Gegenden in sehr ungleicher Anzahl vertheilt zu sein. A u f den Guineainseln kommt sie ebenfalls vor, in ungewöhnlicher Menge namentlich auf der Ostseite von 'Fernando Po, wo sie nach Baikie noch neunhundert Meter über dem Meere gedeiht. Im Inneren Angolas wächst sie gleichfalls noch in bedeutender Höhe, nach Soyaux aber nicht mehr in voller K raft und Schönheit. — . Die nützliche, namentlich die Küstenstriche tropischer Länder . schmückende K o k o s p a lm e (Cocos nucífera L.) ist wol in Oberguinea in Menge verbreitet, an der Loangoküste dagegen, wie überhaupt in ganz Unterguinea — mit Ausnahme einiger Orte in den portugiesischen Provinzen ||| ungemein selten. Ich möchte behaupten, dass in Loango nicht dreissig Bäume aufzufinden sind: acht sind zu Malemba, vier andere im Jahre 1866 neben einer Factorei unfern der Tschiloängomündung angepflanzt worden, und etwa ein Dutzend wächst verstreut in der Umgegend Tschintschötschos. Die Eingeborenen schenken der Kokospalme keine Beachtung, holen kaum die reifen Früchte herab und nennen sie- b á ,y a mpütu oder libä li mpütu pl. mabá ma mpütu die Oelpalme vom Meere oder vom Weissmänner- land; sie ist aber von Europäern eingeführt und wird jedenfalls nicht am Strande angespült. Die. imposanteste Form unter den Fiederpaimen vertritt unstreitig die stammlose, in Westafrica gemeinhin auch Bambuspalme genannte W e in p a lm e (Raphia) — ntömbi pl. matömbi. Sie tritt bestandbildend auf und liebt den Wald sowie versumpfte oder doch feuchte Bodenstrecken. Ihre ungeheuren, reich belaubten und zu mächtigen, weit ausladenden Garben (Abbildung II Titelblatt) vereinigten Wedel erreichen, je nach A r t und Standort, durchschnittlich acht bis zehn oder zwölf bis fünfzehn oder achtzehn Meter Länge und in der vollen Rundung ihrer Schäfte an der stärksten Stelle zwanzig bis zweiund- dreissig Centimeter Umfang. In Yumba traf ich in Morästen mitten im Walde eine neue Species, die an riesiger Entwickelung alles überbot, was mir je vor Augen gekommen; ihr würde mit Recht der Name Raphia maxima gebühren. Der mannshohe, nahezu fünf Meter im Umfange messende Stamm wenn man den Theil, der von aussen betrachtet, den Stamm vertritt, so nennen darf — eines der kraftvollsten Individuen trug vierundvierzig grünende Wedel, von welchen der scheinbar grösste eine Länge von zweiundzwanzig und einen halben Meter und an der Schaftrundung einundvierzig Centimeter Umfang aufwies. Diese gigantischen Gewächse finden sich in verschiedenen . Gruppen am rechten Ufer des Bänya, unfern der Mündung in der Umgebung einer verrufenen, den Eingeborenen wolbekannten Lichtung’ die Tschimpunyi, etwa „Mordfleck“ heisst. Dort stand einst ein Dorf, und vor Zeiten soll dort ein Mädchen in einem Anfall von Eifersucht einen weissen Mann erstochen haben. Unter besonderen Umständen: wenn sie dauernd von den Menschen ihrer älteren Wedel beraubt oder von Hippopotamen befressen wird oder vereinzelt im Schlüsse des Hochwaldes aufwächst, zeigt die R a phia einige Neigung zur Stammbildung, wenigstens wird ihrem Strunke dieses Aussehen aufgezwungen. Doch kann Stammbildung immerhin nur als seltenes Vorkommniss gelten. Sie wurde blos in einer Gegend beobachtet und zwar auf der mittleren Inselgruppe — Tschisülu, Tschingömbe, Tschibsbe — des unteren Kuilu und in deren Umgebung. A u f dem nicht versumpften Boden im Hochwalde wachsende Exemplare besassen Stämme von sechs bis acht Meter Höhe, welche in Folge der anhaftenden Reste von Blattstielen denen der ungereinigten Oelpalme ähnelten. Die Grösse und Form der sie schmückenden Wedelkronen wie die niederhängenden Blüten- und Fruchtstände machten jedoch einen Irrthum unmöglich. Die sich bis zu zwei Meter Länge entwickelnden Blütenstände entspringen aus den Achseln der jüngeren Wedel — mehrmals habe ich auch beobachtet, dass sie Wedelschäfte kurz über deren Haftstelle durchbohrt hatten — und gleichen riesigen starren Aehren. Sie sind mit einem wunderbar zarten Duft geschmückt, der in goldigen, röthlichen und blauen Farben wie angehaucht auf ihnen liegt und leicht verwischt werden kann. Die einen grossen harten Kern in sich schliessenden und je nach der A r t verschieden gestalteten Früchte erreichen die Grösse eines Gänseeies und sind ähnlich wie die Ananas schuppenartig gegliedert, jedoch hart und fest geschlossen. Wie polirt schimmern sie in hocbrothen und goldbraunen Farben, die dunkler abgetönt sind. An manchen Aehren sitzen sie zu Hunderten, und ein grösser, frisch abgelöster Fruchtstand bildet daher eine tüchtige Last für einen Mann. Obwol das Mark des sogenannten Stammes ein sagoähnliches Nahrungsmittel liefern würde, beachten dennoch die Eingeborenen die Raphia nicht als Nährpfianze und mögen nicht einmal Palmmost von ihr gewinnen, da er an Wolgeschmack dem der übrigen Arten weit nachsteht. Um so mannigfaltiger verwerthen sie die Schäfte — likülukülu pl. makülukülu _ die davon abgeschälten langen Splinte — mbänsa, libänsa pl. mabänsa -§|und F ie d e rb lä t t e r ! nkünsa ,pl. sinkünsa — der Wedel — tschyöle pl. bityele — zu Bauzwecken, zur Anfertigung von Geräthen und schönen Gewändern. Das faserreiche geschmeidige Mark liefert gute Flaschenstöpsel. Eingehenderes
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