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Flg. 6. Der an seiner reckten Seile und an seinem hinleren Ende nicht vollkommen
geschlossene Circulus arteriosus Willisii nehst den sonst ihn zunächst begrenzenden
Arterien, a. b. Die Radix Art. basilaris dextra; sie ist etwa halb so stark als die
radix sinistra und bildet eine schwache mediane Convcxität. c. d. e. Die Radix Arteriac
basilaris sinistra; sie bildet eine untere median convexc und eine obere lateral convexe
Biegung, f. Die Art. cerebclli inferior sinistra, g. Das hintere Eude der Art. basilaris.
h. Eine Art. cercbelli media dextra. i. Eine Art. cerebelli media sinistra, k. Die Art.
basilaris in ihrem weiteren Verlauf nach vorne. 1. Die Art. cerebelli superior dextra.
m. Die Art. cerebelli superior sinistra, n. n. Die Art. profunda cerebri sinistra; sie ist
ausserordentlich stark, die alleinige Fortsetzung des vorderen Endes der Art. basilaris
und verläuft gleichmässig gestreckt als Fortsetzung der Art. basilaris nach vorne, hierbei
nur wenig lateral gerichtet. Eine Art. profunda cerebri dextra kommt aus der Art.
basilaris nicht hervor. Aus dem gestreckt verlaufenden Tlieil der Art. profunda sinistra
kommen alle Arteriolae flabelliformes intcrcrurales (zu dem Trigonum intercrurale) hervor.
o. o. o. o. Vier Arteriolae flabelliformes. p. Der geknickte Uebergang der Art.
profunda cerebri sinistra in die starke Fortsetzung derselben zur Hemisphäre des grossen
Gehirns, q. q. Die Fortsetzung der \rt. profunda cerebri sinistra, r. Die Art.
communicans posterior sinistra von gewöhnlicher Stärke, s. Die Art. carotis cercbralis
sinistra, t. Die Art. fossae Sylvii sinistra, u. Die Radix Art. corporis callosi sinistra,
v. Die Art. communicans anterior, welche vorn wie gewöhnlich den Circulus arteriös.
Willisii schliesst. w. Die Art. corporis callosi sinistra, x. Die Art. carotis cerebralis
dextra. y. Die Art. fossae Sylvii dextra. z. Die radix Art. corporis callosi dextra.
1. Die Art. corporis callosi dextra. 2. 2. Die Art. communicans posterior dextra; sie
ist ungewöhnlich stark und bildet allein mit ihrer Fortsetzung die Art. profunda Cerebri
dextra, welche keine Wurzel aus der Art. basilaris empfangt. Es schliesst sich diese
Figur an eine ähnliche schon früher von mir beschriebene Bildung an').
Flg. 7. Der Circulus arteriosus Willisii nebst den zunächst ihn umscbliessenden Arterien, a. b. Die
radix Art. basilaris dextra. c. Das hintere Ende der Art. basilaris. d. e. Die radix Art. basilaris sinistra.
f. g. Die obersten Wurzeln der Arteriae spinales anteriores, h. Die Art. Cerebclli inferior dextra.
i. Die Art. Cerebelli inferior sinistra. k. Die Art. basilaris. I. Eine Art. Cerebelli media dextra. m. Eine
Art. Cercbelli media sinistra. n. n. Die Art. Cerebelli superior dextra et sinistra. o. Das vordere Ende
der Art. basilaris. p. Die Art. profunda Cerebri sinistra. q. Die Fortsetzung derselben, r. Die Art.
profunda Cerebri dextra. s. Die Fortsetung derselben, t. Die Art. communicans posterior sinistra.
u. Die Art. communicans posterior dextra; diese übertrifft die communicans sinistra an Stärke, v. Die
Carotis cercbralis sinistra. w. Die Art. fossae Sylvii sinistra. x. Die Radix Art. Corporis callosi sinistra.
municans anterior, z. Die Art. Corporis callosi sinistra. 1. Die Art. Carotis cerebralis
dextra. 2. Die Art. fossae Sylvii dextra. 3. Die Radix Art. Corporis callosi dextra. 4. Die Art. Corporis
callosi dextra. Die Arterien dieses Präparats bieten an einzelnen Stellen schwache Andeutungen
Abgesehen von manchen Besonderheiten im Einzelnen, die vielleicht für eine künftige Bearbeitung des
arteriellen Blutlaufs im Gehirn fim normalen und krankhaften Zustande) nicht gleichgültig bleiben möchten,
zeichnen sich alle sieben dargestellte Präparate dadurch aus, dass die Wurzel der Art. basilaris dextra
zunächst dem hinteren Ende der Art. basilaris median convex, lateral concav, die Wurzel der Art. basilaris
sinistra median concav, lateral convex erscheint. Es deutet dies auf eine besondere Haltung des
Atlas aul dem Epistropheus hin, welches mit dem Rotationsprozess des ersteren auf dem letzteren in Verbindung
gebracht werden muss. Höchst wahrscheinlich haben die Personen, denen diese Präparate gehörten, ihrem
Kopfe eine vorzugsweise Richtung nach links gegeben; es entstand dadurch die vorherrschende Contraction der
Muskelhaut der Arterien an der concaven Seite an den vorderen Enden der Wurzeln der Art. basilaris.
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Die glänzende Entdeckung von Julius Bu dgeund von Waller über die Innervation der glatten Muskelfasern
des musculus constrictor Pupillae durch die Radix sympathico-spinalis Ganglii eiliaris hat zu ausserordentlich
wichtigen weiteren experimentellen physiologischen Forschungen geführt. Es liisst sich hiernach annehmen,
dass eine ähnliche Einwirkung von sympathisch-spinalen Fasern als innervirend auf die Muskelhaut
der Arterien einwirken und somit als vasomotorische Nerven fungiren. Die auf Tab. I. bis VI. in meinem
jetzt vorliegenden Werke abgebildeten Präparate liefern die unzweifelhaften Beläge für die Ansicht, dass
auch die nervi vasomotorii, wenn ihre Thätigkcit auch durch örtliche Einflüsse hervorgerufen werden kann,
doch unter einem gemeinschaftlichen centralen Einfluss stehen, und dass der nervus sympathicus maximus
durch seine spinalen Wurzeln der Vermittler dieser Thiitigkeit ist. Es schliessen sich diese meine Beobachtungen
an die früheren älteren Beobachtungen von Morgagni an'). Besonders wichtig erscheint das auf
Tab. V. und VI. abgebildete Präparat mit den fast allgemein verbreiteten schlangenförmigen Verkrümmungen,
die in kurzen Zwischenräumen an einander gereiht sind; die concaven Seiten stellen erhöhte Contractioncn dar
und standen somit unter erhöhtem Einfluss der vasomotorischen Nerven. Aus der Gesammtheit aller dieser
Verkrümmungen lässt sich die weitere Schlussfolgerung ziehen, dass hier ein allgemeiner krampfhafter
Zustand der Muskelhaut der Arterien stattfand. Die Krämpfe waren höchst wahrscheinlich ursprünglich
klonische, führten aber im weiteren Verlauf zu bleibenden Contracturen. Hierdurch wurde der schlangenartige
Verlauf der mehrsten Arterien des Körpers in der Leiche bleibend erhalten.
Dass Aneurysmen gleichzeitig hierbei vorkommen können, steht mit dieser Annahme nicht in Widerspruch.
Die erste Ursache von Pulsadergeschwülsten beruht, wenn sie nicht durch mechanische äussere Einwirkungen
hervorgerufen werden, fast ohne Ausnahme auf einem primären Erkranken der inneren Arterienhaut;
verminderte Thätigkeit der vasomotorischen Nerven, Lähmung derselben und der Muskelhaut der
Arterien bilden den consecutiven Zustand.
Die Verkrümmungen der Arterien werden fast allgemein durch eine vermehrte Thätigkeit der vasomotorischen
Nerven hervorgerufen.