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Americas. In wirkliche Lebensgefahr gerathen sie selten einmal im indischen Dschungel oder ähnlichen Dickungen, wo sie in unklug gewählten Verstecken vom Rauche erstickt werden. Im Dschungel ist eben der Umblick und die freie Bewegung durch die gemischte und verfilzte höhere Vegetation ausserordentlich behindert, und eine Umzingelung durch die von verschiedenen Puncten ausgehenden, ob- wol langsam fortschreitenden Flammen ist nicht immer zu vermeiden. Auch die Brände in den nordamericanischen ConiferenWäldern oder in unseren durch die Sonnenhitze ausgetrockneten Kiefernschonungen sind ungleich ernstere Ereignisse. Niedergebrannt gestatten die Campinen zwar eine freiere Umschau, sind aber darum nicht immer zugänglicher geworden. Die feineren Gräser werden allerdings in der R e g e l bis auf die Wurzelstöcke vertilgt, aber die kräftigeren Halme sind zum grössten Theil nur versengt, gebogen, geknickt worden und bilden nun mit den Stoppeln und Stümpfen der übrigen bis zur halben Manneshöhe ein locker gekreuztes, der Bewegung sehr hinderliches Gewirr von knackenden, klirrenden Stengeln. Von ihnen wie von dem Boden wirbelt ein fein vertheilter, die Athmungsorgane sehr belästigender Staub von Kohle und Asche auf. Derartige Flächen mit ihrem eintönigen schwarzen und graubraunen Colorit machen einen überaus traurigen Eindruck wüster Verödung; selbst das Insectenleben hat sich aus ihnen zurückgezogen bis auf die Ameisen und Termiten, welche in ihren unterirdischen Wohnungen wie in ihren feuerbeständigen pilzförmigen Bauten der verwüsteten Heimstätte treu geblieben sind. Der Charakterstrauch der Campinen ist die Anona senegalensis Juss. (Abbildung I 88), welche nur in sehr seltenen Fällen sich zu einem an drei Meter hohen ZwergbaHtm mit vurmstarkem Stamme entwickelt. In Folge der überstandenen Brände ist das Gerüst seltsam knorrig pnd krüppelhaft, die Rinde vielfach geborsten, verkohlt und abgefallen, und Theile des dünneren Gezweiges sind stets dürr und abgestorben. Unermüdlich ersetzt indessen der äusserst zählebige Strauch, was das Feuer ihm geraubt, ununterbrochen spriessen seine grossen und steifen, blaugrün und an der Unterseite heller gefärbten Blätter hervor, welche namentlich zerdrückt einen kräftigen, sehr würzigen Duft aushauchen. Das ganze Jahr hindurch, obwol reichlicher in der Regenzeit, entwickelt er seine fleischigen, gelben Blüten und reift seine orangefarbenen eiergrossen Früchte, deren Aroma und Wolgeschmack ein wenig an die seiner mit Recht gerühmten V e r wandten (Anona cherimolia, muricata, squamosa) erinnern, welche zu den köstlichsten Früchten der Tropen zu zählen sind. Der Strauch wird von den Eingeborenen mblolo ntandu oder tschilölo tschi ntan- du pl. bilölo bi ntändu, nach den Früchten auch malölo mo .ntändu genannt. Seiner Kleinheit wegen gelangt er, trotzdem er in manchen Gegenden sehr zahlreich ist, im Landschaftsbilde wenig zur Geltung. Er scheut die feuchten Terrainsenkungen sowie die unmittelbare Nähe des Meeres und sucht mit Vorliebe die trockenen Bodenerhebungen auf. Luft und Licht scheint er vor allem zu bedürfen. Man findet ihn wenigstens niemals zu Gruppen vereint, und an den günstigsten Orten etwa in Abständen von zehn Schritt und mehr auf weiten Strecken vertheilt, lediglich in der offenen Campine, niemals aber im Walde oder anderem Buschwerk beigemischt und ebensowenig zwischen dichten Hochgräsern. Der sonst so zähe, selbst wiederholten Angriffen des Feuers nicht unterliegende Strauch erstickt rettungslos im Schlüsse ihn überragender Gewächse. Etwa zwei Stunden binnenwärts von Tschintschötscho, von Dr. Güssfeldt auch in der Umgegend von Nsiampütu und Nköndo Ndln- dschi beobachtet (I 67) tritt eirt zweites Charaktergewächs der Campine auf, ein Hymenocardium — mpäla-bända 5 mit sehr hartem, feinem Holze. Die Rinde desselben soll giftig wirken, wie die des Nkässa- baumes (Erythrophleum guineense Don). • — ■ A ls die nächst höhere Pflanzenformation der Savane, als Mittelglied zwischen Buschwald und Grasflur stehend, ist der B u s ch zu betrachten. Beim ersten Blick unterscheidet ihn von jenem der Mangel an Bäumen, von dieser das Fehlen der Gräser. Die Hauptmasse des Busches bilden von Grund aus verzweigte immergrüne und dornenlose Holzgewächse, die durchschnittlich drei, seltener bis fünf und mehr Meter Höhe erreichen. Sie lassen sich in der Mehrzahl der Oleander- und Proteaceenform, zum geringen Theil der Lorbeer- und Olivenform einreihen. Ihre Blätter sind starr, glanzlos blaugrün oder silberfarben wie dunkelgrün und glänzend und schmiegen sich vielfach steif aufgerichtet innig an das Gezweig. Diese Beschaffenheit der Vegetationsorgane macht sie möglichst unabhängig von meteorologischen Störungen und gestattet ihnen die Besiedelung der ärmsten Bodenstrecken, auf denen selbst die Gräser kümmern. Wie zu erwarten, kommt daher diese Pflanzenformation hauptsächlich in dem trockneren Süd westen des Gebietes vor. Gewöhnlich tritt dieses Buschwerk gesellig auf, dicht gedrängt zu mehr oder minder grossen, dennoch aber der Luft freien Durchzug ge stattenden Beständen vereinigt: hier auf dem Gipfel eines Hügels, dort am Hange eines anderen und wiederum auf ebenen Strecken


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