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Träg'er zu schützen und Jeden, der einem von . ihnen Krankheit brächte, zu tödten. Der Vorgang erregte viel Befriedigung, und. es schienen nun die letzten Hindernisse hinweggeräumt, die unserer endlichen Abreise noch im Wege gestanden hatten. Da ein jeder Träger seine Last bereits kannte (die Zahlen auf den Blechkoffem merkten sie sich ohne Schwierigkeit), so gieng der Abmarsch in guter Ordnung von Statten, und während der Zeit, die bis zur Erreichung des Dorfes Sekossi verstrich, hatte ich wieder Ruhe. Hier gab es aber neuen Aufenthalt wegen der Beschaffung von Nahrungsmitteln. Die Abgeschlossenheit, in der sich Mayombe dem Litoral gegenüber hält, erklärt es, dass selbst an der Kuilumündung keine Nachrichten über die augenblicklich daselbst herrschende Noth zu mir gedrungen waren. Ich musste dieselbe erst durch eigne Erfahrung an Ort und Stelle kennen lernen und mich nach und nach von der Existenz eines Feindes überzeugen, den weder ich noch irgend ein Anderer zu bekämpfen im Stande war: Eine Hungersnoth herrschte in Mayombe; sie war, wie gewöhnlich, mit ungeheurer Schnelligkeit in das Land eingebrochen; denn acht Monate zuvor, als ich zum ersten Male hier durchzog, war noch Nichts davon zu bemerken. Die Erklärung des traurigen Ereignisses war einfach genug: In einem der früheren Capitel wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Ackerbau in Mayombe überhaupt sehr beschränkt ist, weil jeder Zoll culturfähigen Bodens dem Walde mit Feuer und Schwert abgerungen werden muss. Die Bewohner begnügen sich mit einem Ertrage, der gerade bis.zur nächsten Ernte ausreicht, und. da die hierfür erforderlichen Regen zur gewohnten Zeit einsetzen, so werden die Bayombe in ihrer Sorglosigkeit durch den regelmässigen Ablauf der natürlichen Proces'se unterstützt. Um so härter trifft sie der Schlag, wenn die Regen doch einmal ausbleiben, und Misswachs die Folge ist. Dann hält die Hungersnoth unerbittlich ihren Einzug und setzt sich aller Orten fest. Dieser Fall lag im Jahre 1874 vor, und zur Vergrösserung des Elends (wie allgemein geglaubt wurde, in Folge des Regenmangels) grassirten die Blattern mit schonungsloser Wuth, entvölkerten ganze Dörfer, decimirten die Arbeitskräfte und erfüllten die Bewohner des unglücklichen Landes mit Furcht und Schrecken vor einander. Das unselige Zusammentreffen eines solchen ungeahnten Zustandes der Dinge mit meiner Reise wirkte mehr noch als der passive Widerstand der Eingeborenen und die Böswilligkeit, der Träger lähmend auf den Fortgang der Unternehmung. An Menschen kann man wenigstens die Künste der .Ueberredung, der diplomatischen Unterhandlung, des freimüthigen und gerechten Auftretens versuchen, an dem Rigorismus der Natur aber werden dieselben zu Schanden. Das Erscheinen meiner Karawane, deren Stärke die Einwohnerr zahl manches Dorfes übertraf, konnte also, selbst bei Abwesenheit jeder Furcht und jedes Misstrauens, niemals freudig begrüsst werden. Die mit dem Ackerbau betrauten Frauen hielten mit ihren Vorräthen zurück, und da meine Leute doch leben mussten, so sah ich mich gezwungen, einige derselben, noch dazu die landeskundigen Bayombe auszuschicken, um in den spärlich zerstreuten, oft meilenweit entfernten Dörfern Provisionen einkaufen zu lassen. Die Bayombe und die sie begleitenden Loangoleute hatten gar kein Interesse, von diesen Fouragir-Expeditionen rasch zurückzukehren; .je später sie kamen, desto länger erschien der im Aufträge des Weissen unternommene Marsch, desto länger war die den Zurückbleibenden gegönnte Müsse. Diese Erfahrung musste ich gleich am zweiten Marschtage machen und mit einem vielstündigen Aufenthalt in Sekossi bezahlen. Dadurch wurde nicht nur die beste Zeit des Tages verloren, sondern den Trägern auch eine falsche Vorstellung von dem beigebracht, was sie zu leisten hatten, nämlich einen Tag lang ohne übermässig grosse Pause zu marschiren. Als die ausgesandten Leute endlich mit einigen Körben Maniok anlangten, bewirkte die zwischen Bayombe und Bavili bestehende Eifersucht neue lästige Verzögerungen bei der Vertheilüng. Nachdem dieselbe bereits einmal durch den Aufseher unter stürmischen Scenen vorgenommen war, erhob sich ein solcher Aufruhr zwischen beiden Parteien, dass alle Stücke von Neuem eingesammelt, und die Vertheilüng zum zweiten Male, nunmehr unter meinen Augen, vorgenommen werden musste. Mit dem Dorf herin Mani Luemba tauschte ich die üblichen Geschenke aus, erhielt aber meinerseits einen so widerspänstigen Ziegen- böck, dass keiner der schwer beladenen Träger ihn hinter sich herschleppen wollte, und ich noch einen besonderen Mann bezahlen musste, um dieses Danaergeschenk bis zum nächsten, nächtlichen Lagerplatz hinzuzerren. Die Fortsetzung des Marsches fiel in die späten Nachmittagsstunden und führte durch das kleine Dorf Ma- lemba, wo sich meinem Auge ein melancholisch ergreifendes Bild darbot. Malemba war eine der von den Blattern heimgesuchten Ortschaften und zeigte die directen wie indirecten Wirkungen der; verheerenden Krankheit; denn nicht nur der Tod,.-den sie oft in wenigen Tagen herbeiführt, entvölkert die Dörfer, sondern auch die Todesfurcht, die sich der Neger bemächtigt. Sie setzen alle ihre Fetische gegen die von Zeit zu Zeit wiederkehrende Geissel in Bewe


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