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Elefantenzähne sind mühsam bis zum dünnen Ende ausgehöhlt, aber nicht oben, sondern etwas unterhalb der Spitze und an der Innenseite der Krümmung mit dem Mundloch versehen. Dort die Lippen ansetzend erzeugt der Bläser mächtig hallende Töne, die, obschon roher, an Po- saunenstösse erinnern. Die besten Spiele von je vier Hörnern klingen ziemlich gut zusammen, so dass ihre Bläser, wenn gut eingeübt, zwar barbarische, aber immerhin wuchtige, manchmal fast grossartig wirkende Tonstücke hervorbringen können. Diese Posaunen werden gewöhnlich bei den feierlichsten Gelegenheiten hervorgeholt, namentlich bei grossen Palavern, . wo es sich um ernste Dinge handelt, und kommen daher ziemlich selten zum Yorschein. Auf ihnen werden etliche kurze überlieferte Stücke vorgetragen. Da indessen die Bläser nicht oder nicht mehr, wie zur Königszeit, zünftig sind, und sich vorher kaum eintihen, bleibt es oft heim guten Willen, und die Musik artet in ein grobes Tongetöse aus. Als Beispiel eines ganz gut gelungenen Stückes, einer Art Häuptlingswillkomm oder Eröffnungsfanfare, bringe ich hier einen Satz, den ich bei einem grossen Staatspalaver gleich viermal hintereinander hörte und der an die einleitenden Takte von Schumanns Symphonie in B gemahnte. Freilich übermitteln die Noten nur eine ungenügende Vorstellung von dem Gehörten. Aus dem Beispiel ist zu ersehen, dass nur das grosse Haupthorn wacker am Thema festhielt, während die übrigen Hörner gelegentlich' absprangen und dazwischen dudelten. Es war darüber nur zu erfahren: so müsse es sein. Die Musikanten waren mit sich sehr zufrieden, obschon sie manchmal tüchtig daneben geblasen hatten. Sie rückten nachher auch noch auf unser Gehöft und brachten uns ein Ehrenständchen, wobei nur der gute Wille anerkennenswert war. Häuptlingsgruss. Langsamer Marschtakt. p — = B ------------ ------------------ - B B S S S flS S S S \— r r r r - - 1- ---------------- P f f f f i i %1 L Ü


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