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Stimmung': beide sind von dem bunten Gürtel des schon beschriebenen Pflanzengewirres umgeben, das fröhlich in ihrem Schutze gedeiht zugleich aber auch ihrer räumlichen Ausbreitung sehr förderlich ist. Gegenwärtig ist der Buschwald der wesentliche Bestandtheil der Savane. Die krüppelhaft gebliebenen Bäume und die von niederem Wüchse sind wie das verschieden hohe Buschwerk vielfach bis zum äussersten Gezweig von Schlinggewächsen überwuchert, während die zu imposanter Grösse entwickelten dieses anmuthigen aber verderblichen Schmuckes entbehren. Frei und hoch über der geschlossenen niederen Vegetation entfalten sie ihre breit ausgelegten Wipfel, wo sie in überwiegender Menge Vorkommen, in Wahrheit einen Wald über dem Walde bildend. Wenn viele derselben in der Trockenzeit das Laub abgeworfen haben, dann ragen sie mit ihrem hellrindigen gewaltigen Astgerüst aus den. dichten immergrünen Massen wie ge bleichte Riesenskelete in die Lüfte. So bietet der durch den Reichthum seiner Formen wie seiner Gliederung ausgezeichnete vollwüchsige Buschwald im "Wechsel der Jahreszeiten dem Beschauer immer heue Reize dar, welche in Folge seiner landschaftlichen Vertheilung trefflich zur Geltung kommen. Nicht so der H o chw a ld . Sein Charakter ist ernst, einfach und grossartig; die feineren Schönheiten sind der Betrachtung entrückt, gehen verloren im Massigen und Riesenhaften der Pflanzengestalten. Der Hochwald findet sich bald in geringem Umfange, bald in ausgedehnten Massen statt des Buschwaldes auf beliebig gelegenen Strecken des Savanenlandes und ist dann entweder ein Rest aus früherer oder eine Neubildung aus späterer Zeit. In seiner mächtigsten Entfaltung beherrscht er jedoch die westlichen Hänge und Thäler des Gebirges sowie die Niederungen vieler Wasserläufe; besonders die aus sehr fruchtbarem Schwemmlande aufgebauten Ufer- leisten des Kuilu schmückt er in unvergleichlicher Schönheit. Er .ist ebenbürtig den grossartigsten Waldungen, die ich in anderen Tropenländern bewundert habe. Doch sind in ihm nicht, wie zum Beispiel in den Wäldern Brasiliens, Guyanas, Westindiens, grosse und kleine Pflanzengestalten in reicher Abwechselung und iü lle mit der denkbar äussersten Benutzung des Raumes zusammengedrängt; in ihm wiederholen sich vielmehr gewisse, zu riesigen Formen entwickelte Typen in Menge und verleihen ihm eine imponirende, Gleichförmigkeit. Wie eine weite, grün überwölbte Halle umfängt er den Eintre- tenden. Das'1 Laubdach ist durch unzählige, oft wunderlich geformte Säulen an zwanzig Meter über den Boden emporgelüftet. Ungeheure Stämme, astlos, schnurgerade und walzenrund, dazwischen schwächere, knorrig, verbogen, vielgetheilt verlieren sich nach oben in den lockeren Blättermassen, welche an vielen Stellen von üppig belaubten Lianen durchzogen sind. Eine gedämpfte geheimnissvolle Beleuchtung umwebt die hellrindigen silbergrauen oder bräunlichen Schäfte, während vereinzelte wie in eine Kirche einfallende Sonnenstrahlen in zitternden goldigen Lichtern spielen. Feuchter Dunst und Modergeruch, oft vermischt mit dem betäubenden Dufte unsichtbarer Blüten, erzeugen eine für den Menschen beängstigende Schwüle, die fast niemals durch einen erfrischenden Lufthauch gemildert wird. Selten, ausser in den Morgen- und Abendstunden, unterbrechen Laute von Thieren die Stille, die Thätigkeit der Insectenwelt verräth das nur dem Aufmerksamen vernehmbare Knistern. Leise dringt von oben das Rauschen der im Winde bebenden Blätter herab, bald nah bald fern anschwellend und ersterbend; sonst herrscht eine grosse, drückende Ruhe und steigert den Eindruck des Erhabenen und Feierlichen. Immergrüne Bäume,, an Höhe denen unserer schönsten deutschen Forsten gleichend, bilden die Hauptmasse des Waldes und drängen ihre Wipfel eng in einander. Ueber dieses dichte, von Schlinggewächsen übersponnene Laubdach ragen gewaltige, unseren Buchen gleichende Bäume mit periodischem Laubwurfe hinaus und entfalten erst in dreissig und fünfzig Meter Höhe ihre feinverzweigten Kronen. Die meisten Stämme, auch die in den Savanengehölzen verstreuten, zeigen an ihrem Wurzelende in auffallender Weise die Neigung zur Pfeilerbildung, welche der stachelrindige Wollbaum (Eriodendron an


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