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und ein gewisses Schaugepränge bei Begräbnissen von Häuptlingen nicht veranstalten sollen. Immerhin schliessen sie Ehen mit den Bafiöti und sind sogar mit Eürstengeschlechtern verschwägert. Demnach werden sie, wie die Europäer, von Bechts wegen als bätua, als Fremdlinge, aber nicht als Unfreie oder Ausgestossene betrachtet. Es handelt sich um die vielgenannten schwarzen Juden der weissen Kauf leute, um die Bawümbu, wie sie selbst sich nennen und nennen lassen, was übrigens weder ein Ehren- noch ein Schimpfname ist. Im allgemeinen rechnen sie sich zu den Bafiöti und streben beständig nach einem Ausgleich ihrer politischen Stellung. Körperlich sind sie von den übrigen Eingeborenen kaum zu trennen, es wäre denn, dass bei ihnen häufiger als bei jenen, aber bei beiden fast nur unter Männern, semitische Gesichtszüge oder vielmehr Gesichter mit semitischem Ausdruck, denn sie sind typische Bäntu, auffielen.*) In ihren Sitten und Gebräuchen sowie in ihren religiösen Anschauungen ist, etwa ausser der Tatsache, dass sie besonders gern mit Hühnern zaubern, nichts Abweichendes festzustellen. Eher in ihrem Wesen. Sie sind ungewöhnlich rührig, fleissige Salzsieder und Töpfer, durchtriebene Handelsleute, die allen möglichen Geschäften nachgehen. Da sie erfolgreich sind, erregen sie Neid und Eifersucht und ziehen sich vielerlei Rechtshändel zu. Unter den weissen Kauf leuten gelten sie für brauchbar, zugleich aber für abgefeimter und unzuverlässiger als die echten Bafiöti, was wir bestätigen können, da wir öfters Bawümbu aus dem unserer Station benachbarten Dorfe Makäya beschäftigten. Die Dörfer der Bawümbu, es gibt ihrer nicht viele und nur etliche grosse, liegen verstreut namentlich im Küstenstrich von der Loängobai bis zum Kongo, aber auch noch jenseits dieses Stromes. Ihre Stammesart wissen die Bawümbu nicht mehr anzugeben, oder sie wollen nicht, um für Bafiöti zu gelten. Bedeutsam ist, dass sie mitunter von Baköko, Flussleuten, reden. Widerspruchsvoll behaupten sie, von Süden, von Norden, vom Gebirge gekommen zu sein, und mögen auch recht haben, insofern derlei Angaben auf ihre letzten Umzüge im Lande selbst hin- weisen, wo sie, im Einverständnis mit Grundherren, ihre Siedlungen mehrfach verlegt haben und noch verlegen. Darüber im zweiten Kapitel. Die Herkunft dieser Leute wird einem erst klar, wenn man jenseits des Gebirges einen Einblick in die Yerhältnisse im Kongobecken gewinnt. Der Stanleypool, oder vielmehr seine Umgebung, besonders die Gegend am Südufer, wird Mpümbu genannt. Die Bewohner, von alters her die Vermittler des Handels zwischen der Endstrecke der inneren schiffbaren *) Fast ebenso häufig wie unter Afrikanern sind mir jüdische Gesichter unter Indianern und Polynesiern, am seltensten unter Tschuktschen und Eskimos aufgefallen. Gewässer und der Küste, heissen bäntu ba Mpümbu, woraus Bawumbu ■entstanden ist. Während des Sklavenhandels lieferten die Leute von Mpümbu hauptsächlich Menschen, die am Meere einfach nach ihren Lieferanten bezeichnet wurden. So hiessen nachher auch die Träger, die, bevor der Handel binnenwärts abgefangen wurde, das Elfenbein gg possen Eugen zur Küste schafften. Auch der Name der alten, weit reisenden Handelsvermittler, der Pombeiros der Portugiesen, stammt daher Her gelegentlich zu hörende Name Baköko - bäntu ba köko, köko der Fluss bekräftigt diese Erklärung, da er im Inneren, wo sogar Maköko, lluss- lierren, Stromhäuptlinge sitzen und Handelszölle erheben, gang und gäbe ist oder war. "Von Mpümbu stammt also der Name dieser Fremdlinge. Wenn wir nun ihr Wesen, ihre Rührigkeit im Handel sowie ihre Neigung iur Hühnerzauber beachten, lässt sich annehmen, dass die Vorfahren der Bawümbu teilweise zu den Bayänsi, jedenfalls aber zu den Flussvolkern des Inneren gehört haben. Da bei den Bafiöti die Kinder der Mutter folgen, da ferner das mannbar erklärte Mädchen, wenn sonst der Famüienstolz es gestattet, seine Gunst verschenken kann, so ist von jeher die Verschmelzung fremder A rt mit dem Volkstum nicht sonderlich beschränkt gewesen. Diese Verhältnisse kommen auch Fremdlingen zugute, die nur vorübergehend im Lande weilen. . . Seit dem Verfalle des Menschenhandels und der Sklaverei m den Handelsbetrieben verkehren an der Küste in stetig zunehmender Zahl Kru-Neger (Crooboys), die, in Oberguinea daheim, sich gangweise in Faktoreien für Jahr und Tag oder auf Dampfern für die Reisedauer verheuern. Diese afrikanischen Sachsengänger, die gelernt haben, flott und schwer zu arbeiten, die vorsichtig behandelt und gut verpflegt sein wollen, stehen in körperlicher Entwicklung unter den Afrikanern mit obenan. Natürlich sind sie den Töchtern des Landes und diese ihnen nicht abgeneigt. Etliche haben sich an der Loängoküste dermassen fesseln lassen, dass sie in Familien eintraten, oder dass sie als Landstreicher mit ihren Liebsten den Küstenbummel pflegen, bald arbeiten, bald die selbstverständliche Gastfreundschaft der Eingeborenen ausnutzen. Wie die Krus und andere Geheuerte in das Land kommen, so ziehen Einheimische hinaus, um anderswo ihr Glück zu versuchen. Namentlich Kablnda- und Loängoleute, von denen einige mit ihren Herren oder als Tischjungen auf Dampfern bis nach England gereist sind, ziehen als Arbeiter oder Handwerker südwärts bis nach Mossämedes, vereinzelt, als Wäscher und Hofmeister in die Ogöweländer, wie sie auch seit der Erschliessung des Inneren den Europäern dorthin folgen. Mancher von ihnen bleibt jahrelang fort und bringt schliesslich aus der Ferne, neben


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