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j Dreissig Träger und dreiundfünfzig Lasten. ist nicht die Rede. Der bereits erwähnte Mani Mampaku wäre der geeignetste Mann gewesen; er machte einen energischen Eindruck, war sehr verständig, lüstern nach Gewinn, und erfreute sich eines grossen Ansehens. Aber er befand sich in einer ausgezeichneten Stellung und verwaltete im Dienste des Shr. Reis das Handels- Xschimbek von Kakamueka am Kuilu, dem früher Makossu vorgestanden hatte. Er empfahl mir seinen Bruder Buatu als einzigen Mann, der das Innere kenne, und Herr Reis, der mit allen angesehenen Negern des unteren Kuilu Beziehungen unterhielt, bestätigte mir seine Aussage. Ich hatte also zunächst nichts Eiligeres zu thun, als den empfohlenen Mann kommen zu lassen, wurde aber neun Tage bis zu seinem Erscheinen hingehalten. In der Zwischenzeit kam Lindner an, und nun wurde definitiv festgesetzt, was, von dem Gepäck mitgenommen werden konnte, was zurückgelassen werden musste. Es hatten sich dreissig Träger gefunden, ausserdem standen mir noch sechs Leute zu Gebote, von denen zwei als Diener, die ändern vier als Instrumenten- und Waffenträger verwandt wurden. Da aber dreiundfünfzig Lasten wegzuschaffen waren, und auf weiteren Zuwachs von Bavili nicht zu rechnen war, so beschloss ich, den noch fehlenden Rest von Leuten in der Factorei Mayombe durch Vermittelung des früher erwähnten Nganga Mvumbi aufzutreiben. Mittlerweile machten sich die neu engagirten Loango- Träger ein wahres Fest aus ihrer neuen Stellung. Keinem von ihnen war es ein Geheimniss, dass ich ganz von ihnen abhieng; sie wussten zwar nicht, weshalb ich die Reise in’s Innere machen wollte, aber Alle wussten, dass ich sie machen wollte und dass ich sie ohne ihre Mitwirkung nicht machen konnte. Sie fühlten sich also gleich vom ersten Tage an als Herren der Situation und suchten mir durch ihre ununterbrochenen Anliegen um Speise, Trank und Kleidung auch klar zu machen, wie sehr sie von diesem Gefühl durchdrungen waren. Die gezwungene Müsse, zu der das von Tag zu Tag hinausgeschobene Eintreffen des Dolmetschers und Führers mich verurtheilte, gefiel ihnen ausnehmend; denn sie-hatten nun nichts Anderes zu thun, als sich auf meine Kosten unterhalten zu lassen, auf der Insel herumzufaullenzen und sich tausend Dinge auszudenken, womit sie mich quälen konnten. Um sie für den Moment des Aufbruchs alle bei der Hand zu haben, musste ich darauf halten, dass keiner die Insel in der Zwischenzeit ver- liess. Ich stellte sie unter Aufsicht eines der Ihrigen, in dessen Beisein ich täglich zwei Mal Appell mit Namensaufruf abhielt. Die angegebene Zahl von dreissig Trägern war die Präsenzstärke des Tages der Abreise, da mehrere der bereits engagirten Träger, die den Sport nicht Der Dolmetscher Mani Buatu. 155 zu weit treiben wollten, sich vor dem definitiven Aufbruch aus dem Staube gemacht hatten. Meine Machtlosigkeit hatte hauptsächlich darin ihren Grund, dass die Leute nicht von einem, mir gegenüber verantwortlichen Häuptling gestellt waren, und dass der mit jedem Einzelnen abgeschlossene Vertrag ein einseitiger war, der von der Seite der Schwarzen ungestraft gebrochen werden konnte. Am zweiten Juli endlich erschien Mani Buatu, nachdem ich wiederholt Boten, ihn zu holen, ausgesandt hatte. Eine Verletzung am Bein hatte ihn abgehalten, früher zu kommen, und da der Augenschein seine Behauptung bestätigte, so-liess ich gern jedes bereits aufdam- mernde Misstrauen gegen seine Zuverlässigkeit schwinden. Er war ein stattlich aussehender Neger zwischen vierzig und-fünfzig Jahren, dessen äussere Erscheinung Vertrauen einflösste. Ich setzte ihm in Gegenwart von Shr. Reis und des Mani Mampaku ausführlich auseinander, welche Dienste er mir zu leisten habe. Als Zahlung wurden monatlich zwölf Stücke Zeug und ein entsprechendes Quantum Rum vereinbart. Es wird sich im Verlaufe zeigen, welcher Art die Dienste waren, die er dafür leistete. Als Mani Buatu eintraf, war das Gepäck bereits völlig geordnet, jede Last abgewogen, bezeichnet und mit detäillirter Inhaltsangabe versehen. Im Durchschnitt wogen die Lasten fünfzig bis sechszig Pfund. Dies ist das Gewicht, das die Neger sich bei ihren kleinen Handels-Karawanen aufladen. Ich konnte es um so eher für meine Expedition annehmen, als die Lasten im Verlauf der Reise naturgemäss leichter wurden, und mit Sicherheit zu erwarten stand, dass das Marschtempo ein langsames werden würde. Von den fünfzig eigentlichen Lasten wurden dreissig durch die Tauschartikel beansprucht. Diese repräsentirten also die zum Ankauf von Lebensmitteln, zur Zahlung von Durchgangszöllen und zur Gewährung von Geschenken verfügbaren Mittel der Expedition. Die zwanzig ändern Lasten enthielten dasjenige, was für die Bedürfnisse der Expedition im Uebrigen nöthig war: vier Lasten Munition, zwei Lasten Betten, fünf Lasten für Kleider, Wasche uhd Schuhzeug, fünf Lasten Provisionen, ein Wasserfass mit Vorhängeschloss, Kochgeräth- schaften, Handwerkszeug und Kautschukdecken. Von der Mitnahme eines Zeltes aber musste abgesehen werden, weil der Mangel an Trä- ge'rn unserm Comfort die äusserste Beschränkung auferlegte. Die Provisionen waren, Thee ausgenommen, auf den Fall der Noth berechnet. Für Medicin war etwas zu umfangreich gesorgt, wie dies leicht geschieht, wenn die liebevolle Sorgfalt in der Heimat bemüht ist, dem Reisenden so viel Ungemach wie möglich zu ersparen. Man wird


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