Page 236

27f 32-1

Bord kommender Engländer. Alle drei wurden den Fluten des Meeres übergeben, während ich andere, durch die ersten Erfahrungen gewitzigt, bis zu einer relativen Wiederherstellung an der Küste zurückhielt und dann ohne Bedenken Ziehein lassen konnte. Ich bin aiso der Ueberzeugung, dass dysenterisch Kranke erst längere Zeit nach überstandenem Leiden Africa verlassen dürfen, einmal ihrer selbst wegen und dann auch aus Rücksicht auf die Bemannung des Schiffes, der sie durch Einschleppung eines Infectionsstoffes leicht gefährlich werden können. -—* ~ r^-, '• •' ‘ -' ' ' ; Fassen wir nun kurz noch einmal die hier und im Capitel VI. erläuterten Puncte zusammen, so lassen sich für eine Uebersiedelung in heisse Gegenden etwa folgende Regeln aufstellen: B Das beste Alter für klimatische Wechsel liegt zwischen 20 und 40 Jahren. 2. Die Constitution des Uebersiedelnden muss kräftig und völlig gesund sein. 3. Der unmittelbar auf der Haut zu tragende Kleiderstoff ist weisse Baumwolle; für jede Kleidung überhaupt ist Porosität des Stoffes erste Bedingung. 4. Die Verdunstung von der Hautoberfläche ist in jeder Weise zu unterstützen. 5. Waschungen, kühle Bäder und Körperpflege sind in hohem Grade nützlich, Seebäder als reizend zu verwerfen. • 6. Directe Einwirkung der Sonne auf die Haut ist thunlichst zu vermeiden und deshalb gute Kopfbedeckung und Schirm nicht zu unterschätzen. 7. Die Ernährung muss reichlich und möglichst luxuriös sein. Früchte sind wolgeeignete Nährstoffe. 8. Jede übereilte forcirte Accommodatioh an die Negernahrung ist schädlich, ebenso jeder Excess beim Essen überhaupt. 9. Die Malzeiten werden am Besten regelmässig genommen und zwar wenn möglich: 6 Uhr Kaffee mit Fleisch, Eiern und Brod, gegen 11 Uhr Frühstück warm mit Bouillon, Gemüse, Fleisch und Wein, gegen 7 Uhr Abends die Hauptmalzeit in ähnlicher Form. 10. Die Verdauung ist sich selbst zu überlassen und nicht durch Emetica oder Drastica zu regeln. 11. Wasser als Getränk ist ohne Bedenken zu geniessen, Alkohol in mässiger Quantität heilsam, ebenso guter Wein, ja dieser ist nothwendig. 12. Geistige und körperliche Arbeit ist regelmässig inne zu halten, Ueber- anstrengung zu vermeiden. 13. Erholung durch Schlaf ist nur Nachts zu suchen, -nach Mittag ist die Ruhe verderblich. I.J. Für ungestörte Nachtruhe ist nach Kräften zu sorgen. 15. Auf das Herrichten des Lagers namentlich den Verschluss der Mosquito- netze ist besonders zu achten. 16. Die Wohnräume sind auf Pfeilern und von durchlässigem Material zu erbauen. 17. Bei Anlage derselben ist auf die von Sümpfen kommenden Winde und auf die Seewinde zu achten. Die einen sind abzuhalten, während für den Zutritt der anderen gesorgt werden muss. 18. Reinhaltung des Hofes und. Verbrennen der Abfallstoffe ist nicht zu versäumen. 19. Chinin ist nicht täglich als Prophylacticum, sondern nur mit Rücksicht auf den Zweck zu gebrauchen. 20. Zeitweilige Rückkehr in die Heimat ist nicht schädlich. 21. Bei tiefgreifender Ernährungsstörung nach Fiebern ist dauernde, sofort anzutretende Heimkehr angezeigt. 22. Bei dysenterischen Erkrankungen ist vor der Abreise eine relative Wieder- herstellung der Kräfte abzuwarten.


27f 32-1
To see the actual publication please follow the link above