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zwischen Villa Vellas und Ladeira das Manadas deutlich hervortreten, sind die Stellen zu suchen, an welchen die Erosion im Laufe der Jahre allmählich Thalspalten wie die des östlicheren Theiles der Insel hervorbringt. Gegen die Klippenwand verhalten sich die jungern Laven, welche im Innern der Insel hervorbrachen, auch auf der Nordseite so wie bei Villa Vellas in Tafel X IV . Fig. 8. Sie sind zuerst wahrscheinlich in einer Cascade über die jähe Klippe gestürzt und haben sich am Fuss derselben, das Meer zurückdrängend, angehäuft. Wenn dann die Erosion am Fusse einer steilen Wand aufhört, so verliert die letztere unmerklich an Steilheit dadurch, dass sich nun nur noch an ihrem oberen Theile allmählich Stücke loslösen. Ist aber erst einmal ein weniger jäher Absturz gebildet, so haften an diesem bereits die zäheren herabstürzenden Lavenmassen und bilden zuletzt einen Durchschnitt, wie er im Profil V. Fig. 5. angedeutet ist. An jener Stelle bei Norte pequeño betrug der Abfall der Klippe oben 36, unten 56 Grade; und an diesem Abhang blieben Lavenmassen haften, die nach abwärts an Mächtigkeit zunehmend, an ihrer Oberfläche unter einem Winkel von 35 Graden geneigt sind. Fassen wir das Resultat, welches sich aus den oben mitgetheilten Beobachtungen ziehen lässt, nochmals in wenig Worten zusammen, so können wir das Gebirge nach seinen characteristischen Merkmalen in folgender Weise auffassen: Der E införmigkeit der Gebirgsform entspricht auch eine unverkennbare Einförmigkeit der vulkanischen Erzeugnisse, welche dasselbe zusammensetzen. Die Laven, die wir hier antrefien, schliessen sich eigentlich nur den jüngeren trachydoleritischen a n , die in Graciosa, einen Theil der viel kleineren Insel zusammensetzen. Nur an einer Stelle fand ich eine echt basaltische Lave, die aber in der grauen Grundmasse neben den überaus zahlreichen grösseren Kry- stallen von Augit und Olivin, dennoch einzelne rundliche oder prismatische Feldspaththeilchen von wahrscheinlich Labradorit umschloss. Und auch in den übrigen Laven verräth die graue bis schwarzgraue Grundmasse entschieden vorwiegend das Ansehen pyroxenischer Bildungen, während sie durch zahlreich eingemengte mikroskopisch kleine hellgefarbte glasige Pünktchen gewöhnlich feinkörnig erscheint. Den letzteren schliessen sich in geringerer Zahl solche von der Grösse eines Mohn- oder Hirsekornes a n , die nebst den noch grösseren, an der Streifung als Labradorit kenntlichen Kryställen, und den stets in entsprechender Menge vorhandenen Einmengungen von Augit und Olivin den Laven ein echt trachydoleritisches Gepräge ertheilen. Wo die feinkörnige doleritische Grundmasse am dunkelsten gefärbt und am meisten basaltisch erscheint, gleicht sie vollkommen derjenigen der Labradorit und Augit umschliessenden Lave, welche nach der in der Einleitung unter I. mitgetheilten Analyse eine nahezu normal pyroxenischeZusammensetzung hat. Wo die höchst feinkörnige Grundmasse am lichtesten gefärbt ist, wie in der Lave von 1811, gleicht sie derjenigen der Lave von Sete Cidades auf S. Miguel, von welcher in der Einleitung bei IX . eine Analyse gegeben is t, so vollkommen, dass man die Handstüeke nur an den Einmengungen und namentlich an den Glimmerblättchen unterscheiden kann, die der Lava von S. Jorge fehlen, welche ausser- denr neben dem in beiden vorhandenen Augit und Olivin statt des glasigen Feldspathes Labradorit 'enthält. Nur an einer Stelle fand ich in den tieferen Schichten eine Grausteinlave, deren Grundmasse derjenigen der trachytischen Lave glich, von welcher in der Einleitung unter VII. eine Analyse gegeben ist, während die letztere bei der Anwesenheit von Kryställen von glasigem Feldspath viel entschiedener den Eindruck eines trachytischen Gebildes hervorbringt. Ausserdem kommen nur trachydoleritische Laven v o r , die in der Mehrzahl der Fälle sich ihrem äussern Ansehen nach mehr den basaltischen Laven anschliessen. Echt trachytische L aven sind ausser jener grausteinartigen Schicht von trachytischem Ansehen nicht beobachtet worden und sind auch nirgends durch die A rt, in welcher die vulkanischen Erzeugnisse auftreten, angedeutet. Ueber den innern Bau des Gebirges, in welchem wir ausser den Trachyt- laven auch die Bergdome vermissen, lässt sich bei dem Mangel an Durchschnitten wenig sagen. Allein wenn wir berücksichtigen, dass im centralen Theile an der Oberfläche mächtige Schlackenkegel emporragen, während an den Seiten steinige Laven ausgebreitet sind, dass die Klippenwände vorzugsweise aus mit Tuffen und Agglomeraten geschichteten steinigen Laven bestehen, und dass dort Gänge nur selten Vorkommen, so können wir nach den früher gemachten Erfahrungen annehmen, dass der centrale Theil des Gebirges, dessen Seiten vorherrschend durch geschichtete Lavenbänke gebildet werden, in der Richtung seiner Längenachse ausser einzelnen Schichten steiniger Laven hauptsächlich aus von Gängen durchsetzten Agglomerat- und Tuffmassen besteht. Während die vulkanische Thätigkeit , wie die Abwesenheit von Laven von frischerem Ansehen und die durch die Erosion hervorgerufenen Durchfurchungen andeuten, in dem östlicheren Theile der Insel schon lange erloschen ist, so hat sie in der grösseren nordwestlicheren Hälfte mit geringen Unterbrechungen bis auf die Jetztzeit angedauert und dadurch über einer Grundlage von unbekanntem Alter ein Gebirge entstehen lassen, dessen vollständige un- geborstene Oberfläche zwar an den Seiten durch d ie , die tieferen Schichten angreifende Brandung in jähen Klippen abgeschnitten is t, aber ausserdem nur geringe Spuren von der Einwirkung der Atmosphärilien aufzuweisen hat.


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