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ist,, tritt auch in W estafrica hervor. Bereits das vielgepriesene Madeira mit seinen Nachbarinseln, sowie die Gruppe der Canarien und Capverden bieten einen solchen Anblick. Nackt und kahl steigen sie aus dem Meere empor: schroffe, dunkle Felsenmassen, von Regenrissen gefurchte, graue, leicht sepiabraune oder ocherfarbene Berghalden und Hügelhänge, deren warmes Colorit durch bläuliche und violette Schattentöne gehoben, durch den zarten sie um webenden Dunstschleier fein abgestimmt wird. Freundliches Grün kommt in dem Landschaftsbilde fast ausschliesslich an den Stellen zur. Geltung, an denen die fleissigen Bewohner der Insel die Natur unterstützen, Bäume und Buschwerk um ihre Wohnstätten pflegen und ihrer Pflanzungen warten. W o immer im Osten der Continent in Sicht tritt, zeigt sich am Horizonte Nichts als ein fahlgelber, von gleichfarbigen Dünen oder gebleichten Felsen überhöhter Strandsaum, vor welchem langgestreckte, blendend weisse Streifen aufleuchten: dort rollt die ruhelose Brandung, die Calema, gegen das Ufer der Sahara. Bald flacher verlaufend, bald zu mässigen Erhebungen ansteigend, bewahrt die Küste auf Hunderte von Meilen den nämlichen Charakter. Am Senegal,- dem ersten grossen Fluss, welcher westwärts das Meer erreicht, wird hier und dort die Farbe des todten Sandes und Gesteines durch das matte Grün einer kümmerlichen Vegetation gemildert, Baumwuchs erscheint, und die Stadt Saint-Louis besitzt sogar eine mit Kokospalmen bepflanzte Promenade. Die im Süden auftauchenden, von leichtem Dunst verhüllten bräunlichen Hügel und die umliegenden Gelände können lediglich im Gegensatz zu den nördlichen, gänzlich verödeten Strecken mit dem Namen „grünes Vorgebirge“ belegt worden sein; denn die hohen Steppengräser, welche sie überkleiden, die einzelne Stellen der Hänge schmückenden und locker verstreuten zum Theil riesenhaften Bäume — Adansonien? — genügen nicht, ihnen auch nur annähernd die frische Färbung unserer Wiesen und Wälder zu verleihen. Die folgenden, reicher gegliederten und günstiger bewässerten Küstenstriche bieten allmählich einen freundlicheren Anblick dar; zwar herrschen räumlich noch die Gräser vor, indessen’ wird doch der Baum wuchs häufiger. Fernerhin bleiben die Waldbestände nicht mehr allein auf die feuchten Niederungen beschränkt. und ziehen sich in der Umgebung vom Cap Sierra Leone, der nördlichen Landmarke von Oberguinea, bis zu den Gipfeln der Berge empor. Bereits südlich vom Cap Verde erscheint die anmuthige Oelpalme (Eläeis guineensis Jacq.) an der Küste, eines der schönsten Charaktergewächse des westlichen Centralafrica. In traulichen Gruppen die Wohnsitze der Menschen umgebend, in der Savane zerstreut, selbst im Walde noch lebenskräftig sich entwickelnd, entfaltet sie ihren weit ausladenden, leicht im Winde schwankenden Wedelstrauss neben der unbeweglicheren Krone ihrer noch seltenen Schwester, der Kokospalme. Bevor Cap Palmas.erreicht ist, wo die Küstenlinie nach Osten umbiegt, gesellt sich zu ihr ein anderer charakteristischer Pflanzentypus: die meerliebende steife Fächerpalme (Hyphaene guineensis Thonn.) 'Vereinzelt, in lockeren Reihen oder langgestreckten Hainen krönt sie den sonst öden StrandWall. An der Zahnküste und Goldküste, welche weniger günstig als die vorhergehenden Gebiete zur Richtung der feuchten Seewinde liegen, deren Vegetation daher wieder ärmlicher wird, findet sie sich in verschwindender Anzahl auch auf einigen naheliegenden Höhen; doch ist sie dorthin offenbar absichtlich oder zufällig verschleppt worden. Denn ihr Hauptstandort ist der Strand des Meeres und an diesem gedeihen neben ihr die salzhungrigen, vom Menschen gehegten Kokospalmen, die, in Gruppen vereint, auf dem Strandwall gelegene Dörfer der Eingeborenen beschirmen. Oestlich von Accra und dem Meridian von Greenwich nimmt die Küste einen anderen Charakter an: die Hügel weichen zurück, das hinter dem Strandwall sich dehnende Land sinkt gänzlich aus dem Gesichtskreis. Um einen Einblick zu' gewinnen, ist man genöthigt, dievMasten des Schiffes zu erklimmen. Es wird so flach, dass bis südlich vom Nigerdelta, auf einer Strecke von fünfhundert Meilen Länge, nicht eine Bodenanschwellung von der Höhe eines mässigen Hauses zu entdecken ist. Hier, im Busen von Benin, ist das Reich der Calema, hier hat sie ihre umfangreichsten Bauwerke aufgeführt, die bei ihrem nie ruhenden Kampfe mit den aufgestauten Fluten weiter Haffe und Lagunen sowie des wirren Netzes stagnirender Wasserläüfe eine stete Umbildung erleiden. Der letzte geschlossene Wald schmückt die Ufer des Voltafiusses, wo auch Avicennien ganz ungewöhnliche Grössenverhältnisse erreichen und ihr Astgerüst über zwanzig Meter hoch emporstrecken. Von diesem Flussgebiete an dehnt sich Meile um Meile die Küste in ermüdender Einförmigkeit: über einem Weiss schimmernden Schaumgürtel zieht sich der ocherfarbene Streifen des niederen Strandes hin, auf diesem reihen sich aneinander, wie Pappeln an einer Heerstrasse, die steif aufgerichteten Fächerpalmen und in zunehmender Menge die mannigfach gebogenen Stämme der Kokospalmen. Die eigenartige Scenerie lässt vergessen, dass dies die. Küstenlinie eines grossen Continentes ist; man vermeint viel eher an einer der Atoll


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