im Gebiete der Hyphaene nördlich vom Aequator vorkommende A r t ein und dieselbe ist mit der unter gleichen Bedingungen südlich vom Aequator gedeihenden. Jedenfalls konnte ich andere äusserliche Verschiedenheiten nicht bemerken, als dass die in Oberguinea gesehenen weniger riesenhaft entwickelt'waren. Blätter Und Früchte stimmten überein: erstere sind von der Grösse der der Camellien, gleich dick und glänzend, aber etwas mehr zugespitzt — jedoch nicht so sehr wie bei Ficus religiosa L. —j und kurzgestielt; letztere, die ich nur im unreifen Zustande vergleichen konnte, hatten die Grösse von Zucker- erbsen. An der Loangoküste beobachtete ich diese Ficusart — lutdtu pl. matatu — ausschliesslich auf den Strecken, welche die Ntefa besiedelt hat, also nur in der offenen Landschaft eines schmalen Küstenstriches; am Congo sah ich sie nicht und nie im Walde. In der Regel findet sie sich in oder nahe bei Dörfern oder auf alten Dorfstätten, so dass sie gleich der Oelpalme als ein Wahrzeichen menschlicher Wohnsitze betrachtet werden kann. Doch ist sie überall sehr «eiten. A u f ' einer. Strecke, wo sie verhältnissmässig häufig ist, vier Meilen nordwärts wie südwärts von Tchinstchötscho, habe ich blos neun Individuen entdecken können. Von diesen waren drei noch sehr jung und klammerten sich an eben so viele Fächerpalmen in den Nachbardörfern Tumbu und Yenga; die übrigen hatten sich bereits zu selbständigen Pflanzen entwickelt. Die auf der Abbildung dargestellte steht an der nördlichen Lagune — gegenwärtig ist sie zum Flussbett geworden (Seite 32) «¿f des Tschiloängo, unfern vom Strandwäll. Sie breitet sich schnell aus, indem ihre Seitentriebe benachbarte Oelpalmen umschlingen und abwürgen. Die nächstgrösste steht bei dem Dorfe Yenga, aber die riesigste von allen erhebt sich frei und weithin sichtbar auf dem Plateau von Pon- tanegra. Schön gerundet wie eine mächtige Kuppel steigt sie aus dem niederen Grasbestände empor; ihre bis zur Erde ni'ederreichende Belaubung beschattet einen Raum von siebzig Schritt Durchmesser. Im Inneren dieses Pflarizenwunders bewegt man sich auf einem aller Vegetation baren Boden zwischen dem seltsam gekreuzten und verschlungenen Gerüst von Aesten und Wurzeln, wie in einer weiten von Dämmerlicht erfüllten Festlaube,' welche in ihrem Aufbau eben so grotesk wie grandios erscheint. Dieser Aufbau vollzieht sich in eigenthümlicher Weise. Niemals sah ich die junge Ficus gleich anderem Strauchwerk unmittelbar aus dem Boden, noch an einem anderen Stamme als dem der Ntöfa wachsen, wo Ihr allerdings die anhaftenden Blattstiele die besten Ansiedelungs
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