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Störungen vergegenwärtigt, so begreift man, dass viele Wochen und Monate vergehen müssen, ehe im Einzelnen bedeutende Resultate zu erzielen sind; dennoch wird der Forscher mit Geduld immer und überall am Weitesten kommen und, indem er sich nie überanstrengt, das Meiste erreichen. Die Arbeiten nach Sonnenuntergang fortzusetzen, ist aus hygieinischen Gründen durchaus zu widerrathen; wenn sie nicht absolut dringend sind, ist es bei Weitem vorzuziehen, dann nur noch die Vorbereitungen für den nächsten Tag, die oft recht umfangreich sind, zu treffen und sich die Nachtruhe nicht unnöthig zu verkürzen. In gleicher Weise ist es durchaus nöthig, die drei Malzeiten, d. h. um sechs Uhr früh den Kaffee, um elf Uhr das Frühstück und um sieben Uhr Abends das Mittags- oder besser HaUpt- essen regelmässig inne zu halten und so gut es irgend angeht herzurichten, was, so lange der Aufenthalt in einer Station dauert, immer möglich sein wird. Dann macht man die Erfahrung, dass es sich in Africa bei relativ guter Gesundheit recht angenehm lebt, bedeutend besser, als sich in der Heimat vermuthen lie$s. Ueberall und immer wieder zeigt es sich eben, dass die Ansichten über alle Dinge, namentlich auch über die Eingeborenen selbst, denen man in Europa huldigte, irrige waren. „Mbulu“ , unser zahmer Schakal. C A P IT E L II. Anthropologische Betrachtung des Negers. — Hauptschädel- und Gesichtsmasse. — Prognathie. S Körperverhältnisse. — Schwierigkeiten beim Schätzen des Alters überhaupt, der Reife insbesondere. — Ansicht über die sogenannte Zwergrace der Babonga. — Verhalten der Haut bezüglich der Farbe, der Secrete etc. — Mangel missgebildeter Körper|fP- Urtheile anderer Reisenden. Wenn wir den Neger der Loangoküste nunmehr einer genaueren Betrachtung unterziehen, so gilt diese nur seiner physischen Erscheinung, da Alles, was sich Weib mit „Miiteta“ . auf die Entwicklung und Aeusserung seiner geistigen Eigenschaften bezieht, an anderer Stelle abgehandelt werden wird. Wir haben es hier zunächst mit den Verhältnissen des Schädels und weiterhin mit denen des Körpers zu thun, welche wir zum besseren Verständniss mit denen des Europäers vergleichen wollen. Der Schädel ist stark dolichocephal, also lang von vorn nach hinten und schmal. Die grösste Länge, von der Mitte des Nasenwulstes der Stirn bis zum hervorragendsten Puncte der Hinterhauptsschuppe


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