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Die erfte Mutter der Welt brachte alles Unglück in die Welt. Sie machte alles Schlechte, und die Menfchen haben es noch heute unter fich. Alle Blinden, alle Törichten, alle Stummen, alle Tauben haben ihr Unglück von der ersten Mutter der Welt, die nur alles entzweite und verdarb, weil fie eine große Zauberin war und alles beherrlchen wollte und Freude am Unglück hatte. Jetzt will ich erzählen, wie diele Alte dann aber ein Ende nahm, nachdem fie viel Unglück in die Welt gebracht hatte. Die erste Mutter der Welt hatte eine Farm am Fuße der hohen Fellen am Djudjurra- gebirge, da, wö beim Dorfe Beni Buchardan die mächtigen Fellen von Thibura Säinfa aufragen. Dort weidete fie ihre Schafe und Rinder einmal am Ende des Monats Inäger (der als ein noch milder Monat dem härteften Monat Forar vorangeht). Die erfte Mutter der Welt faß inmitten ihrer Schafe und Rinder und machte im Ziegenfack Buttermilch. Es war fchon drei Tage lang ein wenig Schnee gefallen, und ein kleines Schaf huftete neben der Mutter der Welt. Da fpottete die erfte Mutter der Welt über den guten Monat Inäger und fagte: „Habe keine Angft. Der gute Vetter Inäger ift fort, und er wird dir nicht mehr viel fchaden.“ Als der Monat Inäger das hörte, ward er zornig und fagte zu dem Monat Forar: „Ich bitte dich, Vetter Forar, mir einen Tag und eine Nacht zu leihen, ich will das alte liederliche Weib töten; fie hat mich befchimpft und gefegt, ich könne ihr nichts mehr tun.“ Der Monat Forar fagte: „Nimm nicht einen Tag und eine Nacht, fondern nimm fieben Tage und fieben Nächte von mir und beftrafe fie.“ Als Inäger fo die fieben Tage und fieben Nächte von dem Monat Forar geliehen hatte, fegte er zu der erften Mutter der Welt: „Ich bin noch nicht fort, meine Alte! Ich habe noch fieben Tage und fieben Nächte, du arme Alte! Wenn diele fieben Tage und Nächte noch nicht genügen, werde ich mir noch mehr Tage und Nächte von Forar leihen!“ Dann begann es zu fchneien, zu hageln, zu ftürmen; es ward fo dunkel, daß die Sonne verfchwand und man den Tag nicht von der Nacht unterfcheiden konnte. Die erfte Mutter der Welt faß zufammengekauert mit dem Strick des Butterfackes da und konnte fich nicht rühren, fo ftarr wurde fie. Die Kühe und Stiere und Schafe und Widder lagen und ftanden umher und konnten fich nicht rühren, fo ftarr waren fie. Nach vier Tagen und drei Nächten hatte Inäger die erfte Mutter der Welt und alle ihre Tiere in Stein verwandelt. Und als folche kann man fie heute noch auf der Fläche (oder Alm), am Fuße des Thibura-Säinfa liegen fehen. Seit der Zeit aber ift der Monat Inäger der fchlechtefte des Jahres für die alten Frauen. Am Ende des Monats Inäger, in jenen Tagen, die er fich vom Monat Forar geliehen hatte, beginnen die alten Frauen krank zu werden und zu leiden. Die meiften alten Frauen fterben in den letzten Tagen des Monats Inäger. S A H A R A T A F E L N


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