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artig verglaster Masse enthalten. Unterhalb dieser Tuff-, Trümmer- und Bimsteinmassen, unter welchen Blöcke von 2 bis 3 Fuss Durchmesser Vorkommen, liegen vom Wasser gerundete und abgeschliffene Lavenbruchstücke und mächtige Baumstämme. Von den letzteren sah ich unter solchen Anhäufungen von über 100 Fuss Mächtigkeit zwei, die 1% und 2% Fuss im Durchmesser hatten und vom Juniperus cedrus herrührten, der noch gegenwärtig auf der Insel wächst. Es musste daher dieser Theil des Thalkessels bewaldet gewesen sein und es musste die Erosion bereits Bruchstücke, von Laven abgerundet haben, als die Ausbrüche stattfanden, welche die über den Baumstämmen und Geschieben angehäuften Geschütte ausschleuderten und vielleicht auch die Caldeira Grande sowie den andereli Krater erzeugten, die indessen auch schon früher ausgeblasen sein könnten. Diese Thatsache beweist, dass der letzte Ausbruch, der nach einer Ueberlieferung in dem Jahre zwischen den Entdeckung und Besiedelung in diesem Theile der Insel stattfand, unmöglich, wie Fructuoso annimmt-, den ganzen weiten Thalkessel ausgesprengt haben kann. Denn die parasitischen Kegel, die -im Grunde des letzteren emporragen und die unter Tuff-, Bimstein- und Trümmermassen auch ausser der oben angeführten an manchen ändern Stellen die Ueberreste einer üppigen Vegetation vergruben, alle diese Massen gehören offenbar zu den letzten Erzeugnissen, die in der Caldeira das Sete Cidades abgelagert wurden, und über deren Entstehung wir Nachrichten besitzen müssten, wenn der grosse Krater in jenem Jahre äusge- blasen worden wäre. Da es jedoch feststeht, dass -der .Ausbruch von 1444 auf 45 der letzte war, der seit der Entdeckung des Archipels überhaupt in dem Thale stattfand, so kann das letztere unmöglich w ährend dieser K atastrophe in seinem ganzen gegenwärtigen Umfange ausgehöhlt worden sein. Die theil weise Abwesenheit von eigentlichen Schluchten, sowie die geringere Tiefe der wenigen, die an den Abhängen auf manchen Seiten einschneiden, und das noch frische Ansehen der Laven und-der Einmengungen berechtigen zu dem Schluss, dass dieser Theil von S. Miguel im Vergleich mit dem östlichsten Gebirge und m it der Insel Santa Maria verhältnissmässig jü n geren Ursprungs sei. Der weite Kraterkessel, die Caldeira das Sete Cidades, entstand w ahrscheinlich durch wiederholte Gewaltäusserungen der vulkanischen Thätigkeit, die nach Pausen von grösserer oder geringerer Zeitdauer eintraten. Wenigstens können wir an der im Durchschnitte des Mittelgrundes auf Tafel I I I . Fig. 2. dargestellten Oertlichkeit eine Reihenfolge von Vorgängen aufstellen, die uns über die Entstehung der ganzen ausgedehnten Caldeira beach- tenswerthe Fingerzeige ertheilt. , 1. Es ward in Folge von Ausbrüchen in dem Gebirgsdome ein Absturz gebildet, dessen Fortsetzung gegenwärtig die innere Umfassungswand des Kesselthäles darstellt.- . 2. An diesem Absturz ward erst das Trachytagglomerat, dann die steinige Trachytlave abgelagert. 3. Es entstand die Vegetation, welche die später vergrabenen Stämme hergab, und es wurden durch die Fallthätigkeit des Wassers Lavenbruchstücke abgeschliffen. - 4. Es fanden Ausbrüche statt, welche an derLagoa azul beträchtliche Stücke von der Trachytlavenmasse fortsprengten, die steile rechts im Vordergründe der Ansicht Tafel V. angedeutete Felswand, sowie die beiden Krater erzeugten und welche mit den ausgeschleuderten Tuff-, Bimstein- un<l Trümmermassen die Ueberreste jener Vegetation und die in Gebirgsbächen gerundeten Bruchstücke vergruben. T e r c e i r a . E in u n d ein Viertel Grad oder 75 Minuten nordwestlich von S. Miguel erhebt sich die Insel Terceira. In dem Zwischenraum, der die beiden Inseln tren n t, hat Capt. Vidal, .um einen untermeerischen Zusammenhang festzustellen, das Senkblei an 150 verschiedenen Stellen herabgelassen und dadurch das folgende Resultat erzielt. Bis etwa 22 Minuten südöstlich von Terceira oder bis gegen die Grenze des ersten Drittheiles der Entfernung zwischen den Inseln, nimmt die Meerestiefe allmählich bis 350 Faden zu und beträgt dort also annähernd ebensoviel als die Erhebung des zwischen 2000 u n d -2685 Fuss hohen centralen Gebirges von Terceira. Während bei den von dort aus in südöstlicher Richtung fortgesetzten Peilungen zunächst mit 200 bis 360 Faden kein Grund erreicht ward, so ergab eine beinah genau in der Mitte zwischen den Inseln angestellte.Messung eine Tiefe von nur 195 Faden. Was dann die zweite Hälfte des Zwischenraumes betrifft, so können wir den zahlreichen Peilungen nur so viel entnehmen, dass von jener Stelle bis in die Nähe der Nördwestküste S. Miguels nirgends mit 170 bis 200 Faden der Meeresgrund berührt ward. Die Insel Terceira-stellt sich auf der Karte als eine Ellipse von etwa 16 Minuten Länge und 9 Minuten Breite dar, über deren regelmässige Umrisse die Küstenlinien an einzelnen Stellen, jedoch nirgends in erheblichem Grade hinaustreten. Die Längenachse verläuft von OSO. nach \ \ N V ., oder genauer genommen in- einer Richtung, die zwischen denen von O. nach W. und von OSO. nach W NW . die Mitte hält. Das Gebirge besteht aus mehreren deutlich gesonderten Theilen, die so wie in S. Miguel an den tiefer gelegenen Abhängen unmerklich in einander übergehen und zu einem Ganzen verschmolzen sind, das wir von dem Standpunkte, aus welchem die Ansicht Tafel IX . Fig. 5. aufgenommen ist, beinah in seiner vollständigen Ausdehnung überblicken. Ganz im Westen erhebt sich über einer auf drei S eiten, nach Norden,


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