22 Seegang und Calema. zeichnet, und zwar bedeutet i eine schwache Calema, deren Roller im Augenblicke des Ueberfallens eine durchschnittliche Höhe von einem Meter erreichten, 3 eine mittlere mit zwei Meter hohen, 5 eine starke mit drei Meter und 7 die stärkste beobachtete mit vier Meter hohen Rollern. Tschintschotscho, 18. September 1874, Mittags 11 Uhr. Stärke der Calema: 3. 13* 11* 12* 11 ¿1 11 « 11 « 16* 12* ne i8e 16* 14* n * 10 * loi 10c 14c 11« 16« 14« 17* n* 9* 9* n * n * li a u a ' 3ß 17« 8* 17 c 18c 8« 15« 12* 13«" 10* 16 * 12* 9« 17a 15a I2* 12 16« 14c 15* 11* 14* 11* 14* 9 * 16 c lTc u i 8c 166 ua Mittel der Zeitintervalle: 12-67, Extreme: 8 und 17 Secunden. 21. September 1874, Morgens 8 Uhr. Stärke der Calema: 5. 15* 16« 12* 14« 17« 17c 8* 11« 16« 19* n * 15* 8« 18« 17« 17* 16* 14* 11* 14* 16* 19* 19* 13* 206 l8* 126 l8 i lbc 116 13« 16* 19* 16* 18* 17c 9* 13« 20c 18* 18* 12c 6« 14« 18« 12« 18* 20« 15c 18* 18« 14« 21 c 12c 10e 13* 13* 24r 11* H« Mittel der Zeitintervalle: 15-13, Extreme: 6. und 24 Secunden. Diese unverkennbare Regellosigkeit entspricht der des Seeganges überhaupt, ist, wie sich bald zeigen wird, eben der unmittelbare Ausdruck desselben. Ebensowenig ist es mir während langer Seereisen und unter sehr günstigen Verhältnissen auf hohem Meere oder an Küsten jemals gelungen, einen Rhythmus der Windwellen oder der Dünung aufzufinden, weder in der Zone der Passate, noch während langdauernder Stürme schwerster A r t am Cap Horn und in anderen Erdgegenden. Das Verhältniss der Wellengrössen, der Abstände von einander und der Zeitintervalle des Vorübereilens blieb unter allen Umständen ein durchaus beziehungsloses und zufälliges, wie bei den Brechern der Calema — doch soll ein gegenseitiges Anähnelungs- vermögen der Wogen während eines lang blasenden Sturmes und in einem ausgedehnten Gebiete keineswegs bestritten werden. Die in Westaffica von Eingeborenen und Europäern verfochtene Behauptung, dass die Calema an einzelnen Strecken sehr schwer herrschen könne, während sie zur nämlichen Zeit an zwischenliegenden oder nahe angrenzenden kaum wahrzunehmen flffl lässt sich in ihrer Tragweite beschränken durch schon angeführte Beobachtungen, nach welchen sowol allgemeine von Ebbe und Flut bewirkte als auch räumlich beschränkte Wasserverschiebungen das Wesen der Brecher Mond und Calema. 23 für entsprechende Zeiten und Oertlichkeiten verändern können; andere Verhältnisse, wie gelegentliches Umspringen oder Auffrischen des Windes, Platzregen, auf liegende Schichten von Flusswasser und locale Strömungen, sowie schwimmende Inseln bedingen ebenfalls mannigfache Abweichungen. Eine vielfach verbreitete Ansicht, dass auch der Sonnenschein die Calema beruhige, bedarf kaum der Verneinung: Die am Tage wehende Seebrise, nicht der Sonnenschein verhindert die volle Entwickelung der Roller; des Nachts hingegen erregt das von der ruhigen thaufeuchten Luft übermittelte Tosen derselben eine übertriebene Vorstellung von ihrer Heftigkeit und Grösse. Am hartnäckigsten wird die schon erwähnte Ansicht vertheidigt, dass der Mond zu dem Einsetzen der Calema in engster Beziehung stehe. Innerhalb dreier Tage vor wie nach Voll- und Neumond soll dieselbe stets eine besondere Stärke erreichen. Während so ausgedehnter Perioden, die ja nahezu die Hälfte des synodischen Monats umfassen, wird nun allerdings häufig genug die Brandung zu besonderer Stärke anschwellen und eine Bestätigung der Theorie geben; jedoch ist dies ebenso häufig auch nicht der Fall. Ist die Einwirkung des Mondes bedingend für das Auftreten der Calema, so muss sich dieselbe mit überzeugender Gesetzmässigkeit während der Syzygien und Quadraturen verstärken und abschwächen; ist dies nicht so, tritt während dieser Perioden ein Anwachsen und Niedergehen der Brandung beliebig ein, so kann der Mond mit ihrer Entstehung Nichts zu schaffen haben. Letztere Voraussetzung wurde in der That durch die Beobachtungen vollständig bestätigt: die Calema ist auch in dieser Beziehung eine durchaus regellose Erscheinung. Dies ergiebt sich aus der umstehenden Tabelle, in welcher die mittleren Tagesstärken der Brandung für das Jahr 1875 zusammengestellt und zugleich die Hauptphasen des Mondes markirt sind. . Richtiger hat man in Unterguinea die bedeutsame Thatsache erkannt, dass die Brandung während der regenlosen Jahreszeit, also während des Winters der südlichen Hemisphäre am stärksten auf- tritt. Diese Thatsache wird entscheidend für die Frage nach der Herkunft der Calema. In jeder der beiden Hälften des atlantischen Oceans wüthen die gewöhnlichen Stürme am häufigsten und heftigsten während der Winterzeit; auf der südlichen Hemisphäre nehmen sie mit höheren Breiten sehr rasch an Heftigkeit zu und toben jenseits des fünfzigsten Breitengrades etwa zehnmal so häufig als zwischen dem Aequator und dem Wendekreis des Steinbockes. In Folge dessen kommt in
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