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Dörfer, da die Blätter namentlich von den Ziegen begierig gefressen werden. Die alten Sclavenhändler haben vor Zeiten eine Menge ihnen lieb gewordener Fruchtbäume eingeführt. Viele derselben haben ihre Pflanzer überdauert und schmücken einzeln oder in Gruppen noch deren ursprüngliche Wohnsitze, haben jedoch keine nennenswerthe Verbreitung über den nächsten Umkreis hinaus gefunden. Nur der Melonenbaum (Carica Papaya) — mblolo.pl. milölo — , der in Loango stets getrennten Geschlechtes auftritt (Abbildung I 184), ist auf den begangensten Pfaden landeinwärts verschleppt worden, da er fast wie Unkraut aufschiesst, wo immer seine Samen um Wohnstätten ausgestreut werden. Der stattliche Mangobaum (Mangifera indica) kommt nur vereinzelt im Binnenlande vor, während der Cajubaum (Anacar- dium occidentale) sich in den Savanen rin^ß um die Baien von Loango und Pontanegra, noch häufiger aber in den Küstenstrichen, südlich vom Congo ohne absichtliche Mitwirkung des Menschen verbreitet hat. Die Schönheit und Grösse einzelner Individuen setzt in Erstaunen, da man sich gewöhnt hat, den Caju fast als Zwergbaum zu betrachten. Orangen, Limonen, Guajaven (Psidium), Persea gratissima und die köstlichen Anonaceen: A . muricata und A. squamosa blieben bisher auf die Factoreien und die Wohnsitze weniger Häuptlinge beschränkt. Auch dort sind sie neben der Feige und Maracuja, einer Passiflora mit fast melonengrossen Früchten deren innerstes, die Kerne umhüllendes saftreiches Gewebe sehr wolschmeckend ist; jw n o c h recht selten. Am Congo sollen in einem Garten vor einigen Jahrzehnten noch Aepfel und Birnen gereift sein; gegenwärtig findet sich daselbst nur noch üppig wuchernder verwilderter Wein, während der in einigen portugiesischen Factoreien an Spalieren gezogene schöne Trauben hervorbringt. In den mit ausgezeichneter Sachkenntniss verwalteten Plantagen der französischen Mission zu Landäna gedeiht neben den schon genannten Gewächsen und vielen Blumen sowie Ziersträuchern auch , der bekannte Brotfruchtbaum (Artocarpus incisa L.), der nützliche Eucalyptus globulus und Kaffee. Maniok (Jatropha Manihot L., Manihot utilissima Pohl*) ¡gj| mpänso pl. simpänso — kommt in zahlreichen Varietäten vor, von denen nur einige für giftig gelten. Die Wurzeln und Blätter der letzteren entwickeln übrigens frisch zerdrückt, oder nachdem man sie einige Stunden in diesem Zustande aufbewahrt hat, einen unverkennbaren Blau- säuregeruch. Maniok (Abbildung I 211) ist eines der dankbarsten Nährgewächse der Tropen. Zwei Spannen lange Stücke der spröden Stangen, paarweise in leicht aufgehäuüte Erde geschoben, beginnen sehr bald einen freundlich grünen, locker belaubten Busch zu treiben, dessen georginenähnliche Wurzelknollen schon im fünften Monat — , die abgebildete Maniokpflanze aus unserer eigenen Plantage ist drei und einen halben Monat alt — brauchbar sind und etwa im achtzehnten Monat ihre beste Entwickelung erreichen. Sie dauern aber noch mehrere Jahre länger aus — nach Einigen sechs volle Jahre — , ehe sie verholzen und ungeniessbar werden. Dies ist ein ausserordentlicher Vortheil, da man nicht gezwungen ist, den Maniok zu bestimmten Zeiten abzuernten. Einige Varietäten treiben sehr zarte und süss schmeckende Wurzelknollen, die manchmal die Grösse eines Armes und darüber erlangen. A u f Waldboden und im blos gelichteten Walde wächst er am besten, giebt aber bei einigem Regen befriedigende Erträge selbst auf dem scheinbar schlechtesten Savanen- boden. * Die beiden Hauptformen der Musaceen: Pisang oder Plantain (Musa sapientum) und Banane (Musa paradisiaca) sind in vielen Varietäten verbreitet. Die vorstehenden Bezeichnungen sind nach Hookers Vorschlag gewählt; denn noch immer werden sie willkürlich angewendet, wie es ja auch noch streitig ist, ob die beiden Formen wirklich specifisch zu trennen sind. Durchgreifende, auf alle Theile sich erstreckende Unterschiede zwischen Pisang und Banane sind nicht nachzuweisen (Abbildung I 179, II 160). Weder die Färbung des Schaftes, noch die unten am Stiel breit bleibenden und herzförmig abgesetzten Blätter sind specifische Kennzeichen des Pisang. Auch kann nicht als ein Merkmal angeführt werden, dass die Früchte des letzteren in rohem Zustande ungeniessbar wären — denn die gereiften schmecken genau wie Bananen und lassen sich noch sehr gut essen, obwol sie in der R ege l trockener, mehliger und auch etwas herber sind, je nach der Varietät. Der Irrthum ist dadurch entstanden, dass sie gewöhnlich vor völliger Reife abgenommen und mit Hülfe des, Feuers zubereitet werden. Trotz dieser ungenügenden Trennungsmerkmale habe ich bei allen Tropen Völkern, mit denen ich verkehrte, gleichmässig eine scharfe Unterscheidung beider Formen gefunden. Viele Varietäten kann man im Lande, wo sie verbreitet sind, auf den ersten Blick trennen, nach der allgemeinen Gestalt der Pflanze: Die Banane ist in der R ege l edler gewachsen und blätterreicher als der Pisang. Für untrüglich halte ich dagegen die Gestalt und Grup- pirung der Früchte, wenigstens ist mir noch in keinem Erd theile eine Ausnahme aufgefallen. Die des Pisang sind länger und dünner — einige Varietäten tragen dreissig und sogar einige vierzig Centimeter lange Früchte — und verjüngen sich stark an beiden Enden, die der 13*


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