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B U R G E N A R C H IT E K T U R IM VO L TA B ECK EN Sippengebäude der Bobo bei Diulassu. Vgl. den Schnitt S. 99. Nach Skizzen von H. Hugershoff (DIAFE 1908) gez. von H. Hagler DER REICHTUM DER SYRTISCHEN BURGARCHITEKTUR (Hierzu Tafel 7 7—95) Diefe neue Formenwelt des Weftfudan! Ich habe mich bemüht, in der Zufammen- ftellung der Tafeln von 77— 95 dem .Lefer eine Vorftellung von dem Reichtum zu erwecken, der hier zum Ausdruck gekommen ift; diefe unglaubliche Fülle von Ver- fchiedenartigkeit in der Gefamtanlage wie in der Einzeldurchführung. Und ich bin mir fehr wohl bewußt, daß ich der ganzen Großartigkeit des Formenfpieles nicht auch nur annähernd habe gerecht werden können. Denn das wolle man nicht vergehen: be- Sippengebäude der Bobo bei Diulassu. Portale fonders im Voltabecken kann man auf einem Tagesmarfche fehr wohl durch das Gebiet dreier Stämme mit verfchiedenem Dialekt kommen. Jeder Stamm hat aber seine eigene Bauweife, feinen eigenen Stil. Noch unglaublicher aber ift es im Gurunligebiet, in dem wohl jede Sippengruppe ihre eigene Art zu bauen hat und wo es an manchen Stellen überhaupt nicht zwei gleiche Bauten gibt. In diefem Gebiet der fy r tifch en K u ltur ift die le tz te M ö g lich k e it architek- tonifchen Formenreichtums erreicht. Aber wehe! wehe! Diefes Zauberreich ift heute fchon fo gut wie üntergegangen. Die fozialen Umbildungen, nicht zum wenigften der Eingriff europäifcher Kulturwirtfchaft, lallen alles Alte zerfallen. Das Einfache und Bequeme, das Sche- matifche, das Modellhafte tritt feine Herrfchaft an. Die Sippenverbände löfen fich; der Einzelne fließt als perfönliche Arbeitskraft aus dem gefchloffenen Gemeinwefen heraus. Ein gewaltiges Stück Ver- gangenheit fchmilzt vor unfern Augen hinweg! In wie verfchiedener Weife fich hier Sonderteile entwickeln und abzweigen, mag an einigen be- fonders prägnanten Beifpielen mit Ausgang vom Grundriß und Querfchnitt gezeigt werden. Als erftes ift da eine Burg der Sfola im nördlichen Deutlch-Togo (vgl. Tafeln 80— 85 und Textfigür S. 95). Das Bauwerk ift dreigefchoffig. Das Leben fpielt fich zum größten Teil auf dem Dach ab. Küche und Speicher thronen zuoberft. Der Eingang der Männer erfolgt auf dem Kletterbaum, über das Dach des unterften ausladenden Stockwerkes. Frauen und Vieh erreichen das Innere durch einen Zugang zu ebener Erde. Alfo haben fich Einftieg und Eintritt gefondert erhalten wie in der kleinaff ikanifchen Kreuzkeller- anlage. Tektonifch zeigt diefe Bauweife zwei L E H M P L A S T IK ALS F A S S A D E N SC HM U C K D E S SY R T ISC H E N K U L T U R K R E IS E S P o rta le v on Burgbanten im Gurunsigebiet. Na ch Originalskizzen v on F r. Nansen u n d E.. Hugersh off (DIAFE 1908) gez. v. H. Hagle r lO\


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