Schritt, übersteigt aber mehrfach dreitausend. Die Farbe des Was^ sers ist dunkelbraun; zahlreiche kleine Inseln treten im Unterlaufe auf, dessen Reichthum an Austern bereits, früher erwähnt ist. Flaches Land und niedrige Hügel bilden die Ufer, die auf beiden Seiten mit Wald bestanden sind. Sechs Stunden, von der Mündung entfernt am rechten Ufer, liegt Mambi, eine kleine Handelsfactorei. Die Lehmbänke bilden hier einen achtzehn Meter hohen Steilabfall. Während meines ganzen Aufenthaltes in Westafrica habe ich nie einen so traulichen Fleck Erde gesehen wie die Landschaft hinter Mambi. Die grünen Savanen des hügeligen Terrains brachten hier mehr als anderwärts den Eindruck unserer Wiesen hervor, der durch eingestreute kleine Waldbestände und die kahlen Kuppen noch erhöht wurde; dahinter sah man die blauen Züge der fernen Gebirge. Eine trübselige Nachtfahrt brachte mich nach Buassa, während der Regen in Strömen floss, und ich werde den melancholischen Eindruck nie vergessen, den die Lagune mit ihren umnebelten, grauen Ufern bei heraufdämmerndem Morgen hinterliess. Buassa ist eine lichte Stelle am linken Ufer der Banyalagune, fünfzehn Canoestunden oberhalb der Mündung. Ein Pfad führt von hier zum Meere, und diesen schlug ich nun ein, weil die Lagune nicht länger der Küste parallel bleibt, sondern sich gegen das Innere des Landes hinaufzieht. Ein nur dreistündiger Weg trennt Buassa von Pontabanda oder, wie die Eingeborenen es nennen, Longo. Die Landschaft zeigte einen veränderten Typus, denn weit gestreckte, breite Wiesen unterbrachen den Wald. Da der Boden an diesen Stellen meist sandig und wasserarm ist, so bleibt das Gras dürftig und seine Farbe stumpf; dagegen ist der Wald schön und anmuthig. Bäume, wie die Pracht der Kuilu- und Nyangawälder Sie hervorbringt, kommen freilich nicht vor, die Blattgewächse fehlen, und ein nicht zu dichtes Unterholz erlaubt dem Blicke wenigstens einigen Spielraum. Bei der Annäherung an das Meer tritt eine Aenderung ein; die Farbe der Blätter wird graugrün, die Bäume kümmerlicher, und wo die trostlose Wanderung längs des Strandes beginnt, führt der Weg durch einen Wald abgestorbener, theilweise zusammengebrochener Stämme hin. Von Pontabanda bis Tschilunga, der alten, nördlichen Grenze des Königreichs Loango, ist eine unerquickliche Reise. Es war mir gelungen, Hängemattenträger zu engagiren, aber was mir dadurch an körperlicher Anstrengung erspart blieb, musste ich mit dem Verdruss bezahlen, den die widerspänstigen Neger mir bereiteten. Vierundzwanzig Stunden nahm dieser Weg in Anspruch. Das Passiren der Lagune von Kunkuati und des Flusses Numbi waren der Anlass Loango. I. I+
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