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l 6 o Nutzbarkeit der Oelpalme. pl. makündi ma hk — entnommenen Kerne — likändi li bet pl. ma- kändi ma bei — ein nicht zu unterschätzendes Nahrungsmittel. Ferner liefert sie Willig, und ohne Schaden zu leiden, grössere Mengen ihres erfrischenden Saftes*) — nyemvo oder auch mlmbo —- zum Bereiten des Palmweines — maläfa ma sämba. Die stattlichen Wedel — tschy- ele pl. bityele — lassen sich trefflich zu Umzäunungen für Gehöfte und grösser Fischereianlagen in Flüssen sowie paarweise auch zur schnellen Herstellung leichter und zäher Tragkörbe — mutöta pl. miteta — zum Transport von Waaren (Abbildung II 21) verwenden; die Rippen und Streifen der Fiederblätter — nkünsa pl. sinkünsa Hr bilden ein ausgezeichnetes und sehr dauerhaftes Flechtmaterial zum Ueberziehen geschlossener Körbe — ngöngo, ligöngo pl. magöngo — und vieler Geräthe, denen man einen eben so gefälligen wie beliebten buntfarbigen Schmuck geben will. Die Rippen allein werden zu zierlichen Besen — msesse pl. misösse — zum Abkehren der Hüttenwände, des Hausrathes verarbeitet; die ausserordentlich festen Gefäss- bündel der Wedelstiele vertreten die Stelle der Darmsaiten bei den Musikinstrumenten. Das angenehm bitterlich schmeckende Fruchtfleisch scheint allen Thieren eine beliebte Nahrung oder doch Nebenkost zu sein* Es wird seines hohen Fettgehaltes wegen begierig nicht blos von Affen und Papageien, sondern auch Rhinocerosvögeln, Adlern (Gypohierax an- golensis), Ziegen, Schafen, Antilopen, Büffeln, Schweinen, Hunden, Schakalen und sogar von Leoparden gefressen. Die unter diesen V e rhältnissen allenthalben verschleppten Nüsse keimen willig auf trockenem und leichtem wie auf feuchtem und schwerem Boden; auf letzterem, namentlich im lockeren Buschwalde reift die Palme jedoch die grössten Fruchtstände. Es scheint indessen, dass die Schösslinge in Dickungen von Busch und Gras wie in geschlossenen Wäldern in ihrem Wachs- thum nicht nur beeinträchtigt, sondern sogar erstickt werden, dass sie nur dort lebenskräftig bleiben, wo sie Raum und Luft haben oder sich mindestens zugleich mit anderen ^Holzgewächsen entwickeln; sonst müsste die Oelpalme auch in weit bedeutenderer Menge Vorkommen. Sie findet sich zwar nicht auf dem eigentlichen so vielen Veränderungen unterworfenen und darum jeder älteren Vegetation baren *) A u s den abgeschnittenen männlichen Blütenständen — die W ed e ls t ie le werden in der R e g e l nich t dazu benu tzt — q u illt mehrere T a g e hindurch — die Dau er schwankt j e nach Standort und Jahreszeit — täg lich 1 .5 bis 0.5 Lite r Palmmost.- Dieser geht schon binnen wenige r Stunden in Gährung ü b er, bekommt einen scharfen Geschmack und w irk t berauschend. E r is t vorzüglich geeignet zur A u flo ck e run g des Teige s voq G ebäcken, Strandwall, wol aber unmittelbar hinter ihm auf den vom Salzwasser durchtränkten Ufern der Flüsse wie der Lagunen; im Gebirgswalde grüsst vereinzelt auch von den höchsten Gipfeln der westlichen Ketten noch ihr anmuthiger Wedelstrauss herab. Dennoch ist sie vorzugsweise ein Baum der offenen Landschaft. Hat sie erst eine gewisse Grösse erreicht, dann erträgt sie ohne Schaden zu leiden sowol die Umschliessung vom anderen, sie überragenden Gewächsen wie monatelange Ueberschwemmungen ihres Standortes und die auflodernden Flammen der um sie wüthenden Grasbrände. Die jungen Pflanzen werden dagegen vom Feuer sehr häufig getödtet und entwickeln sich darum vorzugsweise in der Umgebung von Dörfern, wo der Mensch, der die Brände von seinen Hütten fernhält, sie indirect beschützt — sie aber nicht etwa absichtlich anpflanzt. Der Mangel an jungen und halbwüchsigen Individuen ist überhaupt auffallend. Geschlossene reine Bestände von Elaeis, in welchen auch nur hundert Bäume beisammen stünden, giebt es nicht. In Folge der Eingriffe der Thierwelt wachsen sie allenthalben verstreut; da sie jedoch vorwiegend durch den Menschen verbreitet werden, finden sie sich hauptsächlich in Gruppen und lichten Hainen an Lagerplätzen, in der Umgebung älterer Dörfer wie auch an einsamen Orten, sei es mitten im Walde, sei es auf der Savane, wo vielleicht vor Generationen eine Ansiedelung gegründet war. Darum ist die Oelpalme vornehmlich als ein Symbol menschlicher Wohnsitze zu betrachten; wie die Ruinen in Culturländern kennzeichnet sie noch verlassene Stätten, an welchen einst das rasch wechselnde Geschlecht gehaust hat. Sie ist das wichtigste Handelsgewächs Gentralafricas, wenn nicht überhaupt des ganzen Erdtheiles für die Zukunft. Obgleich verhält- nissmässig nur erst enge Gebiete dem Handel erschlossen sind, lässt sich gegenwärtig der Werth ihrer alljährlich nach Europa eingeführten Erträgnisse, Oel und Kerne, auf fünfzig bis sechszig Millionen Mark veranschlagen. Sie ist und wird angepflanzt in Westindien, Südamerica, auf Ceylon und den ostindischen Inseln. In ihrer natürlichen geographischen Verbreitung ist sie auf die westliche Hälfte des tropischen Africa beschränkt: sie ist heimisch in den Gebieten des unteren Niger, Binue und des Congo; den indischen Ocean erreicht sie nicht. Ihre östlichsten Standorte sind das Westufer des Nyassa, das Ostufer des Tanganikasees und das Land der Monbuttu, wo sie Schweinfurth entdeckte. Ihre nördlichen und südlichen V e r breitungsgrenzen im Inneren des Continentes sind noch nicht zu bestimmen, an der Küste fallen dieselben etwa mit den Gebieten des Gambia und Kunene zusammen. Sie scheint jedoch auf die verschiedenen Loango. II I. n


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