unternehmende Neger aus dem Loangogebiet nach Yumba geführt, hier haben sie sich theilweise festgesetzt, haben mit ihren Familien und Sclaven Dörfer gegründet und gewissermassen einen Staat im Staate errichtet, dessen Grenzen nur durch Vermischung mit der eingeborenen Bevölkerung etwas verwischt erscheinen. Auf sie ist daher der Name Bavili zurückzuführen. Hinter dem schmalen Küstensaum dieser Mischbevölkerung dehnt sich das Gebiet der Balumbu aus, dessen südliche Grenze ich auf früheren Reisen vom Kuilu her überschritten hatte; von ihr zieht sich das Balumbu-Territorium in massiger Entfernung von der Küste, und parallel damit, nach Nordwest etwa bis zum Nyangafluss, von dem noch die Rede sein wird. A.uf die Balumbu folgen landeinwärts die Bayaka, ein offenbar über weite Länderstrecken ausgedehnter und in sich wiederum mehrfach nüan- cirter Volksstamm, den ich im Verlauf der Reise besuchte. Die politischen Verhältnisse im Gebiete von Yumba sind noch zerfahrener als die der Loangoküste. Die spärlich zerstreuten Dörfer haben ein elendes Aussehen; die Hütten sind zwar noch in derselben Weise angeordnet, wie beiden südlichen Bavili, d.h. mit freigelasse- nen Zwischenräumen und ohne ein bestimmtes Gesetz, zum Bau selbst aber wird nicht mehr ausschliesslich Papyrus verwendet, sondern häufig auch Palmzweige, die mit den Spaltstücken aus der harten Schale der Weinpalme befestigt sind. Der Herstellung fehlt jede Sorgfalt; selten erblickt man Zeichen eines Wolstandes. Wenige Hühner repräsentiren die Gesammtheit der vorhandenen Hausthiere. Maniokculturen sind spärlich vorhanden, doch Zuckerrohr, im Süden eine Ausnahme, kommt in grösseren Mengen vor. Die zahlreichen Oelpalmen stehen unbenutzt da, dienen höchstens dem häuslichen Be- darfe". Es scheint, dass, so lange noch eine- Kautschukranke existirt, die leichtere und lucrativere Gewinnung des Kautschuk den Oelhandel nicht aufkommen lassen wird. In der Umgebung der Dörfer trifft man auf den bekannten Melonenbaum (Carica papaya) mit den grossen, gelben, essbaren Früchten und auf Baumwollensträucher, die hier wie anderwärts das Material für kleine, gestrickte Schultersäcke abgeben; doch soll die Baumwolle auch als Docht bei primitiven Palmöllämpchen verwendet werden. Die Bewohner erscheinen mürrisch und misstrauisch, was namentlich hervortritt, wenn man versucht, direct von ihnen Etwas über die Bedeutung ihrer F'etische zu erfahren. Sie halten sich im Grossen und Ganzen vom Europäer fern, der seinen Bedarf an Arbeitskräften aus den südlicheren Gegenden decken muss. Der Hauptgrund für dieses, von den bisher beschriebenen Küstenstämmen abweichende
27f 32-1
To see the actual publication please follow the link above