und traulich, an den einer matten Gitarre erinnernd. Die einfachste Form der Saiteninstrumente: der Bogen, dessen Sehne mit den Fingern gezupft, mit einem rauh gemachten Stäbchen geschlagen*) oder gestrichen wird — ngüngu —, findet sich noch als Spielzeug. Ausserdem kommt, freilich recht selten, eine Harfe vor mit festem dreieckigem Gestell, dem eine Kalabasse als Besonanzkasten dient. Dieses Instrument ist von den Wanderburschen Westafrikas, von den Krujungen, eingeführt worden, die dafür wiederum die Nssänssa mit nach ihrer Heimat genommen haben. An Blasinstrumenten sind ausser einfachen und doppelten Pfeifen von Bohr, Holz oder Antilopenhörnchen, die namentlich beim Zaubern wie Panpfeifen angewendet werden, zunächst folgende anzuführen: etliche Bohrflöten 0 - mbämbi, plur. simbämbi und litütu, plur. matütu —, die Kugelflöte ; ngünda, plur. singünda B - , und die Elfenbeinhömer — mpündschi, plur. simpündschi. Kugelflöte, n. Gr. Die Bohrflöten sind in etlichen Gegenden des Landes verbreitet und sollen in den Hinterländern der nördlichsten, wo, wie mein Junge spöttisch sagte, die Mäuler zu dick wären, teilweise als Nasenflöten gespielt werden. Sie klingen lieblich, pastoral, zumal des Abends, wenn ihre Töne aus verschiedenen Walddörfern zugleich erschallen. Die Kugelflöte habe ich im oberen Flussgebiete des Kullu und in Yümba gefunden. Sie ist ein ganz eigentümliches Instrument, so eine Urform der Okarina, aus Ton gebrannt, oder aus einer runden Frucht verfertigt, von der Grösse eines Billardballes, mit zwei bis sechs Finger*) Eine Bemerkung von Lopez, der vor drei Jahrhunderten in Niederguinea weüte, kann vielleicht auch für die Vorfahren unserer Eingeborenen gelten. Lopez berichtet, dass die Leute mittelst einer Laute, deren Saiten sie schlagen, sich über alle Dinge zu verständigen, alle Gedanken wie mit der Zunge mitzuteüen vermöchten. Hierzu erzählte mir ein viel erfahrener Boer, Herr Botha, mit dem wir in Südwestafrika längere Zeit reisten, dass in den Kuneneländem verstreut lebende viehzüchtende Eingeborene sich heute noch allerlei mitzuteilen pflegen, indem sie mit dem Pfeil auf die gespannte Sehne ihres Bogens schlagen, dass sie ferner in der nämlichen Weise ihr Vieh leiten und locken. Mein Gewährsmann hatte das selbst oft genug beobachtet und konnte es mir vormachen. löchern vor dem Blasloch. Man entlockt ihr leise und weiche oder ziemlich laute und harte Töne. Auf ihr werden, und das ist eine bemerkenswerte Ausnahme, auch schnelle, allerdings nicht ganz taktmässige "Weisen gespielt, wie die folgenden beiden. Kugelflöte. Schnell. I. II. Die Elfenbeinhömer sind kostbare, hoch in Ehren gehaltene, meist uralte Instrumente, die sorgsam umwickelt und eingehüllt aufbewahrt werden. Viele sind mit Schnitzereien bedeckt und haben vom Bauche in den Hütten eine edelbraune oder fast schwarze Farbe angenommen. Es gehören ihrer gewöhnlich vier zu einem Spiel, und jedes hat seinen besonderen Namen. Das kleinste ist etwa armlang, das grösste kann drei- und viermal so lang sein, so dass sein Bläser einen Mann zur Unterstützung haben muss. Das schönste Stück, das mir zu Gesicht kam, hesass Fürstin Mpüna in Yümba: obgleich am unteren Ende abgestutzt, mass es in gerader Linie doch noch zweihundertunddreissig Zentimeter.
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