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E P IG O N EN K U N S T D ER A T L A N T IS C H E N KULTUR IN YORUBA Allangiddi, S pielpappen der Yorubamädchen, die p ietätvoll bis in da« höchste Alter aufbewahrt werden. Beachte die formale Ähn lich k e it m it den Brettchenidolen der a lte n Mittelmeerkulturen. 0. A rrien» del. (DJAFE1910) HOLZ UND HYLÄA (Hierzu Tafeln 119—121) A LS im Verlaufe des vorigen Jahrhunderts eine wiiTenfchaftliche, verhärtete, chtho- I I nifche Anfchauungsweife auch in Deutfchland mehr und mehr die Betrachtung der „Materie“ heherrfchte, mußte das fteineme Monument immer mehr zum Maßrecht, zur Höchftwertung gelangen. Die in Stein gemeißelten Zeugmffe Tollten länger halten, tiefer hineinreichen in die Fiktionen einer Unfterblichkeit und einer Ewigkeit als das Lebendige, das Leben. Dem Verhältnis feiner Haltbarkeit folgte in der Reihenfolge der Wertfehätzung nach der Dauerhaftigkeit das Metall. Das Holz aber, das fo leicht der Fäulnis und dem Gewürm anheimfällt, fank fo fchnell in der Achtung, daß alle aus fernen Zeiten der Vergangenheit zu uns herüberlebenden Zeugniffe dem'hiftorifchen Sinn unfichtbar blieben. Diefe Art zu betrachten wurde blind gegen jeden im Metaphyfifchen wurzelnden Lebenslinn, auch dann, wenn einfache Überlegungen auf ihn hinwiefen. Zum Beifpiel diefes: Eine Gruppe von Felsbildern fteht in Stein gefchnitten hochaufgerichtet da. Sturm, Flut, Getier und Pflanzenwuchs vermögen ihnen auf Generationen nichts anzuhaben. Die Hand des Künftlers mag längft zerfallen fein. Die Werke leben, und wenn ihr Däfern nicht die Eigenfchaft der Anregung zum Nacheifem entwickelt, bleiben fie einfaxn, ihrem Sinn genügend auf Generationen hinaus. Gerade in ihrer Monumentalität liegt ein Drang zur Vereinfamung. Wenn fie genügen, liegt jedenfalls kein äuß erer Zwang vor, weitere Felsbilder an ihrer Seite einzumeißeln. Je fefter und haltbarer das Material, defto geringer der Sinn für Erneuerung, defto weniger geht von ihm die Erziehung


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