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fühl; oder endlich sie treten unter der Form der mit Recht so gefürchteten perniciösen Fieber auf, bei denen sich ein sonst unscheinbares Symptom zu einer das Leben bedrohenden Höhe steigert. Handelt es sich um eine gewöhnliche Erkrankung mit den drei ausgesprochenen Stadien: Frost, Hitze und Schweiss, die in verschiedener Länge und Intensität auf einander folgen, so ist der Typus, bei welchem täglich und zwar gewöhnlich Morgens oder weniger häufig am Nachmittage ein Anfall auftritt, am meisten vertreten. Selten wurden die am dritten oder vierten Tage wiederkehrenden Fieber beobachtet. Der Kranke klagt gewöhnlich Anfangs über Schwindel, wird müde und streckt sich, hat das Gefühl einer eigenartigen Trockenheit und eines unbestimmter! Ziehens in den Fingerspitzen, die zugleich kalt zu werden beginnen, während in anderen Fällen die Kälte von den Füssen ausgeht oder vom Rücken herab den Körper durchrieselt. Das Kältegefühl nimmt zu, der Kranke zittert vor Frost und kann sogar convulsivisch durch denselben geschüttelt werden, während die Athmung beschleunigt und kurz, mit einer gewissen Beklemmung der Brust verbunden auftritt, und Uebelkeit mit Erbrechen nebst hochgradigem Mattigkeitsgefühl dazukommt. Nachdem der Frost eine Viertelstunde oder auch mehrere Stunden gedauert hat, nimmt nach kurzem Wechsel von Schauder und Wärmeempfindung das Hitzestadium überhand. Die Haut rothet sich und turgescirt, doch nimmt die Unruhe und Aufregung sowie namentlich der Kopfschmerz zu. Das Hitzegefühl ist stark ausgesprochen, der Durst heftig. Die Unterrippen-und Nierengegend ist schmerzhaft, gegen Druck empfindlich. Auch dieses Stadium kann in heftigeren Fällen mehrere Stunden dauern, meist wird aber die Haut sehr bald feucht und leitet somit das dritte oder Schweissstadium ein, in welchem das Gefühl der Erhitzung abnimmt, die Haut blasser, die Mundschleimhaut feucht, die Athmung frei und ruhig wird, bis allmählich ein reichlicher Schweiss über den ganzen Körper ausbricht und bei schwindendem Kopfschmerz ein erquickender Schlaf den Anfall beendet. Während der Appetit in dieser ganzen Zeit völlig geschwunden war, dauert es nunmehr gewöhnlich nicht lange, bis er sich geltend macht, und natürlich, wenn auch mit Massen, befriedigt werden muss. In den Anfallen kommen die mannigfachsten Abweichungen, Veränderungen und Uebergänge vor, auch treten sie nicht immer regelmässig zur selben Zeit ein, sondern einmal früher einmal später, meist aber früher, was mit Bezug auf das Chininnehmen zu wissen nöthig ist. In der Beschreibung und in der Entfernung gelesen mag Manchem das entworfene Bild schrecklich genug Vorkommen, in Wirklichkeit sind die Erkrankungen kaum anders als unsere Schnupfenfieber aufzufassen. Dies erhellt schon daraus, dass es Viele während eines solchen Anfalls nicht der Mühe für werth halten sich niederzulegen, sondern dabei ihren allerdings nicht angreifenden Geschäften nachgehen, sich beim Frost in die Sonne setzen und nachher schattige Plätze aufsuchen. Kein Mensch kümmert sich in solchen Fällen um den anderen. Der Betreffende hat eben das Fieber, es wird vorübergehen, er wird Chinin nehmen, und damit ist die Sache abgethan. Möglich ist ein derartiges Ignoriren der Krankheit, namentlich wenn die Erscheinungen vom Magen aus gering sind, anzurathen ist es aber nicht; das Natürlichste und Vernünftigste bleibt überall, sich den klimatischen Verhältnissen unterzuordnen. Je besser man sich hält und pflegt, um so seltener wird man von Neuem ergriffen werden und kann es für diesen Preis ruhig über sich ergehen lassen, von einigen sogenannten erfahrenen Küstenleuten für weichlich gehalten zu werden. Häufiger noch als diese in die bekannten drei Stadien geschiedenen leicht erkennbaren Anfälle sind die verkappten oder larvirten Fieber, welche sich entweder noch durch die Regelmässigkeit der Wiederkehr irgend eines Symptoms als miasmatische Erkrankungen kund thun, oder in der ganz unkenntlichen Form allgemeinen Krankheitsgefühls einherschleichen. Oft besteht nur ein gewisses Unbehagen bei trockener Haut und Kopf- oder Zahnschmerz. Letzerer namentlich tritt ungemein häufig auf und bildet eine sehr gewöhnliche Klage aller Europäer, die in der Heimat das Uebel vielleicht gar nicht kannten. Manchmal tritt überhaupt nur eine erhöhte Nervosität, eine leichte Reizbarkeit ein, welche noch eher von der Umgebung als von den Patienten selbst gemerkt wird. In all solchen Fällen zeigt die nie ausbleibende Wirkung des Chinins den Ursprung des körperlichen Unwolseins an und ebendeshalb thut man gut, bei jedem Missbehagen, ohne erst die Ausbildung wirklicher Anfälle abzuwarten, zum Chinin zu greifen. In gewissen Zeiten nehmen die Fieber nun durch besondere Intensität einzelner Symptome einen schweren lebensgefährlichen Charakter an; dies sind die sogenannten biliösen Fieber, bei denen die vom Magen ausgehenden Beschwerden übermässig werden, und ein fast unstillbares Erbrechen folgt; dabei ist nicht zu übersehen, dass gerade diese Form oft einer unbeschreiblichen Selbstvernachlässigung und dem an der ganzen Küste geübten Missbrauch von Vomitivmitteln ihren Ursprung verdankt. In anderen Fällen werden die vom Gehirn ausgehenden Symptome bedrohlich: Ich habe Neger wie von plötzlichem Wahnsinn befallen umherrasen und dann unter allgemeinen Convulsionen niederstürzen sehen, einer durchschnitt sich im Delirium die ganze Luftröhre und die vordere Wand der Speiseröhre, worauf er noch Kraft genug hatte, bis zum nahen Walde zu laufen, wo man ihn der Blutspur nachgehend unter einem Baum zusammengebrochen, aber noch lebend fand. In einem anderen Falle entwickelte sich bei einem WeisSen nach sehr heftigem Schüttelfrost ein tiefer Schlaf, der immer bleierner wurde und nicht wieder zum Erwachen führte. Ich fand ihn bereits in bewusstlosem Zustande mit rothem Gesicht, langsamem, schnarchendem Athem und völliger Unempfindlichkeit der Haut. Bevor ich noch dazu kommen konnte, irgend Etwas gegen den Zustand zu thun, hatte er bereits zu leben aufgehört. Wieder in einem anderen Falle entwickelte sich bei einem Engländer, der sich schon längere Zeit wegen Fieber in meiner Behandlung befand und trotz meines strengen Verbots während der fieberfreien Zeit in die hinter der Factorei liegenden Sümpfe auf die Jagd nach Wasservögeln gegangen war, ein vollkommen choleriformer Zustand; von allen Symp


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