nie feststellen können. In weit geringerer Zahl finden sich die durch Pracht ihres Gefieders ausgezeichnete Chrysococcyx cupreus und Ch. resplendens. W ie die erstgenannten Kukuke lebt in den Dickungen die einzige im Gebiete gesammelte Nachtschwalbe: Caprimulgus Fossii. Während der Tageszeit ist sie regelmässig wie unser C. europäus auf ganz bestimmten Plätzen, auf Erdrücken, Termitenbauten oder niederen Aesten sitzend zu finden; wochenlang kann man den nämlichen Vogel am nämlichen Orte aufscheuchen. Die im grössten Theile Africas gemeine Krähe (Corvus scapula- tus) — nkonköngo pl. sinkonköngo, auch kabäka — mit dem schimmernden schwarzen, an Hals und Brust blendend weissen Gefieder tritt in Loango nur vereinzelt auf. Sie fliegt weit schöner als die unseren und zieht in der Regel am Strande hin und wieder. Gleich spärlich vertheilt erscheint der Roller (Eurystomus afer), dessen bunte Farben, dessen Gebaren ihn den Papageien ähnlich machen. Er vollführt in der Luft wunderbare Gaukelkünste, wobei er fast unaufhörlich schnattert, knurrende und andere unbeschreibliche Töne von sich giebt. Nirgends häufig, aber bisweilen in kleinen Flügen auf bestimmten beerentragenden Bäumen einfallend, finden sich die Glanzstaare. Bei Nahrungsmangel — die nothwendige Fleischkost namentlich fehlte uns nur zu oft — giengen wir nach einem Baume in unserem jenseits der nächsten Hügel liegenden Quellenthale und hatten manchmal das Glück, dort auf dem Ansitz ein freilich nicht rühmenswerthes Gericht von Lamprocolius splendidus zu erbeuten. Es sind scheue, kluge und rastlose Vögel, die fast ununterbrochen ihr misstöniges Geschrei hören lassen. Der Metallglanz ihres dunkeln Gefieders ist unvergleichlich; vielleicht giebt es kein zweites, welches das Licht in so starker Weise bricht und zurückwirft. Leider vergeht die Pracht zum grössten Theile mit dem Tode des Thieres. Lamprocolius phoenicopterus ist noch seltener als der erstgenannte. Charakteristisch besonders für die Gebüschklumpen und Buschwälder der Savanen sind die Würger, Bienenffesser und Eisvögel. Unter den Würgern zeichnen sich mehrere durch schön gefärbtes Gefieder aus, alle aber besitzen volltönende wollautende Stimmen und lassen sie gern hören. Je ein Pärchen scheint stets einen kleinen abgegrenzten Bezirk als sein eigen zu betrachten; da es aber ungemein viele giebt, erschallt aus allen Büschen ringsum ihr lautes, in der R ege l aber flötenähnlich weiches Pfeifen. Am meisten fällt das von Laniarius major auf, welches sehr volltönend und weithin zu vernehmen ist. Es besteht vorwiegend aus zwei, um eine Octäve auseinander liegenden eng verbundenen Tönen, von denen der erste nur kurz angegeben, der zweite länger und mächtiger ausgehalten wird. Bisweilen beträgt das Intervall auch blos eine Quinte, und zwar scheinen ganz bestimmte Individuen sich stets dieser zu bedienen. Die beiden Töne folgen in der R ege l abwärts, manchmal aber auch umgekehrt auf einander. Besonders merkwürdig ist es, dass jederzeit das eib- chen beim zweiten Ton mit einem schnarrenden Krächzen entfällt, und zwar so genau tactmässig, dass man anfänglich vermeint, der männliche Vogel gebe zugleich beide Laute von sich. Da die Würger aber nicht scheu sind und sich auch durch die Nähe des Menschen im Musiciren nicht stören lassen, kann man leicht zwischen die oft getrennt sitzenden Ehegatten gelangen und sich von der Thatsache überzeugen. W ir haben vierzehn Arten von Würgern gesammelt, darunter drei neue, von denen die eine seltene (Nicator vireoj, die nur in den rothen Schluchten von Buäla und im Gebirgswald bei Kakamüeka beobachtet wurde, eine ganz eigenartige, frisch und fröhlich und rhythmisch wie ein Signal erschallende Strophe pfeift. Ich werde diese mit anderen weiter unten in Noten wiedergeben. Während die Würger sich gedeckt im Gebüsche aufhalten und nur gelegentlich einmal auf hervorragenden Zweigen sitzen, umschwar- men die meist prächtig gefärbten Bienenfresser und Eisvögel dasselbe von allen Seiten, obwol in sehr verschiedener Weise. Ceryle rudis und C. Sharpii fischen am Wasser, die übrigen Eisvögel: Alcedo picta und A. cristata, Halcyon senegalensis, H. orientalis, H. pygmaea und eine neue Art: H. cyanescens beleben in der R ege l oder ausschliesslich die Savane. Gleich jenen halten sie sich gern an einem bestimmten Standort und fahnden, hurtig hervor- und zurückfliegend, sehr selten rüttelnd über den Grasbeständen schwebend, auf Kerbthiere. Ihr Flug geht vorwiegend in gerader Richtung, elegante Schwenkungen vermögen sie nicht zu vollführen. Im Nu schiesst der muntere farbenstrahlende Jäger, der vom schattigen Sitz mit wachsamem Auge sein kleines Revier in der Campine überschaut, heraus in den Sonnenglanz, ergreift seine Beute und kehrt vergnügt auf seinen A s t zurück. Eben erst aufgebäumt, erspäht er aber sogleich ein neues Opfer und huscht wieder ins Freie.- So geht die Jagd rastlos hin und wieder und wird kaum zur Mittagszeit unterbrochen. Anders betreiben die Bienenfresser den Fang, da sie weit ge schicktere und anmuthigere Flieger als die Eisvögel sind; ihnen zuzuschauen, wird man nie müde. Bald streichen sie in Kreislinien um
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