bemerkt. Erst an den Nigermündungen, Cap Formosa, erscheint sie wieder — wenn sie nämlich, wie vorläufig anzunehmen, identisch ist mit H. guineensis Thonn. — und bildet in der bekannten Anordnung einen sehr charakteristischen Schmuck der Küste bis jenseits von Cap Palmas. Südlich vom Congo, wo das Land plateauähnlich aufragt, findet sich die Ntöfa, wie auf entsprechenden Strecken der Loangoküste, in der Campine verstreut. Nach Aussage dort lebender Händler kommt sie in ziemlicher Menge vor und nirgends weit vom Meere. Vom Dampfer aus sowie an einigen berührten Puncten konnte ich sie nicht in grösserer Anzahl erblicken. Südlich vom Flusse Lelündo wird sie selten und verschwindet, noch ehe Ambrisette erreicht ist. In den portugiesischen Provinzen treten an ihre Stelle die schon früher angeführten und keineswegs blos in der Meeresnähe vorkommenden verwandten Arten, die schon nach dem allgemeinen Habitus leicht von ihr zu unterscheiden sind. Demnach ist die merkwürdige Palme in Unterguinea auf einen sehr schmalen Küstenstrich von mässiger Ausdehnung — kaum drei Breitengrade — beschränkt. Nordwärts liegt ihre Verbreitungsgrenze in der Gegend, in welcher die südatlantische Strömung durch den Guineastrom von der Küste abgedrängt wird; sie fehlt an allen Strecken, an welchen der letztere herrscht: in der Bai von Biäfra, wo er das Gestade berührt und soweit er, nach Süden umbiegend, sich an diesem entlang wälzt. Jenseits des Congo findet sie sich in dem Küstengebiete, welches wenigstens zu gewissen Zeiten — wie die auch dort strandenden schwimmenden Inseln (Seite 45) beweisen -*ä-; von einem über Westen nach Süden und Osten sich wendenden kleinen Theil oder Nebenarm der im Meere sich ausbreitenden und in der Hauptmasse nach Nordwesten strömenden Congofluten getroifen wird. Sie kann nicht von der südatlantischen Strömung aus der Ferne herbeigeführt worden sein, denn gerade an den Von dieser hauptsächlich bespülten Strecken wachsen andere Hyphaenenarten. Sie kann aber auch nicht im Lande heimisch gewesen, etwa über Land, über das abschliessende bewaldete Gebirge gekommen sein, denn ihr Standort ist der Küstensaum des niederen Landes, und von diesem aus hat sie sich erst auf die Erhebungen sowie binnenwärts verbreitet. Schliesslich kann sie auch nicht die Bedingungen ihres Gedeihens lediglich hart am Meere finden: denn gleich kräftig wächst sie in einiger Entfernung von ihm noch hinter schützenden Wäldern der Savane auf Hügeln wie - im Flachlande — und in der Congo- niederung hat sie sich sogar auf den Inseln wie Ufern des Stromes an allen waldlosen, theilweise sogar von den Hochwassern überschwemmten Strecken bis zum Gebirge in grösser Menge angesiedelt. Oberflächenströmungen des Meeres dringen aber in dieses Flussgebiet nicht ein. Die Ntefa lässt sich überdies an dem Riesenstrom noch weiter aufwärts verfolgen. Denn als ein Beweis ihres Vorkommens in ostwärts gelegenen Gebieten ist die Thatsache anzuführen, dass die aus dem Hinterlande nach Böma geschafften Erdnüsse ausnahmslos in die bekannten, aus ihren Fächerblättern hergestellten Mattensäcke verpackt sind. Die Congomündung liegt ungefähr in der Mitte ‘ihres Verbreitungsgebietes an der Küste, und die mit den ausfliessenden Gewässern treibenden Gegenstände gelangen unmittelbar oder mit Hülfe der Meeresströmungen und Winde an die betreffenden Strandstrecken. Somit scheint die Frage nach der Herkunft der Hyphaene beantwortet: sie ist ein vom Congo aus dem Inneren der Küste über- brachtes Geschenk. In Oberguinea könnte ihre Verbreitung in der nämlichen Weise stattgefunden haben: die Gewässer des Niger führten die Früchte zum Meere, und Küstenströmungen beförderten sie in nördlicher Richtung. Andere als diese beschriebenen fünf Palmen sind uns in Loango nicht bekannt geworden; überhaupt ist mir während der langen Hin- und Rückreise keine andere A r t aufgefallen, namentlich Borassus habe ich an keinem berührten Landungspimcte gefunden.- H B I In merkwürdiger Abhängigkeit von der Verbreitung der Ntefa scheint das Auftreten einer banyanenähnlichen F i c u s a r t zu stehen, die als unechter Schmarotzer auf ihr keimt und sich später selbstständig zu einer gewaltigen und charakteristischen Pflanzenform, zu einem dicht belaubten gigantischen Strauch entwickelt. Diese Ficus wird gleich der Hyphaene im Gebiete des Ogöwe, Gabun, Camerun und auf Fernando Po nicht gefunden — sofern eigene flüchtige Anschauungen und vielfache Erkundigungen massgebend sein können; in Oberguinea sah ich sie dagegen mehrfach und immer nur auf Strecken, welche auch die Hyphaene inne hatte. Dort wird sie von den Engländern mit dem Namen Umbrella-tree bezeichnet, welcher vielleicht um ihres Wuchses willen gewählt wurde, wahrscheinlicher aber entstanden ist aus dem botanischen Namen Ficus umbellata Vahl. Ob nun aber der letztere Name sich gerade auf die fragliche A r t bezieht und nicht auf eine andere mit voll ausgebildetem Stamm und schirmförmig ausgebreiteten Aesten ö die ebenfalls eine Vertreterin in Loango hat — , lasse ich dahingestellt. Auch muss vorläufig unentschieden bleiben, ob die banyanenähnliche
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