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S IP P E N B U R G D E R T U S IA Nach Originalskizze von R. Hugershoff (DIAPE 1908) gezeichnet von H. Hagler MUTTER ERDE DIE erfte Erfüllung der Erde ift die Pflanze. Oswald Spengler nennt die Kultur pflanzenhaft. Pflanze und Kultur ftellen die äußerften Auswirkungsformen der Erde dar. Das Verhältnis einer Kultur zur Erde bedingt oder erklärt das Wefen einer Kultur! Kultur ift durch den Menfchen organifch gewordene Erde. — Faffe man Erde in welchem Ausmaße man wolle. Nach zwei entgegengefetzten Richtungen treten Pflanze und Kultur mit der Erde in Beziehung: hinein wurzelnd oder herauswachfend. In beiden Fällen bedeutet der Richtungsvorgang Leben. Die hineinwurzelnde Kultur nenne ich chthonifch, die heraus- wachfende tellurifch. Die Pflanze faßt chthonifches und tellurifches Wefen in einem zwiefpältigen Wefen zufammen. Kultur oder Paideuma ift aber zunächft entweder chthonifch oder tellurifch. Der in der Polarität (Wurzelpol und Sproßpol) gekennzeichneten Einheit des Pflanzenlebens fteht alfo die Dualität, die Zweiheit des anfänglichen Kulturlebens, gegenüber. Soweit das Axiom, das ich als Methode diefem Teile, der der eigentlichen Erdkultur Afrikas gewidmet ift, vorausfetze. Denn Afrika zerfällt in drei Kreife, einen äußeren (im


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