wobei sie nochmals die rechten Arme verschränken, so wie wir Brüderschaft zu trinken pflegen. Während feierlicher Beratungen werden derartige Huldigungen Leuten von Rang sogar von untergeordneten Männern und Frauen erwiesen, doch wird dazu nicht getrunken. Um auf etwas hinzuweisen, bedienen sie sich nicht des Zeigefingers, sondern der ganzen Hand mit gestreckten Fingern. Nur wenn ihnen daran liegt, einen winzigen Gegenstand zwischen anderen zu bezeichnen, tippen sie mit der Spitze des kleinen oder mittleren Fingers mehrmals darauf. Auf eine Person (auch auf den Regenbogen) soll man nicht mit der Hand hinweisen. Im Gespräche deuten sie auf einen Anwesenden, den sie nicht nennen wollen, mit den Augen und leicht rüsselförmig vorgestreckten Lippen hin, indem sie dazu oft den Kopf heben, das Kinu vorschieben, die Augenbrauen hochziehen. Solche und andere Gebärden geschehen so unmerklich, dass man sie leicht übersieht. Einen in der Nähe Befindlichen winken sie heran, indem sie seinen Blick fangen und die Lider senken; sie weisen ihn fort, indem sie die Augen starr halten und erweitern, was ja unter uns ebenfalls geübt wird. Um die nämlichen Wirkungen auf grössere Entfernung zu erzielen, heben sie die Hand, krümmen die Finger nach unten oder schnellen sie vorwärts. Personen von Rang, namentlich Fürstinnen, verwenden dazu bloss Zeige- und Mittelfinger. (Englische und amerikanische Omnibusschaffner verfahren in ähnlicher Weise: um Fussgänger zum Einsteigen zu ermutigen, heben sie die Hand, fangen den Blick und winken mit zwei Fingern.) Sehr fernen Personen winkt man mit dem ganzen Arme, abwärts an, aufwärts ab, wie bei uns Jäger auf der Feldsuche gut eingearbeitete Hunde führen. Hoch halten des Armes heisst still stehen, auf und ab zucken sich beeilen, wie bei unserer gedeckt vorgehenden Kavallerie und Artillerie. Bei allen diesen Zeichen wird die Handfläche stets nach unten oder nach vorn gewendet, wie auch beim Herzählen an den Fingern, wobei mit dem linken kleinen Finger begonnen wird, die Daumen sich berühren. Bejahung: leichtes Heben der Augenbrauen, stärker durch gleichzeitiges Vorschieben des Kinnes und leises Brummen, bestimmter durch ä ä, artiger durch ngete, in der Regel mit Hinzufügen des Namens oder Titels, beteuernd durch nsämbi und kalünga. Oft werden dabei die hohlen Hände geklappt, oder es wird zustimmend die flache Hand leicht abwärts und rückwärts bewegt, als wären damit alle möglichen Hindernisse im voraus weggeschoben. Bei Beteuerung streicht auch die rechte Hand mehrmals leicht über den linken Arm. Wenn sie freudig überrascht bejahen, winken sie mit den Augenbrauen,, ziehen Luft ein und schnalzen mit der Zunge. Die Jugend ruft in Glückseligkeit tschinyensu oder tschiensu. Grösste Freude, Entzücken drücken Mädchen und junge Frauen bisweilen durch eine eigenartig anmutende Gebärde aus: Ellbogen des rechten Armes ein wenig nach vorn, Unterarm scharf aufwärts Hand leicht geöffnet in Schulterhöhe, halb abwehrend, halb empfangend, Kopt zurückgelehnt, Augen halb geschlossen, Mund leicht geöffnet, Mundwin e niedergezogen, Luft hörbar einBaugend — eine Studie für feinsinnige Künstler. , , • • Verneinung: K o p f leicht seitwärts geworfen, stärker, durch heftigeren Ruck und mve, unwirsch, durch Heben der Nase und Oberlippe, wobei Luft scharf ausgestossen wird, was wie uph klingt. Bei den verneinenden Ausdrücken bäkana k6, ngöngo ämi, böbo oder tschiböbo: gibt’s nie t, Rücken mein, nichts, wird gewöhnlich eine Hand abweisend beweg , schroffer oder trotziger auch mit dein Eusse gestampft oder mit der Hand auf den Schenkel geklatscht. Mädchen und junge Frauen verneinen im heiteren Gespräch auch, indem sie den Kopf seitwärts setzen und eine Hand, Innenfläche nach vorn, mit spielenden Fingern in Gesichtshobe mehrmals hin und her schwenken, wobei sie schelmisch durch die Fingerlücken gucken. . Wollen sie einen völligen Mangel an irgendeiner gefragten bache andeuten, so knipsen sie öfters mit den Daumennägeln und bewegen die Hände mit steifen Daumen seitwärts, wobei sie die Handflächen nach oben drehen, oder sie knipsen manchmal mit einem Daumennagel an den Oberzähnen und schlenkern die Hand nach vorn. Um Harrenden von ferne zu melden, dass etwas misslungen, dass, etwa bei einer Verhandlung nichts erreicht worden sei, sehlägt der Beauftragte die senkrecht gehaltenen Handflächen in Stirnhöhe und Blickrichtung mehrmals hart aneinander vorüber. Seltener hebt er die Schultern und lässt die Fmger der vorgestreckten, nach unten geöffneten Hände spielen, zum Zeichen, dass sie leer sind. Unser Achselzucken haben uns manche abgelauscht. Ursprünglich führen sie jedoch diese Gebärde anders aus. Sie ziehen zwar die Schultern hoch, heben aber die gekrümmten Arme mit schräg einwärts gesteUten Händen und oft spielenden Fingern vom Körper ab, als wollten sie auffliegen oder etwas fallen lassen. Einer, der in Sicht von seinesgleichen abgekanzelt worden ist, bestätigt es verständnisinnig, indem er sich duckt, mit den Augen zwinkert, den Atem einzieht, dabei die Hand an den Mund drückt oder den kleinen Finger beisst und die Hand schlenkert. Überrascht, erstaunt, heben Bie die Augenbrauen, öffnen die Augen weit, den Mund halb. Ist es arg, so rufen sie ä ä oder mäma, Mutter, wobei sie wie erstarrt stehen oder etliche Schritte zurücktreten. Manche werfen auch die Hand in Mundhöhe oder führen diese Bewegung teilweise aus. Andere verbergen ihr Erstaunen unter einem unsicheren Gelächter. Eine schreckliche Begebenheit wird mitgeteilt und angehört,
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