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verschüttet Wasser. Es benetzt die Eüsse seines Weibes. Weg ist die Frau, weg ist das Haus, fort all sein Glück. Ein Brünnlein sprudelt aus der Erde. Anders scbliesst eine ähnliche Erzählung. Nach einer langen Zeit des Glückes krankt der junge Ehemann vor Sehnsucht nach seiner alten Mutter; nur noch einmal möchte er sie Wiedersehen. Endlich erlaubt ihm seine Frau den Besuch, aber er soll seinen alten Schurz umtun, nichts verraten und vor Abend heimkehren. Das geschieht, und alles ist gut. Ebenso ein zweites Mal. Aber ein drittes Mal kleidet er sich fein, oder er hält nicht reinen Mund oder er bleibt die Nacht im Dorfe und verscherzt damit Lieb’ und Reichtum. — Eine Geschichte läuft auch so, dass ein Fisch oder ein Wassertier in einer Quelle, im Fluss, See oder Meer gefangen und gegen eine Zaubergabe freigelassen wird. Das Übertreten eines Verbotes vernichtet den Zauber. Im vierten Kapitel ist nachzulesen, wie diese Geschichte von findigen Köpfen zu einem Wunder Schwindel von erstaunlicher Wirksamkeit verwertet wurde. — Ein Wanderer zieht seines Weges, durstig, hungrig, müde. Ihm begegnet eine Frau mit dem gefüllten Wasserkruge auf dem Kopfe. Der Wanderer spricht sie um einen Trunk an. Sie aber gibt vor, kein Wasser zu haben und geht weiter. Nach einer Weile beisst sie das Gewissen. Sie bleibt stehen und blickt zurück. Da erstarrt sie und wird zur Erdsäule (hoher säulenförmiger Termitenbau). Bald darauf trifft der Wanderer eine andere Frau, die einen Korb mit Maniok trägt. E r bittet sie, seinen Hunger zu stillen. Auch sie findet ihn mit einer Lüge ab, und ihr geschieht wie der ersten. Der Wanderer erreicht das Dorf. Wo immer er anspricht, wird er von Hartherzigen abgewiesen. Erst abseits in einem wackeligen Hüttchen ist er willkommen. Da haust ein armes, altes Paar, das keine Kinder hat. Die Leutchen teilen gern mit ihm ihre kärgliche Nahrung und beherbergen ihn. Als sie am Morgen ins Freie treten, schauen sie verwundert. Das Dorf ist fort, ein grosses Wasser ist da. Der Wanderer gibt seinen Wirten ein Netz und eine Falle, die nie versagen. Fortan leiden die Kinderlosen keine Not mehr. Als Schauplatz dieser Begebenheit wird der See von Kilönga, südlich vom Tschiloängo, genannt, doch gelten anderswo andere Gewässer als die richtigen Orte! In anderer Fassung führt die Erzählung statt des Wanderers eine Mutter mit Kind ein, eine arme Versprengte aus einem von Hungersnot und Seuchen befallenen Gaue. Die verzweifelte Mutter fleht überall vergeblich um Labung für ihr sterbendes Kind. Sie spricht einen grossen Fluch über die Ungastlichen; worauf ein Strafgericht hereinbricht. — Ein Mann hat zwei Frauen geheiratet, aher nicht zu seinem G-lücke. Die beiden Weiber sind nämlich sehr anspruchsvoll, nie zufrieden mit seinen Geschenken; sie halten fest zusammen, stehen gegen ihn, keifen viel, kochen schlecht, lassen ihn darben und machen ihm das Leben sauer. E r geht zu seiner klugen Schwester und klagt ihr seine Not. Die nimmt eine Lase, malt sie zur Hälfte weiss, zur Hälfte rot an und gibt sie ihm nebst einem Stöckchen, mit dem Bedeuten, früh am Morgen den Krug sorgsam zwischen die beiden Hütten seiner Frauen zu stellen, mit dem Stöckchen tüchtig darin zu klappern und zu quirlen und dann alles mit sich fort zu nehmen. Sobald er seiner Schwester Geheiss ausführt, lugen die beiden Frauen neugierig durch die Türspalten, was ihr Eheherr da Wunderliches treibe. Die eine sieht die weisse, die andere die rote Seite der Lase. Kaum hat sich der Mann entfernt, so schlüpfen sie aus den Hütten, besprechen das auffällige Gebaren und geraten schliesslich über die Farbe des Gefässes bitterböse aneinander. Sie werden sich spinnefeind. Nunmehr ha t.es der Mann gut, denn jede Frau bestrebt sich, ihn zu gewinnen. Das kam vom Bat der klugen Schwester. So und anders äussert sich 'Volkstümliches in Loängo; gesammelt und bearbeitet könnte es einen stattlichen Band füllen. Noch mancherlei Erzählungen, namentlich Überlieferungen, werden später in Abschnitten Vorkommen, wo Bie besser hingehören. —■ Für Musik sind die Bafiöti recht empfänglich, lauscht doch mancher gern dem Gesänge der Vögel. Mehrstimmig gesungene deutsche Volkslieder hörten sie mit Vergnügen an, wobei sie namentlich die gute Bassstimme fesselte. Geigenspiel klang ihnen zu dünn, zu schneidend. Ihrer eigenen Musik — nssämbi, Musikant musslki (mu)nssämbi, plur. basslki ba nssämbi, von kusslka spielen, Musik machen — fehlt das Strophenlied sowie das Liebeslied. Ausser Bezitationen, die im Chor- gesange stets Vorkommen, haben sie kurze Weisen oder Tonfolgen, die im Einzelgesange ziemlich unverändert, im Massengesange dagegen beliebig umgestaltet, vielmals wiederholt werden. Die Singweisen bewegen sich vorwiegend in kleinsten Intervallen. Wenige steigen, die meisten fallen. Im ganzen bestätigen die Leistungen nicht den Satz, dass die Grund; läge aller Musik der Bhythmus sei, dass von ihm die Entwicklung zur Melodie und zur Harmonie fortschreite. Das Bbythmische kommt in ihrer Musik meistens so wenig zur Geltung wie etwa in unseren Ohorälen; die Töne und Tonfolgen machen die Musik. Ausgeprägter Bhythmus tritt im Gesänge, eigentlich nur beim Budem, im übrigen bloss noch beim Trommeln auf. Wo am häufigsten im Chor gesungen wird, beim Tanzen, stimmen Melodie, Händeklatschen, Trommeln, Beinbewegungen rhythmisch nicht überein. Die Tänzer hüpfen auch gar nicht nach Zeitmass, sondern


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