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Oberfläche war ein Kunftftück, das mir perfönlich nicht gelang, den Bewohnern aber nicht die geringfte Schwierigkeit bereitete. Bemerkenswert ift nun, daß diefes Einftiegloch mit der Höhle und auch der 5 m lange Eingang durchaus einfach ohne alle Kunftfertigkeit in den Lehmboden gegrabene Räume darftellen, während die anderen Gemächer eine ganz außerordentlich forgfältige Wandverkleidung zeigten. Diefe war aus Luftziegeln hergeftellt, die nachher mit von Ochfen- blut durchtränktem Lehm verftrichen, „befchlagen“ und bemalt waren. Hier traf ich im Sudan zum erftenmal jene elegante Wandbehandlung, die im Gurunfi-Buffangfigebiet einerfeits und bei den Splitterftämmen des oberen Benue und Adamauas andererfeits ihre Höchftentwicklung erfahren hat. Durch die Yermifchung mit Ochfenblut und darauf folgendes „Schlagen“ mit einem angefeuchteten Holz, durch Bemalung und endlich lehr mühfames Polieren nehmen die Wände eine unendlich delikate Tönung und Glätte an, die zur Folge hat, daß jedes im Raume angezündete Feuer fich ganz eigenartig fpiegelt. — Im übrigen brannte in dem Raume ein Feuer, deffen Rauch durch einen in der gewölbt ausgefchabten Decke abmündenden, fchrägen Kanal abzog und deffen Ausgang ins Freie ich nicht feftzuftellen vermochte. Es ift ganz klar, daß diefes Bauwerk den oben befchriebenen und auf S. 82 wiedergegebenen Kreuzkelleranlagen alter afrikanifcher Bauweife entfpricht und feiner ganzen Natur nach mit diefer in Verbindung zu bringen ift. Da die Wandbemalung ihm zudem das Gepräge einer Entwicklung in höhere Formen verleiht, fo ift es der Gruppe der fyrtifchen Kulturgüter zuzufchreiben, wozu, wie nachher zu zeigen fein wird, eine ganze Reihe von Momenten Berechtigung gibt. ^ 9 Den Bau bei Mopti wollen wir nunmehr mit einer Anlage vergleichen, die ich im Buffangfigebiet nahe der Nordgrenze Togos in einem verfteckten Winkel entdeckte und die von Gurunfileuten, von einigen den Moffi entflohenen Sklaven, angeblich nach der Weife ihrer Väter errichtet worden war. Diefes ebenfalls S. 92 im Grundriß und Querfchnitt abgebildete Bauwerk ift nicht wie die Kreuzkelleranlagen Kleinafrikas und wie das Bauwerk von Mopti in eine Böfchung hineingegraben, fondem in einen aus dem Erdboden herausgehobenen Grubenkomplex verfenkt. Man geht alfo nicht zu ebener Erde hinein, fondern fteigt auf einer durch Schwellhölzer befeftigten Treppe hinab. Charakteriftifcherweife ift denn auch die das Regenwaffer auffangende Zifterne gleich rechts vom Eingang. Auf der entgegengefetzten Seite ift nun nicht ein gewöhnliches Einftiegloch vorhanden, fondern ein über dem Erdboden aufragender Turm, auf deffen flaches Dach die Männer (nur für folche ift diefer Aufgang) mit Hilfe eines Kletterbaumes gelangen. Diefer Turm, der einzige über die Erdoberfläche emporragende Teil des Bauwerkes, ift das eigentliche Männerhaus, oben die Männerfchlaf kammer, unten das Hauptgemach des Haus- oder Sippenherrn bergend. Die Frauenkammern liegen feitlich der großen Mittelhalle. Die Anlage ift alfo in der


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