174 Fortpflanzung. hülfe weiterer ausgesendeter Wurzeln scheint jedoch die Entwickelung noch vorwiegend von dem mittleren Wurzelgerüst abhängig zu bleiben und mit der Vergrösserung an der Peripherie langsamer zu werden. Erreichen jedoch^ - wie es bei dem abgebildeten Individuum der Fall ist — die Seitentriébe benachbarte Bäume, die sie umschlingen können und im Laufe der Zeit ebenfalls abwürgen, dann entstehen dort neue Hauptwurzelgerüste. Diese bilden abermals Mittelpuncte, von welchen Wurzelgerüst d er Ficus „Luta tu“ . aus das seitliche Wachsthum um so lebhafter fortschreiten kann. — Die in Dörfern stehenden Ficus werden offenbar* durch das Treiben der Menschen, denen sie bei Versammlungen als Schattenspender dienen, und der Hausthiere in ihrer vollen Entfaltung gehindert. Sie sehen weit kümmerlicher aus als diejenigen, welche an einsamen Orten aufwachsen. Die Seltenheit der Lutätu lässt sich durch mancherlei Umstände erklären. Ihre Früchte fallen in grösser Menge schon vor der Reife ab und scheinen von Thieren nicht beachtet zu werden, ausser von der grünen Papageitaube (Treron calva). Diese zieht zwar regelmässig in Schwärmen an der Küste entlang, rastet indessen selten im Wipfel F icus „N sand a“ . 175 der Ntäfa, welche doch wiederum der einzige häufige Baum is t, dessen Stamm dem keimfähigen Samen Ansiedelungspuncte darbietet. Da aber die von der Krone niederhängende Blätterkrause wie ein Schirm ausgebreitet ist, kann der Same nicht leicht in die Blattachseln fallen. Ist dies trotzdem in einzelnen Fällen geschehen, so mögen immerhin die zarten Pflanzen noch *von mancherlei Unfällen betroffen werden und absterben j bevor sie erstarken und im Boden wurzeln können. Wurzelgerüste d er Ficus „Nsanda“ . Eine zweite Ficusart nsanda pl. sinsända — mit handgrossem, weichem Laube und Früchten von der Grösse eines Hühnereies beginnt gleich der Lutätu ihr Dasein epiphytisch als Würger, entwickelt sich indessen nicht zur Strauchform, sondern wächst zu einem stattlichen Waldbaume auf. Sie ist ebenfalls selten. Ich habe sie nur in wenigen und älteren Exemplaren im Galleriewalde des Kullu, in der Niederung wie im Gebirge, und auf dem Hügellande der Bai von Yümba gefunden. Der deutlich erkennbare Ausgangspunct aller befand sich nirgends höher als etwa zehn Meter über dem Boden. A u f einem Vorsprung oder Astknoten eines Stammes hat sich der Same
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