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Prinzessinnen. Fundo. zurückhaltend, das d e r Prinzessinnen ausgenommen: diese habeh vielfach, wenn sie über die beste Jugend hinaus sind, etwas coquetten- haft Freches und Eigenwilliges, — die natürliche Folge ihrer günstigen socialen Stellung und ihres Vorrechts, ihre Männer beliebig oft wechseln zu dürfen. ■ 7 . - Ich verbrachte den Rest des Tages mit kleinen Spaziergamgen und fand den Charakter der Gegend dem von Nkondo-Ndindschi auffallend ähnlich. Wiederum dieselben Savanen mit ■ eingestreuten Anonaceen-Sträuchem, kleine Waldbestände auf Höhen und Hängen und undurchdringliches Dickicht in den Schluchten. Aus der Berechnung der astronomischen Beobachtungen gieng auch hervor, dass Nkondö * nur eine Tagereise von Mankatta Osobo entfernt liegt. Dies bestätigten die für so geringe Entfernung noch brauchbaren Angaben der Eingeborenen, die weiterhin aussagten, dass der bei Nkondo fliessende Bach in einen Nebenfluss des Loango sich ergiesse. Bei Fortsetzung des Palavers am folgenden Tage wurde die Entscheidung zu Gunsten meines, Gefährten gefällt, und wir wurden von dem Verurtheilten, der eine hohe Strafe zu zahlen hatte, zum Zeichen aufrichtiger Versöhnung, zum Besuch seines Dorfes Fundo 0;ngP1aden. Wir erreichten dasselbe, indem wir uns zum Lukulu zurückbegaben und zwei Stunden flussaufwärts fuhren. Die Strömung in dem auf fünfundzwanzig Schritt verengten, vielgewundenen Flusse war bedeutend, die Vegetation noch üppiger als weiter unterhalb, und oft nahmen die breiten Kronen der Uferbäume das Fahrzeug in ihre Schatten auf, welche der Mittagsstand der Sonne senkrecht auf das Wasser projicirte. Fundo dehnt sich am rechten Ufer aus und ist eines der lieblichst gelegenen Dörfer, das meine africanischen Reisen mich kennen lehrten. Wahrhaft im Grünen gebettet, erweckt es durch die eingehegten Gärten, von denen viele Hütten umgeben sind, idyllische Reminiscenzen. Da die meisten Bewohner zum ersten Mal einen Weissen sahen, so war die Neugier verzeihlich, mit der meine mysteriöse Erscheinung betrachtet wurde. Wir kehrten nach eintägigem Aufenthalt zu Land nach Mankatta Osobo zurück, wobei einer der einheimischen Prinzen mir wie ein Polizeisergeant auf den Fersen blieb und mit misstrauischem Auge zusah, wenn ich Notizbuch, Compass und Uhr gebrauchte. Die Flussniederung zeigte schöne Bestände von Bananen und Oelpalmen, auch Dickichte der in voller Blüte stehenden, bei uns so vielfach eingeführten Canna indica, die mit ändern hohen Blattgewächsen abwechselten Die r e i c h e ‘ Mannigfaltigkeit hörte auf, sobald das Plateau, in welches der Lukulu eingesenkt ist, erreicht war, und die Savanenregion von Neuem begann. Aus dieser will ich nur einer Pflanze erwähnen, welche Fudugoso (Cassia occidentalis; Senna) genannt wird, und deren Fruchtschoten als Surrogat für Kaffee verwandt werden. D i e ganze Landschaft Osobo scheint , reich bevölkert zu sein. Dicht bei Mankatta Osobo liegen die beiden ebenso grössen Dörfer Mbuku Osobo und Mutu Yako, und auf dem Rückwege von Fundo passirten wir Mukunda und Sekossi. Wie die Verhältnisse gerade lagen, hätte ich ohne zu grosse Schwierigkeiten von hier über Land nach Nkondo und Tschissambo gehen können, um von dort aus den Luemme hinabzufahren und aufzunehmen. Aber die für mich viel brennendere Frage,: Träger für die geplante grosse Expedition zu beschaffen, rief mich nach; Angola, und erst im Juni 1875 konnte'ich die gewünschte Reise ausführen. Hierüber mögen einige wenige Bemerkungen genügen. Von Tschissambo aus, das sich über dem linken Lueromeufer erhebt, erblickt man in Nordosten mehrere hinter einander aufsteigende, dicht bewaldete Gebirgsketten; bei trüber Beleuchtung, wenn die einzelnen Bergzüge sich nicht mehr deutlich gegen einander abheben, bringen sie in ihrer (Jesammtheit den Eindruck einer ansteigenden Ebene hervor. , t Wie der Tschiloango so ist auch der Luemme in die- Sohle eines breiten Thaies eingesenkt, dessen Hügelrücken allmählich niedriger werden und. im Mittellauf fünfundsiebzig Meter ansteigen. Der Fluss ist selten breiter als dreissig Schritt und bietej eine schnelle Aufeinanderfolge von Krümmungen. Die flache, sumpfige Thalsohle ist weithin mit Papyrus bestanden, das ich in solchen Massen nirgendswo in Africa angetroffen habe. Es tritt bis hart an die Flussufer, häufig ist es durch Uferwald zurückgedrängt, zuweilen auch mit Unterholz durchsetzt, vornehmlich mit dem schon erwähnten Hibiscus tiliaceus. Der Wald zeigt nicht die graciöse Ueppigkeit, welche für den Tschiloango charakteristisch ist, namentlich treten die rothtraubigen Phönixpalmen sehr zurück. AeusserSt scharf markirt ist die Grenze der Mangrove, die auffallend weit unten beginnt, weil die einströmende Meeresflut durch die Lagunenwasser von Massabe und Tschissambo abgelenkt wird. Landschaftlich pittoresk ist der Einblick in die zwischen bewaldeten Hügeln eingebettete Lagune von Kayo, in die man durch einen achtzig Schritt breiten Canal vom linken Ufer eintritt. Für den Jäger bietet der Fluss reiche Beute, namentlich an Umbervögeln und Reihern. Flusspferde verrathen sich durch die schmalen Pfade, die sie im Uferwalde niederbrechen. In wahrhaft erschrecklicher Menge treten Krokodile auf. Ich sah sie mehrfach


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