Page 50

27f 32-2

Die durchschnittliche Dauer der Gewitter schwankte zwischen ein bis zwei Stunden; die Extreme betrugen eine halbe Stunde und fünf Stunden. Die von einzelnen derselben niedergehenden Regengüsse erschienen bisweilen erstaunlich gross; trotzdem sind diese nicht für tropische Gebiete allein charakteristisch, da ähnliche und noch bedeutendere auch in Europa gemessen wurden. Von diesen' führt Herr von Danckelman einige an aus einer Arbeit van Bebbers „Die allgemeinen Niederschlagsverhältnisse mit besonderer Berücksichtigung Deutschlands“, die ich zum Vergleiche hier beifüge. Zu Verviers fielen am 26. September 1801 in achtzehn Stunden 357 mm, zu Genf am 20. IVIai 1827 in drei Stunden 162 mm, zu Breslau am 6. August in zwei Stunden 95 mm, und zu Dresden am 9. Juni 1862 in zwanzig Minuten 22 mm Regen. Neuerdings, am 7. Mai 1880, fielen nach der oesterreichischen Zeitschrift für Meteorologie (Seite 288) unweit Pressburg in einer halben Stunde isogar 80 mm Regen. Die im Folgenden zusammengestellten Ergebnisse bieten daher nichts Ausserordentliches, wenn nicht durch die Thatsache, dass sie sich nebst anderen, die nicht so scharf nach der Zeit bemessen wurden, häufiger wiederholten. Regenmenge einzelner Gewitter; deren Herkunft und Dauer. ‘ (Morgens = 12— Sh, Tags = S— 4h, Abends = 4— I2h.y R e g e n z e i t 1874/75. 4. November, von SO., Tags, in I,Ou == 51,8” ” ; davon die ersten 15,8” “ in 11 Minuten. Ei November, von SO., Abends, in 1,5'' = 43,8” ” ; davon die ersten 15,8"” in 6 Minuten. 15. Januar, von NW., Morgens, in l ,O h == 8o,2mm; ihm folgt anhaltender Landregen bis Mittag. 25. Januar, von NW., Morgens, in | j § = 8g,8mm. 9. Februar,’ von NW., Abends, in ?>■ j I ,n g S f e g ^ yon 10. Februar, von NW., Morgens, m ? h / — 136,5”“ ! drei Weitern. 10. Februar, von NW., Morgens, in ? h I l 22. Februar, von SO., Morgens, in i,oh = 51,3”” - 15. März, von SO., Abends, in 0,811 — 44,9” "; davon die ersten 15,8"“ in knapp 5 Minuten. 26. März, von SO., Abends, in ? “ V ^ 27. März, von NW., Morgens, in ? u J . 22. April, von NW.,'Morgens, in 2,511 = 34,7” ” 5. Mai, von SO., Tags ' j ( dasselbe Wetter passirt drei Mal die 5 Mai von NW., Tags i = 44,2” " ; i Station, von 1,5» bis 5» Nachmittags, 5. Mai, von SO., Tags I I der Regen fallt in Pansen. R e g e n z e i t 1875/76. 3. November, von ?, verschiedene Donnerhuschen über Nacht =*=49,imm. 22. November, von SO., Tags, in ?h = 34,0“™. 24. Januar, von ?, verschiedene Donnerhuschen über Nacht = 3Ö,omm. 5. März, von NO. und NW., verschiedene Donnerhuscheri am Vormittag = 24,0^ 8. März, von SO., Morgens, in 5,0h, verschiedene Donnerhuschen == 100,7 “ . 17. März, von SO., Tags, in 2,oh = 28,7mm. 26. März, von SO«, Morgens, in ?h = 40,9mm. Die fast in Strahlen oder sehr grossen Tropfen niedergehenden Güsse treffen die entblössten Hautstellen.sehr empfindlich — sie werden darum von den Eingebornen wie bei uns etwa Schlossen gefürchtet — und erklären die Entstehung der seltsamen, auf Seite 39 beschriebenen Erosionsgebilde im Plateau von Buala. An den Steilwänden eines so vortrefflich geeigneten Gesteines, wie der rothe Laterit es ist, muss das ablaufende Regenwasser — es ist sehr wesentlich, dass das Plateau weithin eben abgedacht ist — tiefe Risse ausfurchen, Bastionen und Pfeiler herausarbeiten, welche dann durch die direct aufschlagenden Tropfen ihre weitere Umformung erhalten. Wäre der die Oberfläche des Landes bildende gelbe Laterit nicht in so hohem Grade durchlässig, so müsste das ganze Hügelland durch-die herabstürzenden Wassermassen längst in ähnlicher Weise umgestaltet worden sein. Die Temperatur des Regens erwies sich unter allen Umständen niedriger als die der Luft, gewöhnlich um ein bis zwei, sehr selten um vier bis sechs Grad; sie betrug durchschnittlich 22.00 bis 23.50, und schwankte überhaupt zwischen 21.6° und 25.1 °. Fälle von Hagel oder Graupeln wurden niemals beobachtet; nach allen Erkundigungen sind sie im Lande gänzlich unbekannt. Das eigenthümliche Geräusch, welches Schlossen hervorbringen, ist dagegen auch bei starkem Platzregen zu vernehmen, und wenn dieser über einem Walde heran oder vorbei zieht, so kann man das Brausen und Rasseln der auf das vielfach derbe und harte Blattwerk schlagenden Tropfen deutlich an tausend Schritt weit hören. In der R e g e l setzen die Gewitterregen mit vollster K ra ft ein und werden allmählich schwächer; unter günstigen Umständen ist zu bemerken, dass besonders schweren Donnerschlägen ein stärkeres Herab- strÖmfe'n folgt. Mit den Güssen treten gewöhnlich sehr unangenehme, mehr oder weniger belästigende Gerüche auf, die sich mit dem Regendampf, mit dem Dunst und der beängstigenden Schwüle bis zum Unerträglichen steigern können. Die namentlich gegen üble Naturge


27f 32-2
To see the actual publication please follow the link above