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BURG DER SOMOLO IM GEBIET DER SCHWARZEN VOLTA Vgl. die An sich t S. 97 u nd die S ch n itte S. 99. Verteilung der Männer- und Frauenwohnung genau, wie im Randgebiet der Syrten (Abbildung S. 82, Zeichnung Nr. 2). Kehren wir aber zurück und betreten wir das große Mittelgemach, über die 5,95 m lange Treppe hinabfteigend. Vor uns eröffnet fich ein großer ovaler Raum von (inklufive dem eingebauten Turm) 7,25 m größter Tiefe und 4,70 m größter Breite. Rechts vom Eingang ift, wie fchon gefagt, die Zifterne, hinter ihr ein Winkel mit heiligem Holz und durch Federn ufw. als Gebetswinkel charakterifiert, links dagegen der hochgelegene Reibftein. Eine zweite Feuerftelle befindet fich weiter weg auf der linken Seite an der Stelle der größten Breite des Raumes. Der Rauchabzug erfolgt durch Öffnungen in der Decke, die mit feit- lich durchlöcherten Töpfen bedeckt find. — Von diefer zentralen Mittelhalle zweigen fich (abgefehen von dem hineingebauten Männerturm) vier ebenfalls ovale Seitenkammern ab. Rechts die erfte und links die zweite find Frauenkammern. Links die erfte und größte, die 5,45 m größte Länge und 2,90 m größte Breite mißt, dient dem Kleinvieh, rechts die zweite ift mit vier hohen Urnen ausgeftattet und dient als Kornkammer. Nun aber vor allem dasjenige Moment, was diefen Gurunfi-Buffangi- von dem Moptibau unterfcheidet: es ift nicht nur die Tatfache, daß diefe Anlage «Mir. Grundriß Horizo n ta lsch n itt d u rc h den F u ßboden der ersten Etage S c h n itt A—B B U R G D E R SOM O LO S c h n itt C—D vgl. die Ansicht S. 97 u n d die Grundrisse S. 98 nicht horizontal in eine Böfchung hineingegraben, fondern die Grundform vertikal in eine ebene Fläche hineinverfenkt ift, fondern vor allem die andere (allerdings mit der erften in einer Verbindung ftehende), daß der ganze Bau vor allem durch ftehende und liegende Balken, alfo durch ein Holzgerüft ch a ra k te r ilie r t ift. Mit den klein- afrikanifchen Kreuzkelleranlagen und dem Moptibau hat diefe Bauweife den Plan ge- meinfam, mit dem Moptibau zudem die Verwendung von Luftziegeln zum Wandbau. Für fich ganz allein aber hat er die künftliche Herftellung der Decke durch ein tragendes Stangengerüft und die Ausbildung eines Turmes an Stelle des Einftiegloches. Damit bin ich in der Darlegung fo weit gekommen, daß ich den entfcheidenden Unterfchied, der den Bau von Mopti in Gegenfatz fetzt zu dem des Buffangigebietes, verständlich machen kann: der Bau von Mopti fteht mit fe in e r eleganten Verwendung von L ehm lu ftz ie g e lw än d en am Ende der E n tw ick lu n g der kle in a frik an ifch en K reu z ke lleran lag en nach Süden zu, der ent- fprechende Bau der G u ru n fi Buffangi aber am Anfang einer neuen E n tw ick lu n g diefer Form w e it, ja, im W u rzeL re ich einer neuen F o rm w elt des w e ltlichen Sudan, die eben der äth iopifchen Pfahlbauw eife ihre Neubefruchtung verdankt. Mit folchem Verfolgen zufammenfLießender hamitifcher und äthiopifcher Kultureigenfchaften kommen wir alfo in das Gebiet der ,» ,i ,* überrafchend felbftändigen Form weit des ° S IP P E N G E B A U D E D E R B O B O B E I D IU L A S S U Weftfudan. S c h n itt n a c h Hngershoff, vgl. die A n sich t S. 100


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