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besten Sinne auszunutzen, musste die Ausführung so schnell wie möglich folgen. Trotz aller schlimmen Erfahrungen erschien mir das Stilliegen noch immer als das grösste Uebel, und wenn die schwierigen Verhältnisse auch nicht Vieles erreichen liessen, so stellte die jungfräuliche Beschaffenheit des Bodens doch immerhin einige Resultate in Aussicht. Das südlich vom Kuilu gelegene Gebiet musste vorläufig ausser Frage bleiben; ich beschloss also, mich nördlich zu wenden. Zwar fehlten die Anhaltspuncte einer zuverlässigen Information, aber um so nöthiger erschien alsdann die Explorirung. Der Küstenstrich von Yumba, etwa um einen Breitengrad nördlicher gelegen als B U mündung, war als erstes Ziel von mir in’s Auge gefasst, das Weitere musste sich an Ort und Stelle regeln, und mit Verlangen sah ich der Ankunft des Schooners entgegen, auf dem ich die Seefahrt dorthin machen sollte. . , Zwischen der wiederholten Rückkehr zur Kuilumundung und dem Erreichen Yumbas lag indessen eine Reihe unerfreulicher Tage, sie verflossen unter Krankheit und häuslicher Arbeit; denn meine Wanderungen giengen nur noch vom Schreibtisch zum e un um gekehrt. Schuhzeug zu tragen war mir vierzehn Tage lang unmöglich, weil die Märsche im Gebirge die im vorigen Capitel angedeuteten Leiden noch verschlimmert hatten. An das Haus gebannt, suchte ich das Beste aus meiner Lage zu machen; nach Beendigung des für die Heimat bestimmten, ausführlichen Berichtes über den Verlauf der letzten Unternehmung begann ich eine Reihe von Mondbeobachtungen zur Bestimmung der geographischen Lange er nse des Shr. Reis. War die Lage dieses Meridians bekannt, so.konnten aus ihm die geographischen Längen anderer Puncte durch einfache Zeitübertragung abgeleitet werden. Die Arbeit hatte daher eine fundamentale Bedeutung; sie zog sich freilich durch die ungünstige Himmelsbeschaffenheit etwas lang hin, erhielt aber durch die Berechnung der Beobachtungen noch an Ort und Stelle ihren Abschluss. Als Lichtstrahl fielen in diese Zeit die Nachrichten aus der Heimat, die mich zu der vorgeschlagenen Beschaffung von hundert Benguellaleuten ermächtigten. Naturgemäss erblickte ^h hierin das Aufdämmern einer besseren Zeit, und suchte ihren Eintritt möglichst zu beschleunigen, indem ich sogleich dem portugiesischen Generalgouverneur von Angola schrieb und meinem Agenten die nothige Instructionen gab. Freilich mussten vier bis fünf Monate vergehen, bevor die neuen Mannschaften in der Station Tschmtschotscho ein- treffen konnten, aber was sind Monate des Wartens m Afnca, wenn sie den Hartgeprüften zu glücklicheren Tagen hinüberzuführen ver- heissen? Am achten August kam endlich die Nachricht, dass der Schooner Enriquetta“, Capitän Anrath, am folgenden Tage in Loango ein- treffen würde; ich reiste daher noch in derselben Nacht dorthin ab. Mein Gefährte Lindner hatte die gastliche Insel des Shr. Reis bereits acht Tage früher verlassen, um nach Tschintschotscho zurückzukehren Denn so werth die von ihm geleisteten Dienste auch waren, und so unverdrossen er alles Ungemach mit mir theilte, so gestattete doch die augenblickliche Lage der Dinge nicht, dass er mich auf der neüen Reise begleitete. Den Eclaireurdienst konnte ein Mann besser versehen als zwei; die Hauptsache blieb, die Beweglichkeit zu erhalten und die Ausrüstung möglichst bescheiden zu machen; dadurch wurde die nun doch einmal nicht abzuleugnende Schwierigkeit, Träger zu erhalten, auf das geringste Mass reducirt. In dieser Zeit tobte die Calema mit einer Heftigkeit, wie sie meist nur in der Nebelzeit beobachtet wird. Der mit Recht verrufene Strand an der Kuilumun- dung machte ein Einschiffen daselbst zwar nicht zu einer absoluten Unmöglichkeit, aber doch zu einem Vabanque-Spiel. Hierin lag der Grund, dass ich mich bis zu den Factoreien von Loango zurückbegab, um unter dem Schutze der sicheren Bai das auf hoher See ankernde Schiff zu erreichen. Ein leichtes Canoe brachte mich glücklich an Bord, und gleich darauf lichteten wir die Anker. Nordwärts gerichtete Fahrten pflegen an dieser Küste einen schnellen Verlauf zu nehmen; Wind und Strömung vereinigen sich zu Gunsten des Seemanns, und wir durften darauf rechnen, bereits am folgenden Tage Yumbabai zu erreichen. Zudem war die „Enriquetta“ ein vorzüglicher Segler; sie hatte einst bessere Tage gesehen und konnte sich einer vornehmen Vergangenheit rühmen; denn ehe sie zum Küstenfahrer in. Nieder-Guinea degradirt wurde, war sie die Yacht eines reichen Engländers gewesen. Wir durchschnitten die Fluten mit günstigem Winde, entfernten uns jedoch während der Nacht zu unserm grossen Schaden so weit von der Küste, dass am folgenden Morgen kein Land mehr zu sehen war. Anfänglich erscheint die Küste ganz flach, den Absturz an der 'Loangobai ausgenommen; nördlich vom Kuilu tritt das Randgebirge näher heran, und es entwickeln sich hinter einander gelagerte niedere Bergzuge und einzelne Kuppen. Wald scheint’ das Ganze zu bedecken, was durch die spätere Landreise in der That bestätigt wurde. Dass der Anblick ein so wenig erfreulicher war, musste lediglich dem Wetter zur Last gelegt werden. Die Feuchtigkeit fiel so dicht aus der At


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