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28 Ende der Seereise. Die Nächte wurden immer kühler. Der Morgen des zweiundzwanzigsten Juli glich einem frischen, klaren Septembermorgen. Die gewaltigen Feuer, die man des Nachts von der Küste her leuchten sah, deuteten gleichfalls an, dass wir in die trockne Jahreszeit des süd- africanischen Winters eingetreten waren, wo die Gräser der ausgedehnten Savanen absterben und durch absichtlich angelegtes Feuer zerstört werden. Der nächste Platz, vor dem wir ankerten — Ponta- negra (Black Point) — gehörte bereits der Loangoküste an; ich war also dem Gebiete nahe gebracht, welches die Basis meiner Explorationen bilden sollte. Am fünfundzwanzigsten Juli lief der „Benin“ in den Congo ein, dessen Fluten mit grösser Heftigkeit ausströmten, und noch am Vormittag desselben Tages ankerten wir vor Banana. Damit war die Seereise beendet; sie hatte einschliesslich des unfreiwilligen Aufenthaltes in Sierra Leone sechsundfünfzig Tage von Liverpool aus erfordert, und mit dem Gefühl des aus langer Gefangenschaft Befreiten setzte ich meinen Fuss auf den fremden Boden. Canoes der Loangoküste. C A P IT E L II. Erste Eindrücke an der Loangoküste. — Banana. — Die „Afrikaansche Handels-Vereeniging“ . — Wohnstätten der Weissen und der Schwarzen. — Crumanos und freie Arbeiter. — Der Markt. — Gefangene. — Handelsproduete. — Tauschartikel. — Congomündung. — Strand. — Versammlungshalle. — Die Loangoküste als Terra incognita. — Die Portugiesen der Küste. — Das Reisen in der Hängematte. — Von Banana nach Vista. — Das erste Negerdorf. — Eine H an d e ls fa c to r e i.'D e r Lingster. — Wasserpassagen. — Kabinda. Frühere und jetzige politische Zustände. — Die Bai von K a binda. — Fischerei. — Die Savane zwischen Futila und Tschimfime. — Eine Fetischceremonie. — Africanische Flusslandschaft. — Canoefahrt. — Tschiloango. — Landana. — Zusammentreffen mit Dr. Bastian. Die ersten Eindrücke, die man in Banana erhält, sind die einer unerwarteten Grossartigkeit; man verdankt dieselben nicht der Natur, die hier dürftiger sich zeigt als an irgend einem ändern Puncte der Loangoküste, sondern den Schöpfungen eines aus kleinen Anfängen hervorgegangenen Rotterdamer Hauses, der „Afrikaanschen Handels- Lingster „Ngo". Vereeniging“. Dieses Haus besitzt an der Küste, welche unseren Operationen als Basis gegeben war, und südlich davon, eine grosse Anzahl von Factoreien, in denen direct von der eingeborenen Bevölkerung eingekauft wird. Banana ist für alle die Centralstelle: von hier giebt der Hauptagent seine Weisungen, von hier aus werden die europäischen Tauschwaaren, die conservirten Lebensmittel und was sonst


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