einem Ziegenfell überspannt. Weit gebräuchlicher für Tanzvergnügungen sind die viermal so langen Ndungutrommeln. Es giebt noch eine dritte Art von Trommeln, Nkonko genannt, die auch an der Küste bekannt sind, die man ihrer Form wegen als Canoe- trommeln bezeichnen kann; ■ sie gleichen nämlich einem kleinen Canoe, das aber auch oben geschlossen ist und daselbst einen langen Schlitz, der Längsaxe parallel, besitzt. Das Innere ist hohl, und zwar ist die Aushöhlung so vorgenommen, dass man zwei verschiedene Töne erhält, je nachdem man die Trommel auf der einen oder der ändern Seite des Schlitzes mit einem starken Holzklöppel anschlägt. Die Töne werden meilenweit gehört; daher dient die Nkonkotrommel zum Abgeben von Signalen, deren man eine ganze Anzahl verabredet hat; sie ruft zum Tanz, zum Palaver, zum Kriege. Das Königliche Museum zu Berlin besitzt ein Exemplar. In der Nähe von Nguela sah ich eine besonders kunstvolle Nkonko; die Wände waren mit rothen und weissen Streifen bemalt, die Enden mit holzgeschnitzten Figuren geschmückt, ähnlich wie sie am Bug unserer Seeschiffe angebracht werden; ein Mann mit einer Flinte fand sich an dem einen, ein Ehepaar (jederzeit eine sehr beliebte Darstellung) an dem ändern Ende. Zur Beobachtung der Frauen und Kinder bot sich hier besonders gute Gelegenheit, denn sie wurden im Verlaufe des Tages zu dem Tschimbek geführt, in welchem ich schrieb, und das sie nun mit ähnlichen Augen betrachteten wie unsere Kinder den Löwenkäfig in der Menagerie. Sie trugen vielerlei Glasperlen um den Hals, ein Schmuck, der in der Küstengegend in gar keinem Ansehen mehr steht; auch sehr grosse Ohrringe, welche bis dahin noch nicht von mir beobachtet waren. Von passenden Puncten in der Nähe des einhundertfünfund- dreissig Meter über dem Kuilu liegenden Dorfes liessen sich gute Einblicke in das Land gewinnen. In östlicher Richtung war das landschaftliche Bild ein freundliches, aber kein üppiges; sanfte Bergrücken mit vielen kuppenartigen Erhebungen, grün oder braun schimmernd, zuweilen den nackten Fels zeigend. Viel malerischer ist die Aussicht nach Westen; hier stehen die Berge des rechten Kuilu-Ufers gerade gegenüber und zeigen sich zu einem Dritttheil mit Wald, zu zwei Dritttheilen mit Gräsern bestanden. Der Fluss macht, deutlich erkennbar, thalaufwärts eine starke Krümmung nach Ostnordost und dann nach Nordost. Ueber den oberen Lauf wussten die Leute Nichts anzugeben, wenigstens widersprachen die Angaben einander. Den freiesten Blick hat man nach Nord und Nordnordwest, -wo der Loango. I. g
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