I l i I dauerhaftes Baumaterial. Sehr alte Bäume — namentlich freistehende, die freilich in Folge ihrer Vereinzelung rasch zu verfallen scheinen — zeigen gewöhnlich je einen eigenartigen Habitus, wie die beiden auf der Abbildung Seite 64 Abtheilung I angebrachten. Die rechts auf der Bildfläche dargestellte Mangrove, deren schon mehrfach verstümmelte breit ausgelegte Krone noch sechsunddreissig Meter hoch emporragt, steht frei am linken Ufer des Bänya unmittelbar hinter der englischen Factorei zu Kuängo, wo eine Lichtung ausgeholzt worden ist; die links abgebildete, ein mächtiger wipfelloser Stamm, einundzwanzig Meter messend, bildete ein bekanntes Wahrzeichen des Landungsplatzes der Canoes am linken Ufer des Tschiloängo, etwa zweihundert Schritt oberhalb der Mündung. Zu Ende des Jahres 1874 trug sie nur noch an wenigen Zweigen Belaubung, sechs Monate später war sie vollständig abgestorben und stürzte im April 1876 zu Boden. Die durchschnittliche Höhe der ältesten Wälder beträgt zwanzig bis fünfundzwanzig Meter, doch sind auch noch stattlichere Bäume von dreissig Meter Höhe nicht selten; die Stämme indessen besitzen nicht eine entsprechende Dicke, sondern erscheinen ungewöhnlich schlank und gerade aufgeschossen. In den geschlossenen älteren Beständen wird man durch die An ordnung des Astwerkes, des «iunkelglänzenden, lederartigen und locker vertheilten Laubes von fern häufig .an unsere Schwarzpappeln erinnert. Jede Aehnlichkeit verschwindet jedoch in den unteren Partieen. Kein einziges. Individuum wächst in der Weise anderer Bäume massig aus dem Boden heraus, sondern ruht auf einem vieltheiligen Wurzelgerüst, so dass der eigentliche Stamm oft erst in einer Höhe von drei und mehr Meter über dem Boden erkennbar wird. Bei manchen Individuen hat sich zunächst ein horizontal liegendes und seltsam gekrümmtes dickes Stammstück ausgebildet, welches bockähnlich auf weit ausstrahlenden mächtigen Wurzelbündeln ruht und einer ganzen Gruppe stattlicher Bäume zur Stütze dient; bei anderen wieder vereinigen sich die Wurzeln erst zu einem riesigen vielfach gewulsteten Kloben, oder gehen sogleich in die Spindel über, die dann wie auf Stelzen sich wiegend leicht und schlank emporstfebt. Je älter und dichter die Bestände sind, in um so groteskeren Gestalten sind gerade diese unteren Theile entwickelt. Die enggedrängten und überaus zahlreichen, bald knorrigen und gewundenen, bald gerade ausstrahlenden oder schön gebogenen und weit gespannten Haltwurzeln, die in der Regel wieder mehrmals getheilt sind, kreuzen sich nach jeder Richtung mit denen benachbarter Individuen und bilden ein in seinen Besonderheiten kaum unterscheidbares Gewirr. Dieses ist in 10*
27f 32-2
To see the actual publication please follow the link above