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vorschoben und Strudel und Gegenströmung erzeugten. Es kostete grosse Mühe und Aufmerksamkeit, das gebrechliche Fahrzeug durch die Stromschnellen hindurchzuarbeiten und vor Auf- und Umschlagen zu schützen. Oft mussten meine Leute auf die Steine springen, weil das Canoe in den aufgeregten, schaumtreibenden Wassern nicht anders vorwärts zu bringen war, und nach harter, dreistündiger Arbeit erreichten wir eine seeartige Erweiterung des Strombettes, in welche sich der Kuilu rauschend von oben her aus engem Felsencanal er- giesst. Es gelang mir, die Felsen des linken Ufers zu erreichen, und nun liess sich die wahre Beschaffenheit des Flusses mit Ruhe prüfen. Ein sehr pittoreskes Bild entfaltete sich: Stromaufwärts sah man in nordnordöstlicher Richtung ein schmales Felsenthal, dessen steinige Sohle etwa einhundertfünfzig Schritt breit ist; in munterem Gefälle kommt die reiche Wassermasse herab und wird auf eine Länge von hundert Schritten in den sechszig Schritt breiten Canal gedrängt, der die Buminakatarakten bildet. Die aus dem Wasser aufsteigenden Felsen erheben sich etwa sechs Meter und werden in der grossen Regenzeit überschwemmt. Von hier an treten die Ufer plötzlich auseinander und gestatten es dem durch Stromschnellen aufgewirbelten Wasser, sich zu einem ruhigen, kleinen See auszubreiten, der ringsum von bewaldeten Höhen eingefasst ist. Nur meinem Standpunct gegenüber, da wo das Thal sich von Neuem verengt, wird das Waldesgrün von einer sechszig Meter hohen Felswand unterbrochen, die senkrecht in’s Wasser stürzt. Von da fliesst der Strom, durch neue Hemmnisse aufgeregt, nordwestlich, dann nordnordwestlich ab. Es konnte mir erst später klar werden, dass es sich hier um den Durchbruch einer jener vielen von Südost nach Nordwest laufenden Parallelketten handelt, die ich im weiteren Verlauf meiner Reise erkannte, von denen ich mehrere selbst überschritt, und durch welche der Kuilu sich den Weg zum Meere bahnen muss. Genau in derselben Richtung, wie bei den Buminakatarakten geht der Kuilu durch die bereits erwähnte Felspforte Ngotu, so dass diese der erste und Bumina der zweite bedeutende Durchbruch des Flusses, von unten her gerechnet, ist. Der Buminadurchbruch findet vierzig Seemeilen oberhalb der Mündung statt, aber trotz dieser geringen Entfernung ist die Gegend so verschieden von der Küstenlandschaft, dass Nichts mehr an diese erinnert. Ich setzte nun mit meinen, aus Furcht widerspänstigen Leuten vom linken Ufer auf das rechte über, den Fluss an der Stelle durchschneidend, wo er pfeilgeschwind aus dem engen Canal hervorströmt. Diese Fahrt brachte mir die Ueberzeugung bei, dass die Katarakten sich mit geschickten Fährleuten überwinden, und der Fluss sich im Canoe weiter Mein Quartier zu KLakamuëka. 101 aufwärts verfolgen lasse. Die Herren Falkenstein und Pechuel-Loesche haben dies später in der That ausgeführt. Ich kehrte nun in mein schon vorher erwähntes Standquartier zurück. Am linken Ufer, nach dem Wasser zu, öffnete sich ein ausgerodeter Waldplatz, noch alle Spuren der frischen Verwüstung an sich tragend, und hier erheben sich die Hütten der kleinen, vom Lingster Makossu geschaffenen Handelscolonie Kakamueka. Von hier aus unternahm ich tageweite Reisen durch den Urwald zu den verschiedenen Bayombe-FIäuptlingen und lebte unter den Negern selbst D ie F e lsw a n d g e g e n ü b e r d e n B um in a s c b n e lle n . wie ein Neger. Die Eingeborenen brachten mir Hühner, Maniok und Bananen, zuweilen auch einen kleinen Ziegenbock zum Kauf. Einer der vielen, aus dem Boden aufragenden Baumstumpfe diente der Frau des Makossu, die mein Essen bereitete, als Mörser zum Zerstampfen der Palmnüsse, deren frisches, mit Capsicum-Pfeffer versetztes Oel das Huhn und den Ziegenbock unterschiedslos würzte. Die Frucht der Oelpalme gleicht einer mittelgrossen Pflaume und hat wie diese, Schale, Fleisch und Kern. Das Oel wird erhalten, indem man die Früchte zerquetscht und die breiige Masse durchseiht, damit Faser und Kerne Zurückbleiben. Frisches Palmöl hat durchaus keinen


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