gewölbebau, deffen Anfangs- und Endform ich mich im Nachfolgenden widmen werde, zeigt dies in klarfter Weife. Auch ich und die mir befreundeten Herren haben nähere Auskunft und das Recht, folche Bauten zu befichtigen, nur entweder durch Zufall gewonnen oder durch ein fehr weitgehendes Vertrauen. Diefes macht es mir natürlich unmöglich, Näheres über die Lage und Namen folcher, übrigens gar nicht feltenen Örtlichkeiten mitzuteilen, zumal, folange noch gewiffe gefpannte Verhältniffe herrfchen. Die nebenftehenden Abbildungen geben Grundriffe und Querfchnitte von drei folchen Bauten der Berberländer wieder. Die Reihe beginnt mit dem Grundriß einer Höhlenwohnung, die offenbar uralt ift. In die Wand eines lehmigen Berges führt ein Gang, der durch Bufchwerk und eine fehr, harmlofe, durch Steinfetzung als Fench für das Vieh gewonnene Umrahmung in eine ca. ö^sm tiefe und ca. 2 m breite Ganghöhle mündet, in deren Mitte eine Feuerftelle (ohne Rauchabzug) ftändig unterhalten wird. Nach drei Seiten ift die Ganghöhle geöffnet, nach rechts (auf dem Plan oben) mündet fie in einen ca. 2V2 m tiefen, 4 (!) m hohen und 3 3/4 m breiten Erdftall, nach links (auf dem Plan unten) in den ca. 2s/4 m tiefen und etwas unter 4 m hohen und über 3 m breiten Lämmearftall, nach hinten (auf dem Plan nach links) mündet fie aber in einen ca. 3V2 m im Durchmeffer faffenden und ca. 3 m hohen Wohnraum, von dem fünf Nifchen ausgehen. Von diefenetwa 1 s/ 4 m tiefen Nifchen dienen drei alsSchlafnifchen, eine als Speicher, während die in der Verlängerung des Höhlenganges durch den Wohnraum hindurchgehende einen Frauenwebftuhl barg.— Ein Luftabzug nach oben war in diefem Höhlenbau nicht vorhanden. Trotzdem war die Luft durchaus angenehm, oder lagen wir, für einen Europäer noch recht gut erträglich. Die zwei folgenden Pläne wurden in einem weit abgelegenen Gebiete aufgenommen HAMITISCHE KREUZKELLERANLAGEN $ der Bau zeichnet fich durch unendlich viel einfachere und deutlichere Charakterzüge aus. Die einem Tal zu fich lenkende Erdmaffe wurde an zwei Stellen erbrochen: vom Tal her in das auffteigende Gelände durch einen horizontalen Gang, von oben her in das wagrecht liegende Erdreich durch ein fenkrecht geführtes Einfteigeloch. Beide bieten Zugänge zu einer ca. 3 m hohen und 4^2 m im Durchmeffer faffenden Wohnkuppel, von der vier Nifchen ausgehen, nämlich (im Sinne der Kaffeemühle betrachtet) für Ziegen und Schafe, für die Frauen fpeziell, für Speicher und wieder für Frauen. In der Halle fteht erftens der Kletterbaum auf, dann findet fich die Feuerftelle, dann eine Gruppe von Hunden und endlich eine erkleckliche Anzahl von Wafferkrügen. Das fozial Intereffantefte ift, daß in dem Kuppelbau über dem Einfteigeloch nur die Männer, im Höhlenbau aber nur Frauen und Kleinvieh (im Gang) fchliefen. Wieder ein anderer Typus, und nicht der unintereffantefte, ift in den zwei letzten Plänen (S. 82) wiedergegeben. Auch er ftammt wieder aus anderer Gegend und ift abgeftorbener der- rS&ßäiv cU~. des (9Gcsifsscfiofies cArf/t*' dir <aA. ) r^ r
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