich am Fusse des Drachenfels, so wäre es nicht undenkbar, dass die Trachyte, sobald sie diese örtliche Einsenkung erreichten, in ihrer Fortbewegung gehemmt wurden und sich etwas anstauten, wie dies durch die nahezu übereinstimmenden Höhen von 1013, 1009 und 1001 Fuss ängedeutet erscheint. Und dann machte ferner der Traehyt am Drachenfels, wo er plötzlich tie f bis gegen das Ufer des Rheines herabsetzt, in dessen Bette er bei niedrigem Wasserstande anstehend gefunden sein soll, mir ganz den Eindruck, als habe er sich in äh n licher Weise wie die auf Taf. V III. Fig. 3. .dargestellte Trachytlave über einen steilen Abhang ergossen. Wenn die Verhältnisse, unter welchen die verschiedenen vulkanischen Erzeugnisse auf Tafel V II I . in Fig. 2. und 3. an den
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