
gleich Ornithologen waren, hierüber wesentliche Mittheilungen
erhalten haben. Eingehend werde ich darüber im wissenschaftlichen
Theile berichten und kann hier diese Angelegenheit nur streifen.
Sowohl die Dromölaea hucocephala wie leucopyga, welche ich vor
der Hand als getrennte Arten aulfassen will, kommen in Gardäia
und Umgegend, also im ganzen M’zabgebiete, wo Berge und
Höhenzüge obwalten, häufig vor, am häufigsten vielleicht in
Gardäia selbst, weil dort alle Bedingungen für die Existenz des
Vogels gegeben zu sein scheinen. Ich hatte mich mit der Hoffnung
getragen, da ich bisher nur fertiggestellte Nester gefunden und
die kurz vor der Eierablage betroffen hatte, in Gardäia endlich
die Nester und Eier dieser Arten zu entdecken und damit die
noch fehlenden Ergänzungen zur Naturgeschichte dieses Vogels
zu geben. Wie erstaunt war ich aber, als ich beim Eintritt in
die Stadt ein bereits völlig flügges Junges gewahrte, welches von
den Eltern abwechselnd gefüttert wurde. Letzteres war nun auf
unserem heutigen Gange durchweg der Fall. Wir schossen eine
ganze Reihe dieser Vögel und zwar immer die Alten mit ihren
Jungen. Seltsamerweise haben wir immer nur ein Junges wahrgenommen
und niemals ein zweites entdecken können. Die Jungen
von beiden Arten sind schwarzköpfig, — die Paare dagegen immer
gleichartig. Nirgends und niemals habe ich ein schwarzköpfiges
§ mit einem weissköpfigen gepaart gesehen oder umgekehrt,
ein Hauptgrund, der mich zur Sonderung und Aufrechterhaltung
der beiden Arten bestimmt. Die verlassenen Nester fanden wir
vielfach sehr versteckt in tiefen Erdspalten und unter Steinen,
mit ebenfalls durch einzeln zusammengeschleppte Steinchen verschüttetem
und verengertem Eingänge, analog der Schutzvorrichtungen
bei den Nestern der Dromölaea leucura, Gmel. und
Saxicola Ingens, Licht. Diese wunderhübschen Vögel in ihren
schon von Weitem in die Augen stechenden Contrastfarben beleben
nicht nur die unwirtlichen Höhen in ausgiebiger Anzahl, sondern
nisten selbst in bewohnten Häusern, und werden desshalb von
den M’zabiten als Hausthiere angesehen und heilig gehalten.
Als solche tragen sie den in arabischefi Ländern bald diesem,
bald jenem Vogel beigelegten, dehnbaren Namen „Boupsehira“.
Auffallender Weise sahen wir wenig oder fast gar keine Raubvögel,
die wir in diesen Schluchten und Bergwänden wohl vermuthet
hätten. Nahe den Gebäuden des Bureau arabe zog freilich ein
Edelfalk seine Kreise in der Luft, liess sich aber nicht schuss