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Orte Ribeira Grande verfolgt, so überschreitet man diesen Höhenzug, der den niedrigsten Theil des Gebirges von S. Miguel bildet, etwa in seiner Mitte. Die Wasserscheide erhebt sich hier nur gegen 700 Fuss oberhalb des Meeres und die Gehänge fallen so sanft ab, dass die nicht im Zickzack, sondern in gerader Linie geführte Strasse bequem mit Wagen befahren wi rd, die überhaupt nur in diesem Theile der Insel benutzt werden können. An derselben Stelle erhebt sich ein Schlackenkegel, den Capitain Vidal auf seiner Karte als Pico das Pedras äu ffü h rt, der aber gewöhnlich Pico da Cruz genannt wird. Von seinem Gipfel, der 1260 Fuss oberhalb des Meeres und etwas über 500 F. über der Wasserscheide emporragt, überblickt man den ganzen etwa 10 Minuten langen auf Tafel I I I . Fig. 1. dargestellten Bergrücken, der nach Osten und nach NW. erst sanft ansteigt und dann allmählich in die steileren Abhänge der beiden Gebirgsdome übergeht. Zahlreiche Schlackenkegel, von welchen der höchste, die Serra Gorda, 1570 Fuss oberhalb des Meeres emporragt, bedecken die Oberfläche des Bergrückens und die Abhänge der Gebirgsmassen, die ihn zu beiden Seiten begrenzen. Die vulkanischen Erzeugnisse, welche dieses den Zusammenhang des östlichen und nordwestlichen Gebirges vermittelnde Zwischenglied bilden, sind verhältnissmässig jüngeren Ursprungs. Zunächst kommen Laven v o r, über deren Entstehung wir bestimmte Ueberlieferungen besitzen. Diesen schliessen sich in zweiter Reihe eine Menge Schlackenhügel mit gähnenden Kratern, sowie Laven an, die, obschon von blühenden Feldern bedeckt, sich dennoch deutlich als Ströme erkennen lassen. Und endlich vermissen wir auch an den tieferen Schichten, welche den oberen Laven als Grundlage dienen, Erosionsthäler, während selbst an dem nordwestlichen und östlichen E n d e , wo die Abhänge sich nicht wie in der Mitte bis zum Meeresspiegel senken sondern von jähen Klippen unterbrochen sind, nur unbedeutende Wasserrinnen, nirgends eigentliche Schluchten Vorkommen. Woraus der Kern des Bergrückens besteht, und wie alt die Schichten seiner Grundlage sein mögen, wissen wir n ic h t; doch steht fest, dass während der letzten Epoche vulkanische Erzeugnisse in so kurzen Zwischenräumen abgelagert sein müssen, dass die Atmosphärilien nie andauernd auf dieselben Massen einwirken konnten. Die Oberfläche bedecken gewöhnlich bald mehr bald w eniger bedeutende Massen gelber Tuffen und Bimstein, die gemäss den Ueberlieferungen während verschiedener Ausbrüche ausgeschleudert wurden. Eine solche aus Tuff und Bimstein gebildete Decke, in welcher auch Laven-Bruchstücke oder Bomben Vorkommen, ist eigentlich über die ganze Insel ausgebreitet. Doch erreicht sie ihre grösste Mächtigkeit an den Abhängen und in den Umgebungen des Gebirgsdomes der Lagoa do Fogo, sowie theilweise im Thale von Furnas, während sie in dem östlichsten Theile des Gebirges ohne gerade ganz zu fehlen n ur eine'verhältnissmässig geringe Verbreitung erlangt. In den Meeresklippen bestehen die Durchschnitte entweder aus mit Schlacken und Tuffen wechselnden Lavenbänken von sehr verschiedener Mächtigkeit, oder aus schlackigen Agglomeraten und Breccien, die von Gängen durchsetzt sind und zwischen welchen nur einzelne Lager steiniger Laven auftreten. Ausser Basaltlaven mit dichter schwarzgraucr Grundmasse und Einmengungen von Augit und Olivin, kommen andere mit feinkörniger Grundmasse von doleritischem Ansehen vor, die Prof. G. Rose als ein sehr feines Gemenge von Labrador und Augit beschrieb , das uneben im Bruche ist und in dessen Masse runde erbsengrosse Blasenräume an den Rändern mit sehr kleinen Kryställchen besetzt sind, die nach seiner Ansicht Labrador und Augit sein dürften. Ausserdem sind in der dunkelgrauen Grundmasse einzelne Augit- und Olivinkörner sowie hirsekorn- grosse glasglänzende Theilchen von Labrador enthalten. Diese Laven von doleritischem oder anamesitischem Ansehen, welche wir aus dem in der E in leitung aufgestellten Gesichtspunkte auch theilweise als trachydoleritische auffassen könnten, haben entschieden ein vorwiegend basaltisches Gepräge. Eine derselben, von welcher in der Einleitung unter I. die Analyse angeführt ist, hat annähernd eine normal pyroxenische Zusammensetzung. In solchen Laven von anamesitischem oder doleritischem Ansehen und in den echt basaltischen btiömen kommen bei Ponta delgada unterirdische Gallerien vor, die immerhin erwähnt zu werden verdienen. Eine derselben, in welche man auf den Aeckern bei der Vorstadt Santa Clara durch ein Loch hinabsteigt, erstreckt sich 810 F. weit gegen die Küste, während sich auf halbem TVege ein Seitenarm abzweigt. Die Breite schwankt zwischen 15 und 26 F u ss, die gewölbte Decke ist 6% bis 12 Fuss hoch und die Seiten sind gleichsam wie mit einem Täfelwerk bis zu einer Höhe von 4 bis 5 Fuss oberhalb des Bodens mit Lavenschichten bekleidet, die oft aus 3 bis 4 gesonderten senkrechten Platten bestehen und deren obere Enden zwei an den Wänden verlaufende Leisten bilden. Es ist dies eine Auskleidung, welche die Laven, nachdem sie an ihrer Oberfläche eine Erstar- umgski uste gebildet hatten, während des Abfliessens an den Seiten wänden des von ihnen selbst aufgeführten Tunnels zurückliessen. Den Boden des letzteren bedeckt E rde, die mit dem Regenwasser durch Ritzen und Spalten in das Innere drang, und ebenso wird der Gang, der sich noch weit fortsetzen mag, durch einen mächtigen Haufen Dammerde geschlossen, die durch eine etwas grössere Oeffnung allmählich herabgespült wurde. In einer anderen unterirdischen Gallerie, die sich nicht weit verfolgen lässt, wölben sich in einer Höhe von 10 Fuss über dem 21 Fuss breiten Boden mehrere dünne Lavenlagen, die am Eingang bis zu einer Gesammtmächtigkeit von 5 Fuss blosgelegt sind, während von der Decke stalactitenartig eigenthümliche Lavenzapfen herunterhängen. Dieselben sind oft 3 Zoll breit und 6 Zoll lan g , laufen nach unten in eine Spitze aus, sind an der Oberfläche mit einer metallisch glänzenden H aut über


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